Tipps für Bachforellen am kleinen Fluss

  • Hallo zusammen,
    mein Name ist Max und ich bin 15 Jahre alt. Ich angle seit einiger Zeit an der Sieg, einem kleinem Fluss bei Eitorf. Für dieses Jahr habe ich mich den Bachforellen verschworen und habe mir als Ziel genommen ein paar schöne Exemplare zu fangen. Ich fische eine DAM Whisler Ultra Light Jig 190cm 2-12g und eine Passion 730 . Leider habe ich noch nicht so viel Ahnung vom Forellenfischen und hoffe, dass ihr evtl. ein paar Tipps für mich habt.
    Vielen Dank
    Max

  • Moin Max,
    die Sieg bei Eitorf ist ja schon ein ganz schöner Fluss mit ca. 30m Breite wenn ich mir das bei Google Earth ansehe und ohne große sichtbare Stromschnellen und ähnliches. Forellen suchen wie alle Fische 2 Sachen: Nahrung und Deckung. Deshalb sind Orte wo man beides findet absolute Hotspots. z.B. ein ruhiger, tiefer Bereich direkt unter einer Stromschnelle. Durch die Stromschnelle wird viel Futter, wie ins Wasser gefallende Insekten oder kleine, zum Teil orientierungslose, Kleinfische direkt an den dort lauernden Forellen vorbei getrieben, die nur noch das Maul aufmachen und zuschnappen müssen. Ansonsten konzentriere dich auf alle möglichen Unterstände für Forellen. Fast alle zeichnen sich dadurch aus, dass das Wasser dort langsam fließt und tief ist. Das können Ins Wasser gefallende Bäume, große Steine, oder jede nenneswerte Unterbrechung in monotonen Strecken sein. Auf monotonen flachen Strecken findest du sonst eher kleine Fische.


    Was die Köder betrifft würde ich dir raten nicht zu viel mitzunehmen. Mit 8 unterschiedlichen Miniwobblern (bis 10cm) bist du schon mehr als gut bedient. Wichtig dabei ist das du möglichst viele Gewässerschichten abdeckst und für die du am meisten nutzt am besten ein natürliches Dekor und ein grelles Dekor hast. Also z.B. Flachläufer wie der Rapala Jointed floating in 7cm im Bachforellendekor und ein Illex Chubby Minnow im Firetigerdekor und Tiefläufer wie Crankbaits von Spro. Das hat Außerdem den Vorteil, dass du verschiedene Bewegungsmuster bei deinen Ködern hast. Ein Crank macht viel mehr Lärm unter Wasser als ein Minnow. Das kann Fische anlocken und zum Biss verleiten oder sie auch abschrecken. Ein Minnow hingegen sendet schwächere Druckwellen aus, die eher einem echten Kleinfisch entsprechen. Das kann den Vorteil haben das du so auch vorsichtigere Fische fangen kannst, es kann aber auch passieren, dass sie den Köder nicht wahrnehmen. Mit der Zeit wirst du merken wie die Fische in der Sieg so ticken, entwickelst Vertrauen in deine Köder und fischt in 1-2 Jahren wie ich nur noch 3 von den Ködern regelmäßig :lol:


    Wenn es das Gewässer hergibt und du nicht weit werfen musst sind Gummis eine echte Alternative. Minikopytos sind echt wunderbare Einstiegsgummis: sie sind quasi unzerstörbar, sehr günstig und in fast allen erdenklichen Farben erhältlich. Du kannst sie wie einen normalen Gummifisch am Boden führen oder wie einen sinkenden Wobbler langsam einleiern (Geht beides am besten wenn sie mit der Strömung geführt werden)

  • Vielen dank,
    probier ich auf jeden Fall mal aus wenn ich wieder am Wasser bin. Wobbler sind zwar fängig aber leider auch echt teuer. Wenn soeiner mal abreißt tut das nem Schüler echt weh :(
    Aber 30m hat die Sieg echt nicht...die hat meistens so um die 10-15m..im Sommer kann man mit nem 1er Mepps auf die andere Seite werfen :lol:
    Aber auf jeden Fall danke für deine ausführliche Antwort
    Petri Heil
    Max

  • Hallo Max,


    auch ich fische in einem kleinen Fluß, allerdings nur mit max.6m Breite. Meine 1. Bachforelle im letzten Jahr biß bein Nachtangeln auf Grund auf Tauwurm und war 35cm lang.
    Meine zweite habe ich auf kleinen toten Köderfisch auch auf Grund bei Treibholzansammlungen an einem ruhigen GewässerAbschnitt erbeutet und war schon 46cm lang...Tarnkleidung, langsame Bewegungen und Ruhe am Angelplatz begünstigen den Erfolg. Bei mir war die beste Beißzeit bis 11.30 Uhr am Morgen.
    Versuch als Alternative zum Kunstköderangeln doch mal Naturköder...


    Allerdings fing ich mit 13 Jahren oder so meine 1.Bachforelle meines Lebens mit einem kleinen, einteiligen und schwimmenden Wobbler mit Rasselkugeln.


    Wünsche dir viel Glück und Petri,


    Michael

  • Zitat von Nerdsenso

    Vielen dank,
    probier ich auf jeden Fall mal aus wenn ich wieder am Wasser bin. Wobbler sind zwar fängig aber leider auch echt teuer. Wenn soeiner mal abreißt tut das nem Schüler echt weh :(
    Aber 30m hat die Sieg echt nicht...die hat meistens so um die 10-15m..im Sommer kann man mit nem 1er Mepps auf die andere Seite werfen :lol:


    Dann ist Google Earth wohl ungenauer als ich dachte :lol: Naja, je dünner der Fluss desto besser ist es und desto leichter sind die Forellen zu finden.
    Wobbler sind in der Tat teuer und wenn man sie abreißt blutet einem echt das Herz. Gerade die Flachläufer verliert man aber kaum (wenn man sie nicht gerade in einen Baum oder ähnliches wirft). Wenn du eine Wathose hast und der Fluss gerade nicht zu schnell fließt oder zu tief ist, kriegst du fast alle zurück. Ich hab in der ganzen letzten Saison keinen einzigen abgerissen. Okay, ich mach das auch schon etwas länger und weiß recht genau wie sich welcher Köder an meiner Rute verhält aber du wirst recht schnell deine eigenen Erfahrungen sammmeln ;) Wenn du keine Erfahrung mit der Rute hast solltest allerdings wirklich erst mit Spinnern anfangen, die sind billig und tun nicht so weh.


    Oh, und bevor ich es vergesse: Die Arbeit ist zwar sehr fummelig und ätzend aber ich lege dir persönlich ans Herz, alle deine Forellenköder auf Einzelhaken umzurüsten (Die gibt es in etlichen Ausführungen im Netz, ich fische den Gamakatsu LS 3423F). Bei Spinnern kannst du sogar mit einem Saitenschneider einfach 2 der 3 Spitzen abknipsen.
    Einzelhaken haben 2 große Vorteile gegenüber Drillingen. Der erste ist, dass Einzelhaken viel schwerer an Ästen oder ähnlichen Hindernissen hängen bleiben und du viele Köder die du versehentlich in die Büsche geworfen hast problemlos wieder raus ziehen kannst.
    Der zweite Vorteil ist, dass du untermaßige Forellen mit ihnen schonst. Ich finde es immer sehr traurig wenn ich eine 20cm Forelle abschlagen muss weil sie blutet oder zu tief geschluckt hat. Das kann zwar nie ganz vermieden werden aber Drillinge haben ein Talent dafür ihre 3 Spitzen so tief in das Maul zu graben, dass man minutenlang an ihnen poppeln muss um sie endlich wieder raus zu kriegen.

  • ich hab meine erste Bachforelle mit 6 gefangen. Das war mein erster Fisch überhaupt und ich war mit meinem Opa unterwegs. Seitdem bin ich süchtig nach Bachforellen.
    Ich mach es meistens so, dass ich frische (!) Köderfische über den Grund bzw durchs Mittelwasser zuppel. Als Köfi nehm ich Groppen oder Elritzen. Ich denke dein Gewässer gibt keine Groppen und Pfrillen her. Wenn doch, Elritzen fängt man mit der Reuse und Groppen mit der Hand indem man Steine rumdreht. Die Groppen benutze ich dann als Köder wenn ich gezielt auf Großforellen unterwegs bin oder eine Sehe. Ansonsten nehm ich Elritzen.
    Alternativ würden mir jetzt Grundeln und wirklich kleine Weisfische einfallen.
    Allerdings geh ich am Lech angeln, das Wasser kannst du Trinken so klar ist das. Ich gehe also fast nur Pirschangeln auf Bachforelle.
    Bei dir werden andere bedingungen herrschen deshalb weis ich nicht ob die Taktik da auch reinhaut.
    Petri

  • Echt vielen Dank an alle Antworten.
    Habe bereits letztes Jahr mit Naturködern versucht Forellen zu fangen ( Tauwurm und Wasserkugel, dann treiben lassen), hat aber auch nicht so geklappt. Anfürsich hat die Sieg allerdings einen guten Forellenbestand, da sie schnell fließt und viel Nahrung mit sich bringt. Wollte am Montag mal zu Angelladen meines Vertrauens :lol: fahren und mich nach Wobblern umsehen, die nicht soooo teuer sind, aber trotzdem noch was taugen. Umrüsten auf einzelhaken mache ich sowieso immer, weil ich ein großer Freund vom Catch and Release bin.
    Ab März bin ich aber dann auch spätestens wieder am Wasser und dann gehts den Forellen an den Kragen :badgrin:
    Petri Heil euch allen
    Max

  • Mit dicken Schwimmern habe ich schlechte Erfahrung. Wasserkugeln werde ich gar nicht erst ausprobieren.
    Meine Erfahrung hat gezeigt das Forellen beim Schlucken Probleme haben bzw sie da etwas stört wenn auftriebskraft herrscht. Da sind sie meiner Meinung nach sehr empfindlich, vor allem wenn noch Strömungsdruck herrscht. wenn ich mit Schwimmern auf Forellen fische dann mit max 2g durchsichtige Schleienposen. Oder einen Popupboilie durchlaufend. Bei Forellen geh ich lieber viel zu fein als ein wenig zu stark. Das kommt jetzt aber auch auf das Können, das Gerät, den Köder und Hindernisse an.
    Wenn du teure Tageskarten hast so wie ich am Lech (25€/Tag, da sind im Sommerurlaub schnell 200-300€ weg :D ) lohnt es sich vor 06:00 aufzustehen. Ich kann da eh nie richtig schlafen weil ich die ganze Nacht an die Forellen denken muss da ist es dann schon mal vorgekommen das ich um 3 am Wasser stand und auf die Sonne gewartet hab. Abends kann man dan sehr gut einschlafen :lol:
    Es macht auch sinn 1-3 Tage vorher im Revier nach Forellen ausschau zu halten. Dabei kannst du dich ruhig wie ein Idiot benehmen, wenn du sie Aufschreckst siehst du sie eh besser.


    Bei besetzte Regenbogenforellen in meinem Vereinsgewässer sieht das natürlich ganz anders aus.

  • Zitat von #Allround#Nachhaltig

    Alternativ würden mir jetzt Grundeln einfallen


    BLOß NICHT! Ich glaub wir wissen beide wie explosiv sich die Viecher ausbreiten und was für Laichräuber das sind. Wenn wir jetzt vom Rhein reden würden, hätte ich nichts gesagt aber wir reden von einem Forellenbach wo es, höchstwahrscheinlich, keine Grundeln gibt. Nicht dass das später irgendwer liest und ernsthaft auf den Gedanken kommt das zu machen.



    Max: Kauf dir am besten Wobbler von bekannten Marken (Rapala, Spro, Balzer, evtl. Illex) und gib dafür 3€ mehr aus. Es gibt nix schlimmeres als wenn man am Gewässer herausfinden muss, dass der Wobbler nicht richtig läuft.

  • Dann würde ich Bachforellenanglers Tipp befolgen und so teuer sind die Wobbler gar nicht. Die Spro Mini Cranks kosten ca. 7 und Rapala ca. 9€. Wenn du davon jeweils einen natürlichen (Bachforellen Design) und ein auffällig kaufst bist du mit Einzelhaken ca. 40€ los. Jetzt noch ein paar kleine Ul Jigs und die 3cm Kopytos und du bist schon sehr gut aufgestellt! Der große Vorteil ist das du bei Hängern einfach hin gehen und ihn wieder lösen kannst.

  • Köderfische egal welcher Art am Forellenbach zu nutzen halte ich generell für Frevel. Meist ist es sogar verboten.
    Groppe ist zudem ein deutschlandweit geschützter Fisch.


    Bleibt doch bitte beim Kunstköder und Ihr verangelt viel weniger kleine Forellen.

  • Wenn die Sieg zum Großteil so flach und schnell ist, hast du den nahezu perfekten Forellenbach. Da es so flach ist, ist eine Wathose oder ein Paar Watstiefel eine äußerst nützliche Investitionen. Damit lassen sich viele Spots sehr viel besser anwerfen als vom Ufer (besonders an Steilufern) und du kannst mehr Strecke machen da du nicht von Zäunen oder dichtem Uferbewuchs abgebremst wirst. Bei Forellenbächen ist eine dicke Wathose mit um die 4mm Neopren empfehlenswert. DAM verkauft ein relativ günstiges Modell in der Stärke, das ich auch nutze.


    Nebenbei: Wie ist die Sieg bewachsen? Ist sie zum Großteil von Bäumen überwachen oder kann im Sommer die Sonne intensiv drauf scheinen?

  • Meistens Lauf ich da eh in Badehose rum also lauf ich meistens durch Wasser wenn was hängen bleibt.
    Grundeln gibt es bei uns zum Glück noch nicht, hab bis jetzt nur eine einige gefangen und die sofort entnommen..Köderfische sind zwar erlaubt aber halt nur tote.
    Mein Stück der Sieg verläuft durch ein Naturschutzgebiet...das Gesamte Ufer ist mit Springkraut (Impatiens glandulifera) bewachsen. Manchmal läuft sie übers offene Feld und manchmal durch den Wald..Ist also sehr unterschiedlich aber wirklich alles ist mit Springkraut bewachsen, weshalb man oft nur schlecht ans Ufer kommt. Seit neuestem (Wurde gestern bei Vereinssitzung beschlossen) darf man jetzt auch vor einem Wasserkraftwerk Spinnfischen, wo das Wasser deutlich langsamer und tiefer ist...allerdings ist da Stahl Pflicht, weils da echt große (bis 1,25) Hechte gibt...Wollte mal die Tage paar Wobbler kaufen

  • Ich meine ja auch nicht Grundeln sondern Groppen. Je nach Färbung sehen die auch aus wie Grundeln entscheidend ist aber das Groppen gestreift sind.
    Ich schneide immer eine große durchsichtige Plastikflasche unten auf. Dann dreh ich steine im Flachwasser rum und wenn da eine hockt geh ich ganz langsam mit der Plastikflasche vor ihren Kopf und scheuch sie mit der Hand rein. Übung ist hier alles. Mir sind schon in 3h 50 Groppen in die Flasche gegangen. 30 durften erstmal wieder schwimmen ich will ja nicht übertreiben. Frisch sind sie am besten (auch tot) in der Todesstarre drehen sie sich wie ein Propeller weil sie dann Krum werden.

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