Unterschied zwischen Aberdeen und Barbarian Jighaken?

  • Moin,


    es gibt ja Jigköpfe mit beiden Hakenarten von VMC. Jetzt würde mich mal interessieren ob es da überhaupt Unterschiede gibt. Ich kenne die VMC Barbarian Haken von den Jigköpfen die es bei uns in den Läden gibt, aber da die Aberdeen teilweise auch ein gutes Stück günstiger sind würde mich jetzt halt mal interessieren warum es so ist. Haben die VMC Barbarian Haken Vorteile als Jighaken oder gibt es da keinen Unterschied? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Lohnt sich der Aufpreis für die VMC Barbarian Haken oder reichen die Aberdeen nicht auch schon?

  • Ich kenne jetzt nur die Barbarian-Drillinge, die nutze ich selbst. Sie haben den Widerhaken außen. Wenn es tatsächlich Jighaken gibt, die aus dem selben Material und der selben Stärke sind, dann halte ich sie für ungeeignet, da das Material relativ weich ist und unter starkem Zug aufbiegt. Aber genau deshalb fische ich sie als Angstdrilling. Aberdeen ist meines Wissens eine Hakenform - lang und gerade. Ich glaube, die typischen Brandungs-/Plattfischhaken haben eine Aberdeen-Form. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Die Unterschiede in der Form sind mir bekannt. Die Frage ist nur wie wirkt sich das aus? Sitzt eine der Formen besser beim Anhieb oder ist es egal?


    Ich habe bisher halt fast nur VMC Barbarian Haken als Jighaken benutzt, jetzt wundere ich mich eben warum die Aberdeen Jigs billiger sind. Wenn sie nicht schlechter sind, dann kaufe ich die ja lieber als die VMC Barbarian Haken. Bei 7 Cent Pro Jig lohnt sich das dann schon bei größeren Mengen. Die Frage ist eben nur sind die vergleichbar was die Länge, Stabilität und das Verhalten beim Anschlag angeht?


    Das mein Vorrat an 15 Jahre alten 10g Jighaken Größe 6 von Snap aufgebraucht ist brauche ich einen Ersatz für meine 10 cm Gufis, und da kommen beide Jighaken in die engere Auswahl.

  • Köder lassen sich auf Rundbogenhaken leichter aufziehen. Bei gleichem Material sind runde Hakenbögen auch belastbarer, als die über Ecken geformten Bögen. Barbarian ist halt recht modern, oder sollte man besser sagen modisch!?

  • Hm, der Gerd sagt die Barbarian biegen leichter auf, der Lahni die Aberdeen-Haken und Andal sagt die Aberdeen-Haken sind stabiler. :D
    Das macht es auch nicht leichter. Werde wohl mal beide bestellen und vergleichen.


    Danke schon mal.

  • Ich fische die VMC-Barbarina - Drillinge - ich glaube, die heißen zusätzlich noch "Outbarb"-was zu übersetzen wäre mit "Außenbart", also außensitzendem Widerhaken. Diese sind relativ dünndrähtig und biegen sich "gut" auf. Damit meine ich, dass sie sich bei einem Hänger aufbiegen, also so manchen Gummifisch retten. Einen Fisch habe ich durch aufbiegen des Angstdrillinges noch nicht verloren !!

  • ...und die Aberdeen Haken haben definitiv dünneres Material!


    Der Barbarian von VMC ist der 5150, extra ein besonders dicker/stabiler Haken und eigentlich der Standard-Haken für Jigs.
    Wenn du Zander jiggen willst, bleib bei dem 5150 Barbarian!

  • Hallo Leute,
    ich möchte hier mal etwas Aufklärung betreiben, da es offensichtlich einige Unklarheiten gibt!
    Tatsächlich ist der VMC-Barbarian Haken der wahrscheinlich meist-verkaufte Jighaken in Deutschland. Der "Knick" im Bogen hat aber eine wichtige Funktion: Gummiköder sollen damit besser festgehalten und Rutschen verhindert werden. Deshalb sollte der Knick auch möglichst in der Austrittsöffnung des Gummiköders liegen! Die Idee kommt übrigens von Profi-Blinker, deren Knick im Profi-Blinker Haken etwas anders liegt als beim Barbarian-Haken. Ansonsten sind die Haken aber gleichwertig. Es handelt sich um einen High-Carbon Haken, der etwas schärfer im Neuzustand ist.


    Früher habe ich aber sehr, sehr gern auch mit den herkömmlichen und im Material einfacheren Aberdeen-Haken gefischt. Diese waren waren auch sauscharf und ließen sich auch deutlich leichter aufbiegen. Das war für mich aber kein Nachteil, sondern ein sehr wünschenswerter Vorteil, da Twistern und Hänger im Rhein usw. fast immer eins sind. Meist bleibt der Haken auf der Spitze hängen. Ein nicht-biegsamer Haken würde abreißen bzw. deutlich schlechter "federn". Dieses Federn ist wichtig, um Hänger mit dem Rückstoßeffekt leichter zu lösen. Ein steifer Haken würde sich einfach nicht mit Fletschen zurück katapultieren... Als damals die ersten Profi-Blinker Haken am Markt erschienen, war ich einerseits von der tollen Schärfe, andererseits von der erhöhten Hängerquote geprägt. Ich erinnere mich noch recht gut daran, zumal damals die Preisunterschiede noch sehr erheblich waren. Dennoch hat sich das High-Carbon Material durchgesetzt.


    Oft brechen die Spitzen der High-Carbon-Haken unreparabel ab. Wenn da ein Stück Spitze fehlt, versucht besser nicht, den Haken wieder nachzuschleifen. Das klappt fast nie ordentlich und kostet Fische!!!


    Die Vorteile des Barbarian-Hakens (Schärfe und "ergonomischer Haltepunkt gegen das Verrutschen des Köders) mit den Vorteilen des Aberdeen Hakens kombiniert der sogenannte "Sichelhaken" von Dreamtackle, der übrigens von der sehr langen und scharfen Hakenspitze bis zum unteren Knick eine homogene Rundung besitzt. Das ist deutlich besser für ein gleichmäßiges Eindringen des Hakens, was sehr wichtig ist! Seit etlichen Jahren fische ich fast nur noch mit diesem Haken, weil er extrem scharf ist und durch seine gleich-bleibende Rundung mit etwas dünnerer Drahtstärke extrem viel besser ins Fischmaul eindringt. Der Knick im Profi-Blinker und dem Barbarian-Haken ist da störend, da der Eindringquerschnitt vergrößert wird. Das Loch im Fischmaul muß größer werden, um den Haken eindringen zu lassen. Das ist aus vielerlei Gründen nicht wünschenswert. Durch die Federwirkung des dünneren High Carbon Schenkels am Sichelhaken lassen sich eventuelle Hänger deutlich besser "losfletschen"! Bei uns sind so ziemlich alle Freaks deshalb auf die Sichelhaken umgestiegen.


    ÜBRIGENS: Die Angst vor dem Aufbiegen eines Hakens ist fast immer völlig unbegründet! Haken biegen im normalen Einsatzfall nur dann auf, wenn sie direkt auf der Hakenspitze belastet werden! Wenn der Haken also auf der Hakenspitze an einem Hänger hängen bleibt, so ist das mehr als wünschenswert, denn man kann seinen Köder damit retten. Ich biege anschließend sogar die Hakenspitze wieder zurück und angle weiter mit dem gleichen Haken, wenn er noch 100%ig scharf ist! Beißt ein kapitaler Fisch, so rutscht ein guter Haken sofort tief in das Fischmaul bis zum Bogen durch. Der Kraftangriffspunkt für einen Hebel (und somit Aufbiegekräfte!) liegt dann deutlich dichter am am Hakenschenkel und fast immer liegen die notwendigen Kräfte für ein Aufbiegen dann deutlich über den Reißfestigkeiten unserer Angelschnüre. Der Haken hält also! Sollte ein Haken tatsächlich einmal am Fisch aufbiegen, so ist das Pech! In der Regel hing der Haken dann auf der Hakenspitze - der Anhieb vermochte die Hakenspitze nicht ins Maul zu treiben! Wer Angst vor Überlastungen seines Angelhakens hat, kann ein schönes Experiment machen: Bindet eine Schnurschlinge am Gartenzaun fest und hängt den Haken in die Schlinge. Dies ist eine sehr gute Simulation eines gehakten Fisches. Jetzt könnt Ihr probieren, den Haken mit Rute + Schnur aufzubiegen. Ihr werdet Euch wundern, wie extrem stark auch dünne, vermeintlich "weiche" Haken halten! Anders verhält es sich, wenn man die Hakenspitze einfach in den Zaunpfahl hängt und somit einen Hänger simuliert! Achtet dann darauf, dass Euch der Bleikopf nicht an den Kopf fliegt, wenn er nachgibt oder gar hinter Euch in eine Scheibe einschlägt... :D


    Ich habe mit "biegsamen" Haken schon etliche Waller bis weit über 1,50 Meter an dünnen Jighaken landen können!


    Lediglich bei "Brutalo-Drills" mit schwerstem Gerät spielt auch die Biegefestigkeit der Haken für mich eine entscheidende Rolle. Dann verwende ich Haken mit mindestens der Stärke 3X-Strong...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!