Dorschangeln vom Kleinboot

  • Hallo User,


    ich habe mal eine Frage im Bereich Dorschangeln vom Boot.
    Ich war dieses Jahr zum Meerforellenfischen in Dänemark bei Ebeltoft.
    Kenne das Wasser und die Gegend vom Land aus ganz gut, auch wenn der Erfolg nicht der erhoffte war.
    Ende April 2012 fahre ich wieder nach Dänemark (richting ebeltoft)
    Wir haben uns ein Haus mit einem 50PS Boot (6 Personen) gemietet.
    Wir wollen es wieder auf Hornhecht, Butt, Meerforelle und Dorsch probieren.
    Niemand von uns war schonmal mit dem Boot auf der Ostsee.
    Jetzt habe ich eineige Fragen.


    Es geht Hauptsächlich um Dorsch und Steinbutt


    - Wer weiß wie Tief das Wasser dort ist (ungefähr) habe keine Vorstellung.


    - In welchen tiefen sollte ich fischen?


    - Was für Gerät ist ratsam? (WG, Länge, Schnur)


    - welche Angelarten würdet Ihr bevorzugen


    Ich hätte jetzt spontan gesagt, ich würde es wie beim Vertikalangeln auf Zander machen, oder liege ich da ganz falsch?


    Über die eine oder andere Antwort würde ich mich sehr freuen.


    MFG Philipp

  • Moin Phillip,
    wenn Dein Bootsvermieter ein Netter ist, besorgt er Dir auch eine Seekarte von Eurem Gebiet. Ist übrigens Vorschrift, eine an Bord zu haben! Aus der Karte lassen sich die Tiefen dann raus lesen. Deine Zielfische leben in Grundnähe, wobei die Dorsche auch im Mittelwasser jagen. Steinbutt läßt sich mit Naturköder (Tobifische, Fischfetzen, kleine Heringe) am besten fangen. Gerätemäßig würde ich eine gute Rute m. 20- 50gr. Wurfgewicht und einer Länge von 2,0m- 2,4m, eine 5000- 6500 Rolle (nat. salzwasserbeständig, oder Wegwerfrolle vom Grabbeltisch) und Geflochtene m. 12kg Tragkraft nehmen. Mit Vertikalangeln und Gummifisch bist Du dem Dorsch schon auf der Spur. Ansonsten kannst Du auch pilkern.
    Grüße, Andreas

  • Kommt ganz drauf an: Drift, Wassertiefe, Strömung(en), Gummifisch selbst, Schnurstärke...


    Mit der o.g. Empfelung "12 kg" und einem "Tellerschwanz" am Gufi (z.B. Kopyto) braucht man wesentlich schwerere Köpfe (40 - 45 g), als wenn man mit dünnerer Schnur (6 - 8 kg reicht dicke aus) einen Gufi mit weniger Wasserwiderstand unter gleichen Bedinungen einsetzt - da könnten 20 - 30 g schon reichen.
    Ich habe immer 3 Ruten mit auf dem Boot: zwei Leichtpilken bzw. schwere Spinnruten mit irgendwas um 100 g WG und eine Spinnrute mit 40 - 50 g WG. Damit macht das leichte Angeln echt Laune und solange man "Zeit" hat den Fisch vernünftig zu drillen und landen kann (anders als auf dem Kutter), ist das auch viel entspannender.

  • Danke schonmal für die Köder-Tipps!
    Ich bin überzeugter Monofil-angler, kann das auch im Meer so bleiben?
    Beim Hechtspinnen nehme ich immer 28-30er Mono, geht das in der Ostsee auf Dorsch? Oder brauche ich wirklich eine geflochtene?


    Ich habe eine schwere Spinnrute mit 30-90g WG und sehr straffer Aktion und passende Rolle, ich habe auch noch eine mittlere Spinnrute mit 60g WG. Das sollte doch reichen oder?

  • Moin!
    Ich bin überzeugter Geflochtene- Angler.........! Bei größerem Wurfgwicht und tieferen Wasser wird die Mono zum Gummiband. Ich bin mit einer 45er Mono angefangen und dann bei 16er (die 12kg- Schnur!) Geflochtener hängen geblieben. Geht vllt. auch noch etwas dünner aber die hat noch Reserve. Ich knote dann immer 2m- 3m Mono od. Fluorocarbon als Puffer und Abriebschutz an den Anfang. Ich kann verstehen, wenn man "auf blauen Dunst" nicht alle Rollen auf Flechtschnur umstellen will. Probiers einfach mal aus und bilde Dir selbst Deine Meinung. Ich hatte auch so ein Aha- Effekt.
    Grüße, Andreas

  • Zitat von Angus

    Danke schonmal für die Köder-Tipps!
    Ich bin überzeugter Monofil-angler, kann das auch im Meer so bleiben?
    Beim Hechtspinnen nehme ich immer 28-30er Mono, geht das in der Ostsee auf Dorsch? Oder brauche ich wirklich eine geflochtene?


    Auch hier ein klares "kommt drauf an" ;) :lol:
    Für Tiefen bis 20 m - absolut maximal 25 m - komme ich mit einer 0,35 mm Monofil sehr gut klar. Als Köder dienen mir dann aber ausschließlich Solo-Pilker (sprich Pilken pur, ohne Adventsschmuck ;)) Darüber hinaus kommt der "Gummiband-Effekt" durch, wie Andy ihn beschreibt. Aus "Sicherheitsgründen", und zwar nicht wegen der Tragrkaft, sondern Abbrieb, ist eine dünnere Schnur als 0,3 mm fürs Pilken nicht empfehlenswert. Darum kommt auch bei mir mittels Albright-Knoten an die geflochtene Schnur (14er Quattron PT, 13er PowerPro) ein ca. 2 - 3 m langes "Vorfach" aus 0,40 - 0,45 mm Monofil.


    Zitat


    Ich habe eine schwere Spinnrute mit 30-90g WG und sehr straffer Aktion und passende Rolle, ich habe auch noch eine mittlere Spinnrute mit 60g WG. Das sollte doch reichen oder?


    Sollte es!

  • Zitat von Franky

    Auch hier ein klares "kommt drauf an" ;) :lol:
    Für Tiefen bis 20 m - absolut maximal 25 m - komme ich mit einer 0,35 mm Monofil sehr gut klar. Als Köder dienen mir dann aber ausschließlich Solo-Pilker (sprich Pilken pur, ohne Adventsschmuck ;)) Darüber hinaus kommt der "Gummiband-Effekt" durch, wie Andy ihn beschreibt. Aus "Sicherheitsgründen", und zwar nicht wegen der Tragrkaft, sondern Abbrieb, ist eine dünnere Schnur als 0,3 mm fürs Pilken nicht empfehlenswert. Darum kommt auch bei mir mittels Albright-Knoten an die geflochtene Schnur (14er Quattron PT, 13er PowerPro) ein ca. 2 - 3 m langes "Vorfach" aus 0,40 - 0,45 mm Monofil.



    Sollte es!


    Moin, Moin!
    Ääääh, sorry, was habe ich denn geschrieben??? Mono wird zum Gummiband, Mono vor's Flechtwerk wg. abrieb und Puffer! Naja, doppelt hält besser. Wiederholungen vertiefen das Erlernte. Außerdem bringen Beifänger immer was, hat was mit dem Futterneid der Fische zu tun. Natütlich keine Weihnachtsbäume sondern zwei Maks od. Shrimp- Imitate.
    Grüße, Andreas

  • Ok vielen Dank für eure Tipps!


    Stimmt es, dass die Rollen im Ostsee-Salzwasser wirklich so leiden?



    Zitat von ANDY-Elmshorn


    Ääääh, sorry, was habe ich denn geschrieben??? Mono wird zum Gummiband, Mono vor's Flechtwerk wg. abrieb und Puffer! Naja, doppelt hält besser. Wiederholungen vertiefen das Erlernte.


    Ich höre die Dinge gerne mehrmals und bin auch an verschiedenen Meinungen interessiert. Und wenn man zweimal die gleiche Meinung hört gibt das doch nur Sicherheit.

  • Salzwasser ist aggressiver als Süßwasser - keine Frage. Aber "besondere Salzwasserresistenz" ist m. E. nicht notwendig. Auch wenn die Salzkonzentration wieder ein wenig angestiegen ist, so kommt sie an Nordsee/norwegische Verhältnisse nicht ran. Und selbst da hatte ich Rollen wie die Technium FA, Daiwa-Regal X und Z sowie sonstiges "Gerödel" im Einsatz, dass diesen problemlos überstand. Wichtig ist nur, dass die Rollen nach Gebrauch kurz mit warmen (Süß)wasser abgespült werden und im Zweifel dann zu Hause "grundgereinigt" (neues Öl/Fett) wird (auch Bremse aus Spule raus, Spule samt Schnur in lauwarmes Wasser einlegen und nach dem Trocknen wieder zusammensetzen).
    Falls Du auf Nummer 100% sicher gehen willst: fette die ROllen (Lager und Getriebe) mit salzwasserfesten Fett (gibts von Nigrin) vor dem Einsatz. Dann ist auch ein kleines "Tauchbad" mit anschließender Spülung nicht tragisch...

  • Moin, Moin!
    Tja, da muß ich mein Senf auch wieder zu geben! Die Ostsee bekommt (fast) jede Rolle klein. Ich habe einen ganzen Rollenfriedhof von sog. "salzwasserfesten" Rollen in meinem Männerspielzimmer. Am besten gefallen mir bis jetzt die Penn- Rollen. Wenn Ihr nur einmal im Jahr an's Meer fahrt, nehmt eine Wegwerfrolle vom Grabbeltisch! Ansonsten schließe ich mich Franky an was die Reinigung angeht. Mit meinen Kumpels machen ich das immer so, daß der mit den wenigsten Fischen das Gerät reinigen muß.............! Und nach dem Spülen die Bremsen ganz aufdrehen, damit die Scheiben nicht zusammen kleben.
    Grüße, Andreas

  • Moin, Moin!
    Mir ist noch was zum Klugscheißen eingefallen! In der Aahus-Bucht und im Kattegatt herrscht schon Tide. Nicht viel, so um die 50cm, bei Springflut auch schon mal 80cm- 100cm. Klingt nicht spektakulär, kann bei entsprechendem Wind aber eine ziemliche Dünung aufbauen (Wind gegen Strömung). Im Angelladen am Ebeltofter Hafen (mir ist gerade der Name entfallen) bekommt man Tidentabellen, sicher auch im www. Strömungskarten und Vorhersagen findet man auf der Seite des BSH.
    Grüße, Andreas

  • @ironmeyer


    Fahre seit 8 Jahren nach Dänemark, Halbinsel Helgenaes ( liegt gegenüber von Ebeltoft ). Wenn du mir verrätst wo genau du bist kann ich dir ein paar detailierteTips geben.
    Allgemein:
    - die Wassertiefe beträgt zum Dorschangeln rund um Helgenaes ca. 30-45 m. Flacher meist zwecklos.
    - Gummifische mögen die Dorsche hier eher nicht - die stehen tatsächlich noch auf Eisen
    - fische eine Rute in 2,70 m bis 3,60 m mit 50-150 gr. Die Pilkergröße beträgt je nach Drift und Windrichtung bei Mono 90-150 gramm , bei geflochtener ( 8 - 12 mm ) 60-75 gr.
    - Top Farben rot / schwarz - blau / silber oder gelb / rot
    - Plattfische am besten auf Helgenaes beim Sletterhage Leuchturm
    - Köder gibts am Straßenrand ca. 3 km vor dem Leuchturm
    - Meerforellen überall jedoch mt 6 Mann in einem Boot unmöglich da max 3 Mann Schleppen können. Versuchs vom Ufer aus. Top Plätze sind Elsegard, Fugelsö,Dragsmur etc.
    Kaufe dir am Besten den Angelführer der Rapsbande Djursland

  • dupermann2,
    Vielen Dank für die Tipps.
    Wir sind bei Kongsgaade.
    Am Leuchtturm haben wir schon gefischt, Abends nur noch mit einer Rute, so bald die Sonne Weg ist, werden die Fische kleiner und immer mehr.
    Fuglsö usw. haben wir auch abgefischt auf Mefo.


    Liebe Grüße


    Philipp

  • Ironmeier


    Dann biste im selben Ort an dem ich auch immer bin.
    Fahrt zum Pilken von Kongsgarde aus zum Leuchtturm und dann weiter zur roten Tonne. Rund um diese herum ( ca.38 - 45 m) geht immer irgend was. Benutze die Farben die ich dir beschrieben habe.
    Im Frühjahr sind generell mehr kleine Platte unterwegs als im Herbst
    Die Zeiten der Massenfänge von kapitalen Dorsche ist in Dänemark vorbei. Fische von 1-3 kg dagegen gehen immer.
    Meerforellen brauchst du nicht suchen wenn du in Kongsgarde bist. Vom kleinen Hafen beim Kaufmann Dagli Brugsen nach links Richtung Aarhausbucht oder vom Bootsverleiher Hans Jorgen Christensen nach rechts bis zum Riff geht immer was. Versuche beim Brandungsangeln hinter die 2 te Sandbank zu kommen ( ca. 80-100 m Wurfweite ). Hier sind die etwas größeren Platten zu finden.
    Bin Ende März / Angang April 2012 wieder oben. Vieleicht schaffe ich es noch dir zu schreiben wie es war. Wenn du weitere Fragen hast - nur zu.

  • @ ironmeyer


    Nur noch so zur Info:


    Wenn Ihr größere Dorsche und mehr Meefos fangen wollt ist Ende April zu spät.
    3-6 Wochen vorher wäre besser. Wenn das Wasser wärmer wird verschwinden die Forellen ins offene Meer und machen den Hornis Platz.
    Sicher fangt Ihr noch die ein oder andere aber es ist mühselig sich durch die Hornis durchfischen zu müssen. Außerdem nimmt das Kraut ab Anfang April sehr schnell zu so das Ihr vermehrt Kraut beim Schleppen oder Blinkern am Haken hängen habt. Ähnlich verhält es sich mit den Dorschen - Jan.-Feb. und März sind definetiv die besseren Fische am Platz weil sich alles Fressbare in der Tiefe aufhält und Ihr die Dorsche nur an den tiefsten Stellen zu suchen braucht.
    Ende April hat nur den Vorteil das die Platten mehr Speck auf den Rippen habe und das Angeln von den Temperaturen her angenehmer ist - wenn Ihr Fisch wollt müsst Ihr ins Kalte Wasser springen :lol: :lol:

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