Schlammparty am großen Fluss - Guidingtour mit Black Cat

  • Am Freitag, 27.2.15, begann meine Tour an den Po in Italien erstmal mit einer kurzen Fahrt nach Greifswald zu Matthias Fuhr und seinem Team. Die Jungs besuchen Stefan und Benni schon ein paar Jahre zu dieser Zeit zum Welsangeln. Vorher telefonierten Matthias und ich einige Male und es war gleich klar, dass wir auf einer Welle schwimmen. Die Jungs vom Team Boddenangeln sind wirklich sehr cool drauf und auch die werd ich mal besuchen für eine Guidingtour auf den Bodden.
    Nach einem Kaffee wurden schließlich die Autos beladen und ab ging es nach Leipzig, wo wir das letzte Mitglied vom Team Boddenangeln und ein Leihauto, abholten. Von Leipzig gings dann endlich los in Richtung Italien. Zu meinem Glück, fuhr Matthias meinen Wagen, denn vor dem Brenner hatte ich doch ein wenig Angst (Schneeketten usw.), wir kamen aber gut über den Pass und hatten nur mit einer dicken Nebelwand zu kämpfen, die uns ca. 20-25m Sicht lies.
    Gegen 1:30 Uhr nachts kamen wir dann endlich im Welscamp am Po von Familie Heiner an und Benni öffnete uns. Da Stefan schonwieder auf dem Bach zum fischen war, setzten wir uns mit Benni noch zu einem Schwatz hin und machten einen Plan für die kommende Woche, wer mit welchem Guide unterwegs ist. Ich bekam Stefan und Julian Feuerlein (Team Zamataro) und noch 3 Jungs aus Bayern ins Team.
    Am nächsten Morgen lernte ich dann Stefan kennen und dachte erst er sei sehr unnahbar (was hab ich mich geirrt!!!). Wir beluden Stefans Boot und ab gings an den ersten Spot. Die 3 Bayern hatten ein Leihboot aus dem Camp, so war das moven kein Problem. Wir trennten die Teams, die 3 Bayern fischten am gegenüberliegenden Ufer und Stefan hielt ständig über Funk mit ihnen Kontakt.
    Der erste Spot war noch sehr entspannt, sandiger Boden und kaum Anstieg. Als das Camp stand, wurden die Ruten rausgefahren. Hierbei konnten wir immer Stefan begleiten und uns einiges erklären lassen. Wir fischten Forellen aus dem Camp an der Haarmontage und die Schnur wurde fast vollständig über Bäume und Hecken gelegt. Nachdem wir die Ruten ausgelegt hatten gabs dann leckeres Essen, Julian hat uns die ganze Woche über super bekocht und wirklich aus wenigen viel gemacht! Die Forellen arbeiteten gut an den Ruten, Glöckchenkonzert und piepsen der Bissanzeiger machten mich schon ziemlich nervös, denn nach Absprache sollte ich den ersten Wels drillen. Dennoch blieben wir in dieser Nacht Schneider, also hieß es am nächsten Morgen abbauen und moven.
    Dieses Mal sah der Platz ganz anders aus! Schlammig und wir mussten ein wenig klettern um alles wieder aufzubauen. Das Camp stand, die Ruten wurden alle im Totholz am Ufer abgelegt, in Tiefen von 2-4m, auch wurde die Schnur wieder über Holz gezogen. Chefkoch Julian bereitete uns Meeresfrüchte mit Spagetthi und als Vorspeise gabs Tomate mit Mozarella. Und wie konnte es anders sein......beim essen biss es! The Cat 2 ging krumm, Stefan rief nur "Biss!" und ich spurtete los, was der Schlamm nicht grad leichter machte. Anschlag, der Fisch hing! GEIL! Stefan startete das Schlauchboot und ab gings drillen. Der Drill war schnell vorbei und vor mir im Schlauchboot lag mein erster größerer Wels. Ein Jubelschrei von mir ging über den Po und Stefan beglückwünschte mich. Am Ufer angekommen wurde der Fisch gemessen, 147cm und geschätz 25kg. Geiler Anfang! Der Wels wurde angeleint und die Rute wieder rausgefahren. Etwa 20 Minuten ging wieder The Cat 2 krumm und Julian war dran mit drillen. Auch jetzt dauerte der Drill nicht sehr lang aber es lag immerhin ein Wels von 161cm vor ihm. Den Rest der Nacht war Ruhe. Am nächsten Morgen war dann Fotosession angesagt. Für mich war es ziemlich anstrengend den (für mich großen) Wels richtig zu halten und Stefan legt da auch Wert drauf. Nach einigen Fotos entlies ich glücklich meine erste Italienerin in ihr nasses Element.
    Am Abend gabs wieder gutes Essen dank Julian und wir waren gestärkt für die Nacht. Gegen 20 Uhr dann wieder ein Biss und wieder auf die gleiche Rute! Ab ins Schlauchboot und raus, der Fisch kämpfte schon besser, aber auch hier war der Drill nicht lang. Als Stefan den Wels ins Boot zog war ich erstaunt, er war deutlich größer als mein erster. Gemessen wurden glatte 162cm! Klasse! Kurz drauf konnte Julian auch noch drillen (die Maße hab ich leider vergessen :? ) und wieder war nach 22 Uhr´Totentanz an den Ruten. Am nächsten Morgen erwachte ich durch lautes Rufen von Stefan "FISCH! FISCH!!!" und stürzte aus meinem Zelt, die Stiefel nicht zu auf die Rute zu (wieder The Cat 2, mittlerweile von uns goldene Rute genannt), ich schmierte im Schlamm ab, stützte mich noch rechtzeitig ab und setzte den Anhieb, der Fisch hing. Wir drillten den Wels im dichten Nebel und es war einfach nur ein super Gefühl!!! Dieser Fisch war deutlich stärker, "Stefan, das ist unser Bolle!" rief ich. Tja Pustekuchen, nix war mit Bolle! Als der Wels an die Oberfläche kam, sahen wir das "Unglück", der Wels hatte den Stein nicht abgerissen und ich hatte ihn mit Stein. Ich will nicht sagen, dass ich enttäuscht war, den der Wels hatte immerhin stolze 165cm, aber es war schon ein wenig komisch. An diesem Morgen konnten wir einen schönen Dreier machen (Foto natürlich). Insgesamt befischten wir diesen Spot 4 Nächte und in 3 hatten wir Aktionen, die vierte war ruhig, also hieß es wieder moven für die letzte Tage. Ziel war ein Steilhang, auch wieder mit ordentlich Schlamm. Mittlerweile waren vom Schlamm meine Hände ausgetrocknet und die Oberlippe blutig und aufgeplatzt, die Welse zerrissen mir die Haut an den Händen, aber all das war egal, denn ich lebte in diesem Moment einen Traum.
    Wir bauten das Camp wieder auf und Stefan und ich fuhren zum einkaufen. Zurück im Camp bekamen wir die Meldung, dass es Regen geben sollte, 0,4ml also nix dickes. An unserem Platz trafen wir dann auf Benni der grad mit Matthias ins Camp fuhr und Matthias erzählte uns was von 25l Regen! Wir dachten noch er spinnt und brachten die Ruten wieder raus, dieses Mal in 12m Tiefe. Abends wurde wieder schön gefuttert und auf den ersten Biss gewartet. Was kam war allerdings leichter Regen, also alle in die Schlafsäcke. Der Regen wurde immer stärker und auch der Wind nahm stetig zu. Mitten in der Nacht wachte ich auf, der Regen trommelte nur so auf mein Zelt und der Wind peitschte dagegen, an Schlaf war nicht mehr zu denken (zum Glück!). Irgendwann riss es mein Zelt aus der Verankerung und ich konnte es grad noch festhalten. Stefan erging es nicht anders und so lagen wir geschätzt 3 Stunden im Schlafsack, hielten unsere Zelte fest und warteten. Julian hatte es gut, sein Zelt stand niedrig und gut geschützt und er konnte schlafen. Als der Sturm sich gelegt hatte, bekam Julian seinen Biss und nach einigen Minuten Drill kam ein Wels von 175cm ans Tageslicht, es sollte der letzte der Tour für uns gewesen sein. In der letzten Nacht herrschte bei uns Ruhe, aber unsere Kollegen konnten noch einen sehr außergewöhnlichen Fisch fangen, der trotz böser Entstellung keine Probleme bei der Jagd zu haben scheint.
    Am letzten Tag wurde alles wieder abgebaut, ins Camp gefahren und erstmal geduscht. Wir sahen alle aus wie die Schweine und rochen auch so! :lol:
    Krönender Abschluss der Tour war ein Italiener der uns am letzten Abend sehr schön bekocht hat. Es zerging uns auf der Zunge!


    Die größten Fische der Tour hatten unsere 3 Bayern, mit 180cm und 202cm. Bitte seht mir nach, dass ich von diesen Fischen keine Bilder reinstelle, ich habe nicht um Erlaubniss gefragt!


    Fazit der Tour:
    Es war ne geile Woche, Stefan und Benni reissen sich echt ein Bein für ihre Gäste aus und sind super nette Jungs. Ich hab Stefan mit Fragen gelöchert und konnte so wieder einiges lernen.
    Eine Tour mit den Jungs kann ich nur empfehlen, die Preise sind fair und die Betreuung erste Sahne und deshalb gehts für mich nächstes Jahr nach Spanien an den Ebro. 8)


    Gruß Achim

  • Petri Valestris, da hat es ja mit einem großen Wels geklappt. Beim nächsten Mal wird es der Riese. Auch der Bericht ist schön geschrieben und die Bilder eindrucksvoll ;)
    Bachforellenangler und ich fahren ja im Sommer an den Ebro unter anderem auch auf Wels wir berichteten dir denn mal. Hast du schon ein Ziel?

  • Da sag ick doch auch mal Petri Heil und ein sehr schön geschriebener Bericht. Danke §@*


    PS. Hast wohl viel Spass gehabt und schöne Fische hast Du ja auch gefangen. :clap:

  • Super Bericht, aber die Anzahl der Bilder (nicht nur Fangbilder) ist .......verbesserungswürdig, also ab zurück nach Italien und weiter knipsen :badgrin: :badgrin:


    Der Satz


    Zitat von Valestris


    Mittlerweile waren vom Schlamm meine Hände ausgetrocknet und die Oberlippe blutig und aufgeplatzt, die Welse zerrissen mir die Haut an den Händen, aber all das war egal....


    gefällt mir mit Abstand am besten, ich denke, dass Du damit die super Zeit umfassend zusammengetragen hast.

  • Beim landen der Welse hab ich eigentlich nie an Handschuhe gedacht und tagsüber war es mit 14-16ºC sehr gut ohne Handschuhe auszuhalten ;)
    Gerd: Ja eigentlich fasst der Satz die ganze Tour zusammen. Bilder hätte ich gern mehr hochgeladen, aber wie schon geschrieben, hab ich die anderen Jungs nicht um Erlaubnis gefragt und von meinen Welsen wollte ich nicht übermäßig viele hochladen, sehn fast alle gleich aus oder ich schau total bekloppt :D

  • Herzlichen Glückwunsch! Für die erste Tour ein gutes Ergebnis, es gibt eben nicht immer nur 2 m Fische ;-)


    Was Quasimodo angeht, so tippe ich auf einen angeleinten Fisch, der sich befreit hat und sich dabei den Kiefer gebrochen hat. Deshalb leine ich keine Fische mehr an. Heutzutage können selbst günstige Kameras nachts recht gute Bilder machen. Aber das ist ein viel diskutiertes Thema in der "Szene", frag 2 Mann und Du erhältst 3 Meinungen.

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • Dickes Petri Valetris. Hab dich erst gar net erkannt auf den Fotos. Im Vergleich zu deinem Profilfoto vorher scheint Weihnachten und so nicht spurlos an die vorbei gegangen zu sein! :-)

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