Welchen Fisch kann man noch kaufen

  • Hallo Leute,


    welchen Fisch kann man eigentlich noch kaufen? Haifleisch so oder
    so nicht, weil: Methylquecksilber , das gleiche gilt auch für Thunfisch
    oder? Und welche Fischart, die nicht gerade überfischt ist kann man
    nun kaufen?


    Grüße Georg

  • Pazifiklachse, einheimische Zuchtfische (Karpfen, Forellen, Saibling, Schleie; Zande, hecht, ....), Schwarzer Heilbutt, Biozuchtlachse, kleine Thunfische und Bonitos und viele mehr....


    Ich stelle die Frage eher umgekehrt: Was soll man nicht kaufen? Hai (selten), Großer Thunfisch (Sehr selten), Atlantischer Wildlachs, Schwertfische (also auch Marlin etc.), evtl. Dorsch aus Wildfang und weißen Heilbutt...


    LG

  • Hallo Chorche,


    danke für deine Antwort, damit hast Du mir schon sehr weiter geholfen.
    Ich habe mir heute mal eine Dose Thunfisch gekauft, aber ob dort
    wirklich so viel Methylquecksilbe drin ist? Ich habe das mal von
    so einer Haischutz-Organisation gehört.


    Viele Grüße

  • Warum sollte ich mir als Angler Fisch kaufen? Außerdem bin ich in einem Alter, wo man alle Konservierungsstoffe mitnehmen sollte, die zu haben sind! :lol:

  • Wo kommt eigentlich das Methylquecksilber her? Ist es ein Produkt von dem Fisch selbst?
    Ich wohne derzeit in Malaysia und wer am Seefischen (Meeresfischen) beteiligt ist, wird sicher den ein oder anderen Marlin oder Bluefin Tuna an die Leine bekommen. Spaeter habe ich auch vor in diese Richtung mal was zu machen. Waere auch gut zu wissen, wenn da irgendwelche Krankheiten oder Chemicalien im Spiel sind.

  • Der Artikel beschreibt das Problem an und für sich ganz gut. Methylquecksilber entsteht aus Quecksilber, dass der Mensch in die Gewässer einträgt, oder dass durch (z. B. vulkanische Aktivität) auf natürlichem Weg ins Ökosystem gelangt.
    Methylquecksilber ist (leider) noch giftiger als die Salze des Schwermetalls Quecksilber selbst. Untersuchungen des Gesamtquecksilbers in Fischen haben gezeigt, dass der Methylquecksilberanteil bei zirka 70 - 100% liegt. Durcht die besonderen Eigenschaften dieser metallorganischen Verbindung ist das Methylquecksilber in der Lage in quasi alle Bereiche des Köpers vorzudringen. Selbst die Blut-Hirn-Schranke kann überwunden werden.


    Toxikologie:
    Methylquecksilber wirkt im Menschen neurotoxisch, also Nervenzellen-schädigend. Dies ist vor allem bei der Entwicklung von Ungeborenen und Kleinkindern kritisch. Als chronischer Effekt wird weiterhin ein Karzinogenität diskutiert. Außerdem besteht der Verdacht, dass es zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systemes kommen kann.


    Grenzwerte:
    Als Grenzwert für die Aufnahme wird in Europa eine Menge von 1.6µg/kg Körpergewicht und Woche angegeben. Ein durchschnittlicher Erwachsener mit 75 kg dürfte dann also 120 µg/ Woche aufnehmen. Über die genaue Höhe der Grenzwerte herrscht aber kein Konsens. Der angesetzt Grenzwert des US National Research Council liegt bei nur 0.7 µg/kg KG und Woche.



    Belastung des Fisches mit Methylquecksilber:
    Allgemein ist hierzu zu sagen, dass es in der Nahrungskette akkumuliert, also Fische, die am Ende der Nahrungskette stehen oder ein sehr hohes Alter erreichen besonders stark belastet sind. Sie sammeln quasi alles ein, was die Beutetiere wiederum über einen längeren Zeitraum eingesammelt haben. Dies gilt natürlich nicht nur für Methylquecksilber, sonder für die Meisten Gifte.
    Eine Besonderheit des Methylquecksilbers liegt aber darin, dass es sich nicht, im Gegensatz zu z. B. Dioxinen, in den fettreichen Geweben der Fische ansammelt. Das Methylquecksilber liegt im Körper als Schwefelkomplex -- genauer als Cystein-Komplex -- vor und reichert sich daher im Muskelgewebe an. Genau den Teilen des Fisches, die vorzugsweise gegessen werden.


    Bei Untersuchungen von Fischen, die in Baden-Württemberg gekauft worden sind wurden einige sehr hohe Werte gefunden, aber auch Proben mit einem Gehalt unter der Nachweisgrenze. Die Tendenz bestätigt aber, dass Fische am oberen Ende der Kette höher belastet sind (Heilbutt, Schwertfisch, Rotbarsch, Dornhai, Thunfisch, Wittling). Interessanterweise schnitten Welsartige (Pangasius spp., Clarias gariepinus, Ictalurus spp., Silurus glanis) durchweg sehr gut ab. Auch Zander und Forelle haben verhältnismäßig gut abgeschnitten.


    Durchschnittlich wurden etwa 40 µg / kg Fisch gefunden. Damit wäre dann ein Wochenkonsum von etwa 3 kg Fisch für einen Erwachsenen unbedenklich (bei US Grenzwert dann immer noch etwa 1.5 Kg).
    Allerdings wurden auch Fische mit knapp 600 µg/kg gefunden. Von einem derart stark belasteten Fisch dürften nur etwa 200 g (nach EU Grenzwert) pro Woche konsumiert werden.


    Gewissheit bringen diese Daten aber kaum, denn selbst bei den am stärksten belasteten Arten wurden Proben gefunden, die keine nachweisbare Menge an Methylquecksilber enthielten. Die Schwankungen sind also groß, was mit Sicherheit auch an der unterschiedlichen Herkunft liegt.


    Möglicherweise hat das entsprechende Umweltministerium oder der Verbraucherschutz Daten zu den regionalen Gewässern. Habe in dieser Sache aber noch nichts recherchiert.


    Vielleicht einfach lieber zwei 26er Barsche zum Abendbrot als einen 40er und immer schön verschiedene Arten essen...


    In diesem Sinne!

  • Hm ... Andal stellt die richtige Gegenfrage: Warum solltest du dir als Angler Fisch kaufen? ;) Ich darf ja noch nicht angeln, daher kaufe ich meine Fische immer "Bio" in der Hoffnung, dass diese weniger belastet mit Umweltgiften sind. Hier in Bayern gibt es ja allerlei Gewässer, in denen sich nette Fischlein tummeln und ebenso nette Menschen, die diese verkaufen. Von Meeresfischen lasse ich meist die Finger, obwohl ich bei Lachs zugegebenermaßen nur sehr schwer "Nein" sagen kann. Aber auch da muss es "Bio" sein.

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