Ist das Fertig Futter schlechter?

  • Hi,


    ich geh jede Woche mit meiner Stipprute zu einem kleinen Teisch stippen.
    Als Hakenköder verwende ich immer Mais oder Brotteig(mit Zucker verfeinert).
    Die letzte paar mal habe ich immer ein Futter aus Paniermehl,ein paar Haferflocken und ein bisschen Zucker gemacht.Meist habe ich immer in meiner 2-3 Stündigen Angelzeit ca. so 10 Fische gefangen(Brassen und Rotaugen).Gestern habe ich eine Fertigfuttermischung genommen(von Top Secret) und sie einfach ein bisschen mit Paniermehl verlängert.
    Damit habe ich gerade mal eine Brasse und ein Rotauge gefangen,es hat zwar noch ein Karpfen gebissen aber bei dem ist das Vorfach gerissen.
    Ist das Fertigfutter schlechter oder war es nur ein ungünstiger zufall?


    Mfg

  • Normal würde ich sagen es sollte deutlich besser sein als Deine Mischung. Deine Mischung ist normal nicht optimal. Je nach Paniermehl kann es recht stark kleben (Brata z.B.), und Haferflocken sättigen, Zucker klebt ebenfalls. Von daher sollte das Fertigfutter eine bessere Wolke bilden und leichter zerfallen, was hilfreich ist wenn Du Rotaugen willst.


    Bei der Mischung die Du normal nimmst kann ich mir halt nur vorstellend as es ein Zufall war oder dass das Top Secret Futter andere Eigenschaften hatte also Du brauchtest während Dein Futter die hat (sprich Du willst keine Wolke sondern gut klebendes Futter das schnell zum Grund geht und sich langsam löst.

  • Hi,


    ich würde am liebsten ein Futter haben was eine schöne Wolke bildet um die Fische gut anzulocken und welches sie lange am Platz hält.
    Würde es vielleicht was bringen wenn ich erst mit dem Fertigfutter füttere um die Fische anzulocken und dann noch etwas von meiner Mischung nachfüttern damit sie am Platz bleiben?


    Mfg

  • Nein.
    Du musst wissen was für eine Aufgabe Dein Futter erfüllen soll und es danach wählen.


    Deines ist vermutlich recht sättigend, daher ist es, zusammen mit der (vermuteten) Klebekraft gut um recht passiv am Grund zu bleiben und um viele Partikel und Maden/Pinkies zu binden. Dazu noch für Fische die viel verputzen. Also eher etwas für Brassen. Rotaugen verputzen nicht soviel und daher würden sie eben eher gesättigt. Lange am Platz bleiben sie wohl wenn Du da regelmäßig kleine Bälle einwirfst. Das sättigt nicht so sehr, es ist immer eine Wolke und Futter da, die Fische sollten am Platz bleiben bzw. es ist immer eine Wolke da die sie anlockt. Dein Vorschlag klingt mir eher danach erstmal mit der Wolke anzulocken und dann die Brassen an den/am Platz zu holen/halten.

  • Also mit Weckmehl habe ich im stehenden wasser schlechte erfahrungen gemacht denn das klebt sehr stark schwimmt manchmal und löst sich nicht gut auf. Ich mische es nur unter fertiges futter z.b. das vom Decathlon wenn ich im fließendem gewässer angel.

  • Wenn Du eine ehrliche Antwort willst, dann kann ich sie schreiben.
    Deine Mischung finde ich normal schlecht, um das eiße Wort nicht zu nutzen.


    Ich habe es ja schon geschrieben, oft ist Paniermehl einfach viel zu stark klebend, dann hat man fast Teig. Zucker klebt auch gut und Haferflocken, naja kommt immer drauf an wofür. Du hast es mit Fertigfutter gemischt, das macht es schon besser da das deutlich lockerer sein sollte, also fällt das negative mit dem Teig normal weg, WENN Du richtig angefeuchtet hast. Das ist das wichtigste beim Futter denn da kann man auch viel falsch machen. Btw. kann ein Karpfen den Platz platt machen. Der verdrängt alle Fische, der Drill macht Panik und Unruhe und er reißt ab und noch mehr Unruhe. Von daher das als evt. Erklärung warum es beim ersten Mal so schlecht lief.


    Ich nehme mal ein Beispiel von mir.
    Letzte Woche hatten wir Angeln. Ich mischte mir ein Futter aus Fertigmischungen die ich Anfang des Jahres bei einer Futtermesse für 20 Euro die 15 Kg gekauft hatte. Die Mischung war 1 Liter Van den Eynde Turbo Dunkel, 1 Liter Van den Eynde Turbo hell und 1/2 Liter Van den Eynde Record Silber. Dazu noch einige farbige Flocken Hartweizenpanniermehl und Vogelfutterkörner (kleine Sesam usw. Körner, also eine Exotenmischung, die ich 24 Stunden in kochendes Wasser mit Vanillelockstoff eingelegt hatte). Als Lockstoff Van den Eynde Brasem Karamell und ein wenig Salz.


    Ursprünglich hatte ich geplant vom Turbo dunkel auch nur 1/2 Liter zu nehmen, das war mir aber zu hell. Nach dem anfeuchten der Mischung mit 1 Liter dunkel habe ich aber festgestellt das es dann deutlich dunkler wird, es sollte also auch 1/2 Liter dunkel reichen


    Am Abend vor dem Angeln angefeuchtet, durchs Sieb, ziehen lassen, nochmal nachfeuchten, wieder durchs Sieb und dann morgens so nachgefeuchtet das es leicht Klebte und nicht so feucht war. Gefischt habe ich mit Winkelpicker udn Futterkorb. Mit 1800g hatte ich deutlich mehr als meine rechten Nachbarn und weniger als mein linker mit 2400g, der dabei war als ich meinen ersten Fisch bekam und dadurch die Motivation hatte es weiter zu versuchen (vorher noch keinen Biss gehabt und ich nur einen Zupfer) aber es war eben gesamt gesehen ein schlechte Ergebnis. Da ich nicht zum geplanten Stippen gekommen war habe ich einiges über behalten und eingefroren. Das kam dann gestern zum Einsatz.


    Futter aufgetaut, Plan war Feedern udn Kopfrute. Zielfisch auch hier Brassen und Güstern. Da der eingefrorene Rest fürs Stippen zu wenig wäre noch eben eine Mischung aus 2 Liter Turbo hell und 1 Liter Turbo dunkel mit Brasem Karamell und etwas Salz eingepackt (trocken für den Fall das ich noch etwas brauche). Da ich dann nach dem Anmelden einen Zettel mit Futterbegrenzung von 1 Kg als eine der Regeln bekommen habe blieb es aber bei dem aufgetauten Futter, es reichte auch genau.


    Ein paar Körbe vorgefüttert. Erste Feederrute rein, zweite beködert, schon der Biss und die erste Güster. Eine zweite Güster folgte und eine dicke Brasse. Nach einer Stunde war ich damit vermutlich weit vorne sagte der Orga, denn es wurde schlecht gefangen. Bei mir kam aber die nächste dicke Brasse. So fing ich munter vor mich hin bis 45 Minuten vor Schluß gepumpt wurde und die Strömumg mir zu schaffen machte. Ich erfuhr auch das jemand noch ein ganzes Stück weiter gelaufen war (freie Platzwahl, ich hatte den Platz hinter einem Vereinskollegen genommen der nicht zu weit entfernt war vom Auto, meinem Mitfahrer hatte ich wegen seinem Alter von über 70 und seinen Fuß und Herzproblemen den Platz vor unserem Kollegen gelassen) und sogar noch mit allem Zeug über einen Graben. Der fing aber super, auch in der Strömung. Da allerdings nur mit einer Rute die dauernd in der Hand war.


    Ich stellte um, ein Sargblei von 50g, da Schnur durch, die in den Karabinerwirbel hängen, zusammen mit einem 10g Korb. Brachte gleich einen Fisch den ich an der 1 1/2 Oz Spitze nicht bemerkt hatte so krumm wie sie war. Also neu beködert, raus und in der Hand gelassen nachdem es wieder einen Biss gab. Biss und hängt. Noch eine Güster. Das selbe und die Rute gleich in der Hand gelassen, Biss und ein dicker Brassen.


    Ergebnis, mit dem Futter das die Woche vorher nicht soviel Erfolg brachte habe ich da 8060g gefangen und nur der ganz hinten hatte mit über 15 Kg mehr. Der nächste hatte nur 5400g. Meine Nachbarn rechts 1-2 Fische zusammen, mein Kollege links eine gute Brasse und 1 oder zwei Güstern (Platz 7) und mein Mitfahrer nichts. Unser Teamkollege Thomas Vielmeier war die andere Seite runter und hatte Platz 4 mit 5040g. Du siehst einmal schlecht und einmal super.


    Warum war es so? Keine Ahnung, evt. die dunkle Farbe oder doch ein Glückstreffer mit dem Platz oder die richtige Klebekraft, oder eine Mischung aus allem. Aber es zeigt Futter muss man lange testen damit man klare Aussagen treffen kann. Ein Tag sagt nichts, 10 geben nur eine Tendenz und ein anderes Gewässer hat schon wieder andere Ergebnisse als das wo Du 10 tage getestet hast.


    Es zeigt aber auch das Markenfutter nicht teuer sein soll, von daher würde ich satt Deiner Eigenmischung oder teurem Fertigfutter eben einen Sack Fertigfutter im Angebot kaufen. Nimm eines für Brassen. Wichtig ist eben auch das richtige anfeuchten, am besten in 2-3 Schritten und mit ziehen lassen und durchs Madensieb geben um Klumpen zu lösen und die Feuchtigkeit gut zu verteilen. Da Brassenfutter auch etwas passiver sein darf ruhig ein paar Stunden oder den Abend vor dem Fischen anfeuchten, dann saugt sich alles voll und sinkt schnell zu Boden wo es bleibt. Wenn die Fische bei Dir heikel sind nimm ruhig eine dunkle Mischung oder zumindest eine dunkelbraune.


    Und teste einfach mal mit Deiner Mischung indem Du Futterballen macht und Futterkörbe damit füllst. Dann den Futterkorb in einen Eimer mit Wasser und schauen wie es sich verhält und wie schnell es raus ist. Normal sollte es nach ca. 3 Minuten raus sein, spätestens wenn Du mit leichtem ziehen nach hilfst. Bei den Futterballen schaust Du auch wieviel auftreibt und wie schnell die Zerfallen oder ob sie schon nach dem Aufprall auf die Wasseroberfläche aufbrechen (geht auch im klaren See zu beobachten am eigenen Ufer im flachen). Dann lernst Du leichter wie feucht es sein muss damit es das macht was Du willst und Du weißt auch wie es sich verhält. Wann Du eine Wolke damit machst indem es schon beim Aufprall auseinander bricht, wann es erst am Grund zerfällt, ect.


    Btw. denke ich mit Maden als Köder könntest Du Deine Fänge auch noch verbessern. Kleiner als Mais, und damit für Kleinfisch interessanter, mehr Bewegung als Teig. Meien dicken Brassen habe ich z.B. gestern auf 2 Maden 1 Caster gefangen und auf 1 Wurm (bzw. teilweise 2 Hälften) und 1-2 Maden.

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