Mit Stahl auf Barsch

  • Hallo zusammen,


    ich konnte mich diese Woche nicht zurückhalten, da ich mich auf den ersten Blick in eine Berkley Pulse 2-8gr verliebt habe.
    Mit diesem neuen Spielzeug wollte ich dieses Jahr Forellen und Barsche ärgern gehen.
    Beim Thema Forellen bin ich mir zu 98% sicher, dass ich Hechte ausschliessen kann.
    Beim Barschangeln sieht es anders aus und ich will nicht auf ein Stahlvorfach verzichten. Dachte da an 7x7 (Flexonit??) in 4-6kg Tragkraft. Mache mir da aber etwas Sorgen um die Laufeigenschaften der kleinen Wobblermodelle, v.a. durch das Gewicht von Stahl + Klemmhülsen.


    Wie handhabt ihr das? Gibt es Möglichkeiten, dass Gewicht hier zu reduzieren?


    PS: NEIN, ich will keine (Grundsatz-)diskussion über Hardmono und FC. Gehöre zu der Gruppe die beides für begrenzt/nicht Hechtsicher hält.

  • Hi,


    die Laufeigenschaften werden je nach Ködermodell deutlich beeinträchtigt. Außerdem hassen Barsche Stahl, in einem direkten Schulter an Schulter Vergleich mit einem Kollegen musste ich das schmerzhaft erfahren. Ergebnis 30+ Barsche VS. 2 Anfasser...


    Tipps habe ich dazu keine, da ich wenn auch das 7x7 fische und damit auf Hecht super zufrieden bin.


    Einziger Barsch, den ich mit dem Stahl gefangen habe, war auch gleich mein bester 2011 mit 46 cm...Zufall oder Glück würde ich sagen, denn dem stehen mehrere Hundert andere gegenüber, die ich mit mono gefangen habe.


    Gruß Derrik

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
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  • @ Christian


    Erst mal finde ich deine Einstellung sehr löblich. Weiterhin kann ich Derriks Erfahrungen absolut nicht teilen. Ich habe im letzten ja nicht weniger als 1.198 Barsche gefangen (ja ich zähle alle gefangenen Fische) und wenn ich mal grob 50 Barsche auf DS System abziehe, habe ich die alle unter Verwendung von Flexonit mit 6,8 kg oder sogar 11,5 Kilogramm gefangen. Und wie viele hier wissen fange ich jedes Jahr etliche Barsche über 30 cm und immer auch einige von über 40 cm.


    Richtig ist, das Stahlvorfächer den lauf von manch kleinen Wobblern sehr negativ beeinflussen oder gänzlich zerstören. Besonders schade finde ich das zum Beispiel auch im Zusammenhang mit kleinen Poppern. Dennoch verwende ich beim Barschangeln immer eine Stahlvorfach mit 50 cm Länge, da ich hier überall mit Hechten rechnen muss und schon viele größere Hechte auf Kleinstköder gefangen habe. Ich verzichte dann ganz einfach auf Köder, die sich an hechtsicheren Vorfächern nicht präsentieren lassen.

  • Naja, ich ärger mich lieber über ein paar nicht gefangene Barsche und schiebe es dann aufs Wetter oder meinen Führungsstil. :D
    Wenn allerdings ein Hecht meinen teuren Wobbler als Lippenpierching durch die Gegend trägt und dann evtl. daran verendet weiß ich das es meine Schuld war und ärger mich noch mehr.


    Mir geht es halt auch darum, ob sich die Klemmhülsen evtl. einsparen oder das Gewicht reduzieren läßt. Oder liegt es eher an dem steifen Stahl?


    Tom
    Hast du eigentlich Erfahrungswerte mit kleinen Wobblern? Denke da so an Illex Chubby, Rapalla X-Rap in 4cm und ähnliches. Weiß ja, dass das Marken sind, die du auch ab und an fischt. :)

  • @ Christian


    Der Chubby verträgt sich noch sehr gut mit Stahl, da gibt es keine Probleme. Gerade die "Diving" Version ist echt ein super Barschköder, den Flachläufer mag ich nicht so sehr. Ich habe auch ein paar kleine Köder aus Polen, die Firma nennt sich "Bonito". In Polen gibt es sehr viele Köderbauer, die sehr gute Kleinwobbler herstellen. Von dort habe ich viele Modelle, die sich auch gut mit Stahl vertragen. Generell finde ich kleine Crankbaits an sich ganz unproblematisch. Probleme mit Stachvorfächern hast du eigentlich nur bei kleinen Suspendern, das geht meistens in die Hose.

  • Mit kleinen Suspendern meine ich eben Köder zwischen 3 cm und 5 cm, das geht mit Stahl meistens gar nicht. 6cm - 8 cm Suspender werden durch Stahl oft zu Sinkern und 10 cm Suspender schweben zwar noch einigermaßen, hängen aber oft mit dem Kopf nach unten. Finde ich aber dann auch nicht weiter tragisch, denn die fangen auch so noch super.


    1x7 Material ist steifer als 7x7 und somit anfälliger für Knicke. Ich habe 1x7 eine Weile probiert und nutze es noch immer an Stellen, wo mit vielen Abrissen zu rechnen ist, da ist es dann aber nur wegen der Kostenfrage. Ansonsten nutze ich nur noch 7x7 Flexonit. Titan wäre wohl noch eine gute Alternative, da es nicht knickt und auch leichter ist, allerdings hat es auch seinen Preis. Das könntest du aber mal testen für die kleinen Wobbler.

  • Ok, jetzt weiß ich, was Tom meint...ich fische nur Kleinstwobbler und die vertragen sich nicht mit Stahl. Versuch mal den Wise Minnow mit Stahl zu führen, unmöglich. Nen Pointer kann man damit fischen, aber in der Ruhr, wo ich fische, kriegt man mit Stahl keine Bisse, soviel steht fest. Mag sein, dass das gewässerspezifisch ist oder es einfach bei Tom Massen an Barschen gibt. Dadurch wäre der Konkurrenzdruck natürlich hoch und sie können nicht mehr wählerisch sein.

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  • Flexonit ist sehr dünn und weich, damit habe ich früher gerne gefischt. Allerdings ist die Tragkraft nach einem Knick deutlich reduziert, weshalb ich es nicht mehr nutze. Die gibt es sogar fertig mit mini Hülsen zu kaufen.

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  • Danke für eure Meinungen.


    Werd mal schauen wo ich Flexonit in 6kg herbekomme. Bei den Händlern hier gibt's nur Marke Abschleppseil. :(


    Wie sieht es mit den Klemmhülsen aus? Gibt's da gewichtsmässig Unterschiede? Nutze normallerweise die von Jenzi. Frage mich jetzt aber warum die Felxonit-Hülsen so teuer sind.
    Frage mich auch ob ich eine Hülse sparen kann, wenn ich das Vorfach per Albright-Knoten direkt an die Hauptschnur knote. Hat damit jemand Erfahrungen?

  • Stahl direkt an die Hauptschnur zu knoten, halte ich für riskant. Du wirst ja am ehesten nicht ummantelten Stahl verwenden, und der kappt dir wahrscheinlich die Hauptschnur. Die paar Mycrogramm, die so eine Klemmhülse wiegt, fallen auch nicht ins Gewicht. Bei Kleinstködern gehts eher um die Steiffe des Vorfachs, und durch die Klemmhülsen nimmt diese noch zu.


    Bei Wobblern unter fünf Gramm ist Stahl schon lästig, besonders, wenn es sich um Ruckköder mit wenig Eigenaktion handelt. Bei Crankbaits ist das nicht so problematisch.


    Ich hatte allerdings noch nie den Eindruck, dass ich mit Stahl weniger fange, als ohne. Gilt natürlich nur, wenn die Köder trotz Stahl sauber laufen. Es soll sogar Leute geben, die dem Stahl eine Lockwirkung zuschreiben: Deren Meinung nach schneidet sich der Stahl intensiver durchs Wasser, und angeblich lockt das die Fische an! Die, die daran glauben, verwenden steifen Stahl (1x7), allerdings beim Vertikalfischen. Und da spielt die Steiffheit des Vorfaches keine Rolle, bzw. ist sogar erwünscht.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Flexonit und die dazugehörigen Hülsen sind so teuer, weil es die Fa. C. so teuer macht. Früher gab es dieses "Feinseil" direkt vom Hersteller für deutlich kleiner Geld, bis Fa. C. sich den Alleinvertrieb daran sicherte... :roll:


    PS: ich fische meinen kleinen Wobbler mit 5,4 Kilo Drennan 7Strand

  • Nur fängt man ohne Stahl eher 30-40 am Tag statt 3...im Sommer war ich fast täglich am Wasser und es macht einen riesen Unterschied. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

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  • Zitat von ABUFreak

    Nur fängt man ohne Stahl eher 30-40 am Tag statt 3...im Sommer war ich fast täglich am Wasser und es macht einen riesen Unterschied. Aber das muss jeder für sich entscheiden.


    Leidige Diskussion, ich fange soviel auch mit Stahl und habe in direktem Vergleich mit Kumpels, die auf FCB setzten, oft sogar deutlich besser und auch die größeren Fische gefangen. Es gab dabei allerdings einen entscheidenden Unterschied: Ich konnte alle Hechte landen... ;)

  • Hi! Barsche... :roll: ..ganz schwierige Gesellen - auch wenn man das auf den ersten Blick gar nicht meinen mag.. .
    Es gibt Populationen, die beißen zur richtigen Zeit auf Abschleppseile.
    Es gibt andere, die lachen über 0,20er.. .
    Ist bei Zandern ähnlich, aber längst nicht so ausgeprägt.
    Bei ganz leichten Ködern (verwende ich aber eher fürs KöFi fangen..) hilft es schon mal eine ganz kleine Korkperle direkt vor den Snap zu setzen. Die Fische stört das nicht.. .
    Ich fische, wenn überhaupt, auf Barsch mit 4,5kg Flexonit und auch mit diesem "Faden" kann man Barsche völlig vergrämen.
    Ich will jetzt aber keinesfalls von der Verwendung eines Stahlvorfachs abraten - das ist in den meisten Fällen unverzichtbar!!
    Petri

  • Hallo zusammen,


    habe ich es doch geschafft eine Grundsatzdiskussion auszulösen. :D


    Meiner Meinung nach handelt es sich hier mal wieder um ein Paradebeispiel meiner Theorie: Wer voin einer Methode/Köder überzeugt ist fängt auch mehr. Bin ich von vornherein der Meinung was ich da mache bringt eh nichts weil die Fisch so nicht beisen werde ich auch weniger fangen.

  • Zitat von rhinefisher

    Bei ganz leichten Ködern (verwende ich aber eher fürs KöFi fangen..) hilft es schon mal eine ganz kleine Korkperle direkt vor den Snap zu setzen.


    Wozu denn das, bzw. was hat das mit Stahlvorfach zu tun?

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • @ Christian


    Es ist wohl sicher so, dass derjenige, der Vertrauen in seine Köder, seine Montage und seine Technik hat, auf lange Sicht besser fängt.


    @ all


    Ich habe hier noch 2 Kumpels in der Nachbarstadt die genau so angelverrückt sind wie ich. Wir 3 angeln extrem oft und dabei auch immer häufiger auf Barsche in verschiedensten Gewässertypen. Dabei ist uns schon so einiges passiert und wir haben unsere Schlüsse daraus gezogen. Wenn wir zusammen los ziehen, können wir auch sehr viele Vergleiche anstellen und verschiedene Dinge ausprobieren. Dabei hat sich im Grunde eine Erkenntnis durchgesetzt. Die Ursache von ausbleibenden Bissen beim Barschangeln liegt eigentlich nie am verwendeten Vorfach, (wir 3 angeln alle mit unterschiedlichen Materialien) sondern immer am falschen Köder oder der falschen Präsentationstechnik. Ich gebe rhinefisher durchaus Recht, wenn er sagt, Barsche sind schwierige Gesellen. Wenn es gut läuft, fängt man viele Barsche auf verschiedenste Köder. Aber oft genug sind Barsche richtige Zicken. Man weiß ganz genau, dass sehr viele vor Ort sind, nur beißen wollen sie einfach nicht. An solchen Tagen muss man DEN fängigen Köder heraus finden und da ist es mit unter ziemlich krank, was dabei heraus kommen kann.


    Erst vor wenigen Wochen, als angeln hier noch möglich war, gab es wieder so einen Tag. Wir drei angelten gemeinsam in einem Winterhafen. Es waren auch noch einige andere Angler da und niemand fing etwas. Ich hatte in mehreren Stunden einen handlangen Barsch auf 3,5 cm Kopyto, einer meiner Kumpels einen kleinen Barsch auf DS (HellGie) und der andere Kumpel 2 Barsche auf Carolina Rig. Wir waren uns einig, das einfach kein Fisch da ist sonst würde es besser laufen. Ich benutzte ein 7 kg 1x7 Material, der eine Kumpel ein Kevlar Vorfach und der andere Kumpel ein FC in Verbindung mit einem 10 cm Titanstummel. Ich und einer der Kumpels wechselten dann noch mal das Gewässer und da fingen wir dann noch mal jeder so 20 Barsche. Das war aber gar nicht das interessante. Der Kumpel, der noch am Winterhafen blieb schrieb mir am Abend noch, er hätte noch weit über 30 Barsche und 2 kleine Zander gefangen und das alles auf den selben Köder. Als wir weg waren experimentierte er weiter und schließlich entpuppte sich ein 2" Reins Rockvibe Shad am 1,8 g Mono Spin Jig als Waffe, den er nur ganz langsam über den Boden schleifen ließ. Die Fische ignorierten an diesem Tag alles andere und wir sind extrem gut ausgerüstet. Hätte mein Kumpel diesen Köder nicht noch heraus gefunden, wären wir 3 mit der festen Überzeugung schlafen gegangen, dass an diesem Tag einfach nichts da war. Aber so war es nicht, wir angelten nur nicht mit den richtigen Ködern.
    Das war wieder einmal ein einprägendes Erlebnis. Die Fische sind in der Regel schon da, man muss an schwierigen Tagen nur den richtigen Köder finden und das gestaltet sich oft ziemlich schwierig.

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