Starterset Zander mit Gummi

  • Gestern stand bei mir ein Besuch im Angelladen an. Da ich ja bereits schrob mich mehr auf die Raubfische stürzen zu wollen, wollte ich mir ein Grundsortiment für Zander anlegen. Nach gründlicher Recherche an meinen Hausgewässer gab mir ein älterer Angelkollege den Rat „Jung, die fangen hier alle mit den Jummifischen“. Aha, gesagt getan also nichts wie hin zum Angelladen. Zack zu den Spinnködern und dann uff. Eine Wand von Gummifischen stand vor mir. Ich brauchte Hilfe. Also direkt mal nachgefragt.
    Lommel: „Du Norbert, wenn ich Zander fangen will, was brauch ich eigentlich alles für Muster, so für den Anfang?“
    Norbert: „Für Dropshot, Texas, Vertikal oder Faulenzen?“
    Lommel: „Ääh normalgebrauch, also, keine Ahnung…“
    Norbert (seufzend): „Jiggen meinst du jiggen. Köder auf den Boden sinken lassen und dann hüpfend drüberführen?
    Lommel: „Ja, ja genau so“
    Norbert: „Also dann empfehle ich dir die Kopytos mit Normalschwanz, gibt’s in den Farben Motor-Diesel glitter, bananengelb, weinrot schwarz usw. Die kannst du gesalzen oder ungesalzen haben…. „
    Lommel: „Moment, Kopytos?“
    Norbert: „Die mit den Schaufelschwänzen, die gibt’s in schwimmend und sinkend, gesalzen und ungesalzen. Fischen kannst du die mit den Köpfen hier Stand up, Kugelform oder abgeplättet.
    Bei den Farben musst du mal schauen, entweder Natur oder Schockfarben also in Motor-diesel-glitter, gelb-schwarz, rot-weiss…...“
    Ziemlich blöd dreinblickender Lommel unterbricht den sich gerade in einen Wahn sülzenden Norbert: „Moment ist ok. Ich guck dann mal“


    Um es kurz zu machen ich hab mir nicht mal einen Twister gekauft, und jetzt meine Frage an die Gummiexperten: Für ein Starterset Jiggen mit Gummifisch (stehendes Wasser) was muss eurer Meinung nach zwingend rein? Was kann rein? Auf was kann mann verzichten?

  • Ich finde es herrlich, hast du sehr schön geschrieben. Genau so geht es mir oft vor dem Joghurt Regal im Supermarkt. Eigentlich will ich nur einen Joghurt, doch die Auswahl...
    Manchmal ist weniger echt mehr. Ich kann voll und ganz nachvollziehen, das du verwirrt bist und versuche dir mal einfach und klar zu helfen. :p


    Die natürliche Beute des Zanders besteht in der Regel aus recht schlanken Fischchen, von der Form her so wie zum Beispiel eine Laube oder ein Stint. Damit ist die Frage nach der Form des Gummifisches schon mal beantwortet. Er sollte schlank sein und zwischen 8 und 15 cm lang, das reicht völlig.
    Bei der Wahl der richtigen Form des Gummifischschwanzes ist es entscheidend, zu welcher Jahreszeit du die Zander beangeln möchtest. Jetzt in deutlich kälterem Wasser punkten häufig Gummifische mit keiner oder nur geringer Eigenaktion, man spricht dann gerne von "no action/low action Shads". Diese erkennst du daran, das sie keinen Schaufelschwanz, sonder V-förmige Schwänze (Gabelschwanz) oder einfache "dünne Fäden" (Pintail) besitzen. In warmem Wasser, wenn die Räuber agiler sind, punkten hingegen oft auch Gummifische mit Schaufelschwanz, die so genannten "Action Shads". Der von dir genannte Kopyto gehört zu dieser Gruppe.


    Bei den Bleikopfformen verhält es sich so.:


    In der Regel wir der Zander, besonders in kälterem Wasser, dicht über dem Gewässergrund beangelt. Dazu lässt man den Gummifisch in kleinen Sprüngen über den Boden hüpfen. Je kälter das Wasser, umso kleiner sollten die Sprünge sein. Die Bisse kommen in der Mehrzahl alle Fälle in der Phase, in der der Gummifisch wider in Richtung Boden taumelt, oder in dem Augenblick, in dem er auf dem Boden aufkommt. Dafür wurden spezielle Bleikopfformen entwickelt, die den Gummifisch am Boden stehen lassen, dazu gehören die so genannten "Erie Jig, Stand Up Jigs oder auch Football Jigs." Diese sollen verhindern, das der Gummifisch am Boden "umkippt". Nun ist es aber manchmal gar nicht so verkehrt, wenn er genau das macht, denn das täuscht ein verletztes Fischchen noch viel besser vor. Daher ist es aus meiner persönlichen Sicht auch völlig ausreichend "normale" runde Bleiköpfe zu verwenden, ich habe bisher alle meine Zander mit solchen gefangen. Es wird aber ganz sicher auch andere Angler geben, die mir da vehement widersprechen werden.


    Viel wichtiger ist es, dass du die Standorte deiner Zander findest und zu den unterschiedlichen Jahreszeiten kennen lernst, dann ist die Frage nach dem "richtigen" Gummi oder auch Bleikopf gar nicht mehr ganz so entscheidend. ;)


    Ich hoffe nun ist wenigstens etwas Licht im dunkeln zu erkennen. 8)

  • hast du einen speziellen online shop in dem du bestellst ?


    Ich habe mich Anfang des Jahres genau so gefühlt wie du!


    und am ende alles aussortiert und neu eingekauft ...


    ich schätze da du in einem see angelst reichen kleinere köpfe oft aus ich mache das dort von der Wurf weite abhängig was ich da nehme :) ob 7. oder 14g oder mehr.


    Normal reicht dann eine Packung Low/No Aktion Shads und paar Aktion Shads evt noch ein wenig mit der Farbe spielen und gut ist die Sache.


    Wenn du günstig einkaufen kannst reichen 25-40 euro aus und du hast genug Gufis und Bleie zum rumspielen :)

  • Hey Lommel, ganz einfache Lösung: Kauf einfach alles :D .


    Für Stillwasser würde ich - je nach Tiefe- Jigköpfe von 7 bis 18 Gramm nehmen, von jedem Gewicht 3 Stück mit Hakengröße 1/0. An Gummis je 3 Kopytos in 2 unterschiedlichen Größen, maximal 3 Farben. Einen Braunton z.B. Motoroil, einen mit Rotanteil und einen Schocker in Tschernobyl-Farbe. Dazu 3, 4 natürliche Köder mit Gabelschwanz (z.B. FinS) und gut ist. Dann hast Du nen schönen Bastelsatz und bist flexibel. Mit der Zeit wirst Du herausfinden, was gut ist und was nicht und dann kannst Du nachkaufen.

  • Na auf die Lösung mit dem alles kaufen habe ich jetzt echt gewartet :D


    Aber erstmal danke an alle. Ich mache das jetzt erstmal nach der Gerd Methode.


    PS
    Online Shops. Hört mal, ich habe jetzt seit drei Monaten Internet und bin über Angelforen sowie Tetris spielen noch nicht weitergekommen.

  • Ich würde erst mal im Laden kaufen. In Onlineshops hast Du den Vorteil, dass Du oftmals günstiger kaufen kannst und eine Auswahl hast, die fast kein Laden bieten kann. Außerdem muss der Einzelhandel auch was verdienen, damit er überlebt. Nen schönen Schnack zur obligatorischen Dose Maden bekommt man nicht im Onlineshop. Auch wenn die Dose Maden schnell mal 50 Euro kostet...

  • Also auf Zander sind Motoröl-Farben und Naturfarben immer gut.
    Köpfe würde ich persönlich in stillen Gewässern nur sehr leichte nehmen, sofern du Erfahrung hast, Zander "saugen" die Twister ein, mit leichten Köpfen hatte ich erheblich weniger Fehlbisse als mit schweren Köpfen.
    Ist aber etwas gewöhnungsbedürftig leichte Köpfe zu nehmen, wenn du aber etwas Gefühl hast, geht das schon ;-)


    Mach doch einfach vor dem Regal die Augen zu, drehe dich dreimal im Kreis und deute mit geschlossenen Augen auf irgendeinen Twister ;-)


    Es kommt auch stark auf die Führung des Köders an denke ich, da kann man mit Farben rumexperimentieren, wie man will. Ein bekannter, der sehr gut twistern kann, benutzt immer einen weissen Twister und mit dem fängt er massig. Den benutzt er in jedem Gewässer!

  • ... so und um es noch komplizierter zu machen!
    Wenn du leichte Jigs fischst sollte die Schnur auch nicht zu dick sein. Ne geflochtene - wie sie hier von verschiedenen Herstellern empfohlen wird - bis max 5-6 Kg ist völlig ausreichend. So hast du guten Kontakt zum leichten Köder.

    Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt. Erfahrung ist das, was man aus dem macht, was einem zustößt.
    (frei übersetzt nach Aldous Huxley, 1894 - 1963)

  • Na das mit der geflochtenen ist mir schon klar. Ich wollte da eine 10er Fireline nehmen. Aber da wäre noch die Sache mit dem Vorfach. Ich würde jetzt 2m 0,25er Mono wegen der Scheuchwirkung vorschalten wollen. Mono deswegen weil die über eine gewisse Dehnung verfügt und das ausschlitzen des Hakens doch so verhindert (Kenne ich so vom Karpfenangeln auf Muschelbänken also geflochten Hauptschnur, Mono Vofach). Empfohlen wird aber von den Spezis das ich unbedingt Fluorcarbon vorschalten soll. Jetzt verfügt das meines Wissens doch über gar keine Dehnung und es muss doch zwingend ein Wirbel vor- und nachgeschaltet werden wegen der Schneidwirkung. Oder ist das vorschalten eines Vorfachs generell Blödsinn (die geflochtene 0,10er ist ja schon relativ dünn)? Und wenn doch Vorfach reicht dann evtl ein Meter?

  • Hi Lommel,


    meiner Meinung nach ist Fluorcarbon nicht unbedingt erforderlich. Ich fische auch mit normaler Mono. Hat auch Preisgründe. ;)


    Beim fischen mit GuFis schalte ich lediglich einen Snap vor um den GuFi/Bleikopf schnell zu wechseln. Also nur einen Einhänger ohne Tönnchen.

    Wir müssen eindeutig aufhören so wenig zu angeln !!!


    P.S.: Diese Info wurde auf 100% recycelten Datensätzen geschrieben und ist nach der Löschung sämtlicher Buchstaben und Zahlen erneut verwendbar.

  • Vergess mir aber bitte das Stahlvorfach nicht Lommel! Das stört nur in den seltensten Fällen und rettet deinen Köder und der Beifanghecht freut sich auch! Hechte knallen sich die kleinen Zandergummis hinter und kommen locker mit ihren Zähnen an dein Vorfach! Dein Mono bzw. Fluocarbonvorfach ist ruck zuck durch und das erspare bitte dir und dem Hecht! Auch wenn du auf Zander fischst, so sind Hechte sicherlich auch in deinen Gewässern oder?

  • Hi! Bei der Verwendung von Fireline halte ich die benutzung einer 1-2m langen "Vorschnur" für unabdingbar; der geringste kontakt mit scharfen Kanten macht der Schnur den garaus.
    Ich liebe Fireline - aber niemals "ohne".. .
    Das ersetzt keineswegs das Stahlvorfach!
    Petri

  • @ Carp gear, gut das du das sagst. Hechte sind nicht auszuschliessen, und jetzt hätte ich ein Stahlvorfach nicht montiert. :oops:


    Also Fireline, dann 1,20 m 0,25er Mono, 10 cm 7x7er Stahlvorfach. So würde ich es jetzt angehen.


    Samstags gehts dann los, habe ich noch was zu beachten?

  • Zitat von Lommel

    Also Fireline, dann 1,20 m 0,25er Mono, 10 cm 7x7er Stahlvorfach. So würde ich es jetzt angehen.


    Dann kannst du den Stahl auch gleich weglassen. Nimm 60 cm Sevenstrand in der 9 kg Version und zwar ohne das FC dazwischen. Da hält dir jeden Hecht und die Zander juckt es nicht die Bohne

  • Zitat von Lommel

    Also Fireline, dann 1,20 m 0,25er Mono, 10 cm 7x7er Stahlvorfach. So würde ich es jetzt angehen.


    Hi Lommel,


    10 cm Stahlvorfach sind viel zu kurz, das bietet nur eine geringfügigen Schutz vor Hechten. Du musst wissen, das Hechte blitzschnell zuschlagen können und dabei den Köder schnell "einsaugen". Gerade die in der Regel etwas kleineren Gummis beim Zanderangeln stellen für mittlere bis große Hechte nur einen kleinen Happen dar. Bei nur 10 cm Vorfachlänge kommt es da sehr schnell zum so genannten "überbeißen" des Vorfaches und damit ist der Hecht dann mit deinem Köder verschwunden und geht im schlimmsten Fall daran zu Grunde.
    Daher benutze ich hier bei mir stets ein 50 cm langes Stahlvorfach, auch beim Angeln auf Barsche oder Zander, da alle Gewässer hier einen mehr oder weniger guten Hechtbestand aufweisen.

  • Juut Kollegen,


    Sevenstrand habe ich jetzt mal gegoogelt, das Material scheint ja ganz gut.


    Also die neue Lommel-Zander-Kombi: Fireline 10er, 60cm Stahl (9kg Version), Mono jetzt weg.


    Jetzt aber noch eine Frage das Stahlvorfach mit den 10 cm habe ich fertig gekauft. Wofür wäre das dann geeignet?

  • Ich benutze Titanvorfächer sind schön weich und hatten bisher jeden Hecht standgehalten. Die gibt es fertig in verschiedenen längen oder selber machen .Was auch noch zubeachten wäre wenn Du einen kurzen Jighaken verwendest würde ich noch einen Stinger mit am Gufi montieren (wenn der Gufi unter 10cm ist nicht unbedingt) dann gibts weniger Fehlbisse .Mfg

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