Der richtige Anschlag

  • Hallo,


    mein Bekannter war mit mir vor langem mal Zanderfischen. Wir haben am Main mit Köderfisch geangelt. Er hat mir geraten, dass ich den Bügel oder die Bremse aufmachen soll, da ich keine Freilaufrolle hatte.


    Später als er einen Bis hatte, habe ich beobachtet, dass er seine Rute vorischtig in die Hand genommen hat und den Bügel geöffnet hat, die Schnur ganz leicht zwischen zwei Fingern gehabt. So hat er gespührt wann der Fisch abzieht. Bis jetzt hat er noch nicht angeschlagen. Als der Zander abgezogen ist hat er gesagt, dass sie ihre Beute vom Platz, wo sie sie gefunden haben wegtransportieren und ihn dann woanders schlucken. Ich solle erst anschlagen, wenn er nachdem er das erstemal abgezogen ist und dann seine Beute frisst und so stehen bleibt. Also wenn er stehen geblieben ist und in dem Moment wo er wieder abziehen will soll ich halt anschlagen. Aber ist das ganze richtig bzw. Sicher?


    Und soll ich meinen Freilauf öffnen oder alles zu lassen, so wie wenn man ganznormal fischen geht, also Bremse richtig eingestellt und Bügel zu?
    Elektronischer Bissanzeiger oder nicht?


    MfG

  • Also wenn bei mir ein Zander (oder anderer Fisch der den Köfi nimmt) abzieht nehm ich die Rute in die Hand und machen den Freilauf zu. So hakt er sich sozusagen selbst.
    Hab noch nie so lange gewartet, weil wenn er dann zu tief schluckt kannst du ihn nicht mehr releasen.

  • Zitat von ccarp

    ... nachdem er das erstemal abgezogen ist und dann seine Beute frisst und so stehen bleibt. Also wenn er stehen geblieben ist und in dem Moment wo er wieder abziehen will soll ich halt anschlagen. Aber ist das ganze richtig bzw. sicher?


    Es bedeutet den absolut sicheren Tod für den Zander, da ein mit Haken bestückter Köder, der komplett geschluckt wurde
    mit absoluter Sicherheit nicht ohne extreme Schädigungen für den Fisch entfernt werden kann.


    Das war die Methode, die früher beim Angeln zum reinen Nahrungserwerb verwendet wurde,
    da man sich einen Verlust des Fisches durch zu frühen Anschlag beim Anblick der hungrigen Kinder daheim nicht leisten konnte.


    Heute ist diese Methode absolut nicht mehr nötig, bzw. zeitgemäß;
    hält sich aber ungebrochen in den Empfehlungen bis hin zur besagten "Zigarettenlänge" :Q__

  • Am besten verwendest Du ein System aus einem großen Einzelhaken und einem kleinen Drilling.


    Wenn möglich, fische mit offenem Bügel, die Schnur kannst Du mit einem Gummiband am Rutenblank sichern. Sobald Du den Biss bemerkst läufst Du zur Rute, schließt den Bügel und wenn Du den Biss spürst (die Schnur strafft sich) setzt Du den Anhieb. In 90 Prozent der Fällen hängt der Fisch.

  • Also ich fische auch mit offenem Bügel oder Freilauf. Halte es ähnlich wie Dein Kumpel, bzw. warte teilweise noch etwas länger. Das liegt daran, dass ich meist nur einen Zwilling oder Einzelhaken nutze. Außerdem nehme ich den Fisch beim Angeln mit Köfi normal eh mit.


    Willst Du ihn nicht mitnehmen, dann ist es wie die anderen sagten, schlag früh an. Endweder Du hast ihn oder nicht. Das Risiko musst Du dann eingehen, aber dafür ist die Chance das der Haken tief sitzt gering. Kann dazu aber wenig sagen da ich kaum einen kenne der so fischt. Normal nehmen alle ihre Fänge mit und gehen deshalb auf Nr. sicher. Einen fast untermaßigen Zander hatte ich bisher auch nur einmal, da habe ich den Biß aber gar nicht erst gesehen weil die Pose sich nicht wirklich bewegt hat. Er hing einfach dran als ich eine Kontrolle des Köders machen wollte. Wobei selbst der grade eben das Maß von 35 cm hatte. Da tat es mir auch leid das der Haken tief saß.


    Du siehst es hängt auch vom Biß ab. Wenn der sich fast nicht bewegt hat er evt. trotzdem schon tief geschluckt wenn du früh anschlägst.


    Dein Kumpel hat Dir ja auch erklärt was da passiert. Schritt 1 er nimmt den Köder auf. Schritt zwei er zieht damit ab. Schritt 3 er dreht ihn und Schluck den dann (die Pause). Schritt 4 er zieht weiter und Du schlägst an. Du erkennst also die Chance das er ihn evtr. nicht richtig im Maul hat ist beim Umdrehen etwas größer, eben weil er damit grade arbeitet. Und nach dem Schritt 3 ist er eben meist schon geschluckt, so dass der Haken tief sitzt, und der Anhieb deshalb bei 2 am sichersten ist, wenn er nicht mitgenommen werden soll (oder es sehr viele untermaßige Zander da gibt).

  • Nach meiner Erfahrung gibt es keine feste Regel für den optimalen Anschlagszeitpunkt beim Zanderfischen.


    Ich hatte schon Zanderbisse, die ich mit ganz geringer Zeitverzögerung nach dem Biss anschlagen konnte. Und der Fisch saß.
    Und ich hatte Zanderbisse, die so zaghaft waren, dass ich sehr lange gewartet hatte mit dem Anschlag. Und dieser ging dann trotzdem ins Leere.


    Wie lange ich warte, entscheidet sich bei mir aus der Beobachtung der Pose.
    Geht sie recht zügig seitlich weg und taucht ab, schlage ich auch zügig an.
    Braucht sie vom ersten Zucken an eine halbe Ewigkeit und geht sehr langsam nach der Seite, womöglich mit etlichen weiteren Zuckern, dann warte ich länger.

  • Das ist natürlich auch eine Option, gerade bei Strömung oder stärkerem Wind.
    Und auch auf diese Weise konnte ich schon einen Zander landen.
    Allerdings eher mit viel Glück.
    Ich hatte eine medium feeder-Rute mit einem Knicklicht an der sensiblen Spitze ausgelegt.
    Allerdings gab es nach dem ersten Rutenvibrieren dann keinerlei Aktion mehr im Dunklen. Der Grund: sehr zaghafter Fallbiss - der Zander schwamm ganz gemütlich auf mich zu. Kaum ein spürbarer Schnurabzug, die Schnur fiel lediglich langsam in sich zusammen, ohne dass ich es im Dunklen bemerkte.
    "Zupfer", dachte ich, und ließ die Montage liegen.
    Dann überlegte ich es mir doch und wollte den Köder kontrollieren. Kleiner Anhieb, um das Grundblei vom Grund zu lupfen - und siehe da, auf einmal regte sich was...


    Aus dieser Erfahrung heraus fische ich am liebsten mit der fein eingestellten Pose und auf Grund liegendem Köderfisch. Da bekomme ich jede Bewegung zuverlässig angezeigt.

  • Hi! Zander fressen anders als Hechte; während der Hecht mittig zuschlägt, den KöFi also quer im Maul hat und dann zum drehen abdreht, fressen Zander ganz anders - sie inhalieren ihre Beute.
    Es macht so rein gar keinen Sinn die Tiere schlucken zu lassen - entweder er hat den Köder erwischt, oder eben nicht.
    Man erhöht durch das warten nur die Wahrscheinlichkeit, daß der Zander die vermeintliche Beute ganz flott wieder ausspuckt.
    Petri!

  • Wer Blinker-Abonnent ist, kann sich die DVD "Raubfischangeln mit totem Köderfisch" mit Torsten Ahrens ansehen.
    Film "Mit der Pose vom Boot auf Zander".
    Da ist auch der "typische" Zanderbiss im bewegten Bild dokumentiert.
    Auch die Wartezeit zum Anschlag kann man da gut studieren.

  • Noch einmal zum Grundangeln:
    Aus der oben geschilderten Erfahrung heraus mache ich jetzt das Vorfach beim Grundangeln nicht länger als 40cm, maximal 60cm. Dann wird mir auch ein Fallbiss schneller an der Rutenspitze (oder am Einhänger) angezeigt.

  • da ich immer einen stinger habe verliere ich kaum fische beim schnellen anschlag,


    andererseits stimmts auch wieder, wenn der köder nicht wirklich gpackt wird, kann man auch nichts tun

    Die kürzesten Wörter, nämlich "ja" und "nein" erfordern das meiste Nachdenken. (Pythagoras von Samos)

  • Zitat von allrounder 11

    Ich benutze beim Zander ganz kleine Drillinge und sitze wirklich direkt hinter meiner rute und schlage sofort, an da ich meine fische gerne zurücksetze verzichte ich daher lieber mal darauf den biss zu verwerten.


    Prinzipiell prima Einstellung - versuch aber vielleicht mal einen Ryder-Haken anstatt der kleinen Drilllinge! :)

  • Ich handhabe es bei Hecht und Zander gleich.
    Wenn kontinuierlich Schnur abläuft kommt der Anschlag.
    Ich gehe dann einfach davon aus das der Köfi gut festgehalten wird.
    Wenn die Schnurr nur zögerlich läuft oder schwimmer in Etapen wandert und sich hinlegt etc. warte ich genau so einen Moment ab wo sich was bewegt und schlage an.
    Hatte bisher kaum Fehlbisse.
    Warten bis der KöFi geschluckt wird tu ich ungerrn, da sich nen 15er KöFi auch schonmal kleine Hecht greifen.
    Und wenn der Anhieb ins leere geht.... so what^^ Das is angeln :D

  • Kann mich der Mehrheit nur anschließen.


    Ich angel hauptsächlich im Kanal. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht das die Zander nicht so zimperlich sind wie in stehenden Gewässern. Kommt Beute vorbei wird zugeschlagen.


    Kommt ein Biss wird der Bügel geöffnet und gefühlt ob er Schnur nimmt. Wenn ja Bügel zu und Schnur straffen. Dann erfolgt der Anschlag.


    Meist reicht die Zeit vollkommen aus die man braucht um zur Rute zu laufen, sie aufzunehmen und fühlen obs auch wirklich was werden könnte.


    Ich benutze fast nur Einzelhaken und erwische so mind. 90 % der Fische!


    Petri.

    !!!mehr als nichtsfangen kann man nicht!!!


    spreche hiermit für alle rhein herne kanal angler ;) ihr wisst was ich meine

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