Mit Sand locken/ Eisangeln

  • Moin Leute,
    war am letzten Sonntag Eisangeln (größeres Loch mit Holzkeil frei "gerammt"/ 2 normale Ruten v. Ufer) an Forellenteichen bei Hamm.


    Hab mit hellem Bausand, versetzt mit Flavour und einer Hand voll kleinen Steinchen gelockt.
    Hat die ältere Generation früher recht häufig beim Eisangeln, aufgrund des damals schon bestehenden Futterverbots (Forelli), gemacht.


    Hab an dem Tag zwei schöne Portionsforellen gefangen (Bienenmade/ Fleischmade) und eine unter dem Eis verloren.
    Hab auch in den wärmeren Monaten teilweise recht gut auf Locken mit Sand gefangen.


    Hat sonst noch jemand Erfahrung


    Grüße
    Christoph

  • Die berühmte "handvoll Kies" lockt in den Forellenpuffs deshalb so hervorragend, weil die frisch eingesetzten "Opfer"
    dieses Geräusch aus den Zuchtbecken, in denen sie herangewachsen sind, kennen und mit der Fütterung in Erinnerung bringen

  • Zitat von Taxler

    Die berühmte "handvoll Kies" lockt in den Forellenpuffs deshalb so hervorragend, weil die frisch eingesetzten "Opfer"
    dieses Geräusch aus den Zuchtbecken, in denen sie herangewachsen sind, kennen und mit der Fütterung in Erinnerung bringen


    Da stellt sich mir die frage.(auch wenns generell nicht schwer ist an fopu´s) wo bleibt da die herausforderung seiner eigenen Angel künste wenn man versucht die Fische mit solch banalen "Lockgeräuschen" zu veräppeln? Ok ich möcht hier niemanden beleidigen, aber sind das nicht einfach nur billige Kochtopf Angler methoden?


    @ Godfried: soll keine blöde anmache sein ;-)


    jeder soll so Angeln wie er will, solang es Legal ist!

  • Nun ja, ein Wort - nämlich "Kochtopfangler" - gehört jetzt eigentlich nicht in diese Diskussion. Hier geht es doch um keine Pro&Contra - Diskussion um C&R.


    Was ist der wesentliche Unterschied zwischen Kunstköder und Kunstfutter?
    In beiden Fällen werden die Fische mit Imitaten überlistet.
    "Billig" wäre es hingegen, wenn man einen Liter Maden ins Eisloch verklappen, also tatsächlich anfüttern würde, oder? (Was z.B. die Carp-Specimen-Hunter ja auch mit allerlei Boilies, Pellets, Frolic, Teig etc. ungeniert tun - obwohl sie keine "Kochtopfangler" sind).

  • @ Reverend: hast ja recht §@*


    Was ich eigentlich meinte war, dass man an kommerziellen Forellenteichen sowas doch eigentlich nicht nötig hat, oder? So wie viele behaupten, soll es ja nicht schwer sein an solchen Forellenteichen fische zu fangen, ok so wie im Winter wenn sie eher träge sind, dann find ich das ja in ordnung, dass sie mit Lockgeräuschen etwas zum biss ermuntert werden, aber ab frühling wenn sie nach der "schonzeit" wieder Aktiv werden sollte man doch eher auf seine Angelkünste hoffen ohne wie beschrieben "

    Zitat

    handvoll Kies

    "


    anlocken zu müssen.

  • Es ist durchaus gängige Praxis, Fische mit Lärm an den Platz zu locken. An Gewässern, in denen viel gestippt wird, stellen die Fische das laute Plumpsen von Futterkugeln mit Nahrung gleich, je nach Erfahrung reagieren sie darauf positiv und kehren sofort an den Futterplatz oder aber sie verbinden die Geräusche mit Gefahr, was sofortiges Einstellen der Fressaktivität zur Folge hat.


    Sehr gut lassen sich z.B. auch Barben mit geklebtem Kies anlocken - sie reagieren sehr stark auf Geräusche. Deshalb ist es doch eigentlich clever, Forellen durch prasselnden Kies an den Angelplatz zu locken, da sie dieses Geräusch mit Pelletnahrung verbinden.

  • Hola Hombres,
    der Reverend hat zu Teilen schon recht, das Fischen mit der Fliege auf Forellen und Salmoniden hat, richtig verstanden, den diskreten Charme
    veredelter Kunstfertigkeit, ohne Locken und glitternden Kunstteig.


    Ich habe über die Jahre immer mal wieder Gelegenheit gehabt mit der Fliege zu fischen (die Gera/ Thüringen, die Ilm/ Thüringen, kleine Bäche/ Westfalen, kleiner See/ Salzkammergut) und schätze es durchaus als sportliche, herausfordernde und auch elegante Form der Fischerei.


    Das stationäre Fischen mit sensiblen Ruten/ Leinen/ Posen/ Sbirulinos hat durch seine relative Beschaulichkeit, das Riechen und Fühlen v. Maden, Würmern, Teigen, Mais, Shrimps... einen anderen Reiz.


    Es ist ein ganze Spur passiver, meditativer, da nicht der Fischer der Hauptakteur ist, sondern der Fisch/ die Forelle, die durch den Biss, die relative Lethargie des Geschehens aufhebt.


    Ein kleiner gedanklicher Diskurs, er sei mir gestattet.


    Ich freue mich auf Ende April/ Anfang Mai und eine gute Forelle abends nach der Gartenarbeit im hochwassergefluteten Schleusenpool des heimischen Baches im Münsterland.


    Tired Lines Euch Brüdern in Petri
    Christoph

  • Zitat von Godfried


    Es ist eine ganze Spur passiver, meditativer, da nicht der Fischer der Hauptakteur ist, sondern der Fisch/ die Forelle,
    die durch den Biss, die relative Lethargie des Geschehens aufhebt.


    Ein kleiner gedanklicher Diskurs, er sei mir gestattet.


    Jederzeit und gerne wieder :clap:

  • Zitat von Godfried

    Hola Hombres,
    der Reverend hat zu Teilen schon recht, das Fischen mit der Fliege auf Forellen und Salmoniden hat, richtig verstanden, den diskreten Charme
    veredelter Kunstfertigkeit, ohne Locken und glitternden Kunstteig.


    Christoph


    :evil: Ich erteil mir jetzt mal selber Redeverbot zu diesem Satz......


    Zum Anlocken mit Sand:
    Früher wurde beim Saiblingsfischen mit der Hegene oft ein wenig Quarzsand vom Boot ins Wasser gestreut, das hatt nicht mit dem Geräusch zu tun, lediglich das Glitzern des Sandes sollte die Saiblinge zu den Nymphen locken. Man sieht also nicht nur in Ferollenpuffs wird/wurde das angewandt ;)

  • Hallo!


    Ich weiß, ich bin hier im Forellenforum und somit habe ich hier eigentlich nichts verloren, da ich in meinem Leben noch nie eine Forelle gefangen habe.
    Zum Thema Sand als Lockmittel kann ich jedoch auch etwas beisteuern.


    Als ich früher als Grundschüler mit meinem Kumpel beinahe jeden Nachmittag mit der Stippe am Kanal verbrachte, gestaltete sich das Angeln oft sehr schwierig. Wir waren noch recht unerfahren und angelten mit den einfachsten Mitteln. Stippe, Schnur, Pose, Haken, Mistwurm, fertig. Eines Tages, wir fingen mal wieder nicht all zu viel, kam uns der Opa meines Kumpels besuchen. Wir berichteten ihm, dass wir gerne ein paar Barsche fangen würden und sich der Erfolg leider in Grenzen hält. Er lächelte, nahm eine Hand voll Sand und warf sie breit gefächert in Richtung unserer Posen. Dann sagte er, wir sollen uns noch einen kleinen Augenblick gedulden und dann würden wir Barsche fangen.


    Und tatsächlich, schon nach kurzer Zeit fingen wir ein Barsch nach dem anderen, Kleine und Große. Der Opa meines Kumpels erklärte uns, dass da einwerfen von Sand für die Barsche den Eindruck erwecke, als wenn kleine Fischchen im Boden nach Nahrung gründeln würden und das hat sie wohl magisch angezogen. Wir verwendeten diesen „Trick“ immer wieder und es ließ sich sehr oft wiederholen. Ich finde es nicht verwerflich, wenn man sich Gedanken über das Verhalten seiner Zielfische macht, um sie dann mit solchen „Tricks“ zu überlisten. Ob das nun in einen Forellenteich nötig ist, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich noch nie in einem solchen geangelt habe.

  • Zitat von Taxler

    Die berühmte "handvoll Kies" lockt in den Forellenpuffs deshalb so hervorragend, weil die frisch eingesetzten "Opfer"
    dieses Geräusch aus den Zuchtbecken, in denen sie herangewachsen sind, kennen und mit der Fütterung in Erinnerung bringen


    Hi Taxler, interessante Aussage!
    Welche Erfahrungen hast du schon mit Kies am Forellenanlagen gemacht? Wie sahen deine Erfolge im Vergleich zu nicht-Kies-werfenden Angelkollegen aus?
    Oder beruht deine Aussage nur vom Hörensagen?




    Meine Erfahrungen sehen nämlich völlig anders aus. Kies lockt weder hervorragend, noch gut. Es ist eine Verlegenheitsstrategie um Fische möglicherweise kurzfristig anzulocken, so weit gebe ich Taxler recht. es kann eine gewitze Möglichkeit sein um sich an einigen wenigen Tagen einen kleinen Vorteil zu verschaffen. Langfristig bringt Kies füttern garnix, weil die Trutten den Trick schnell druchschauen. Meist ist die Unruhe sogar kontraproduktiv und die Fische nehmen spätestens Reissaus wenn sie ein Steinchen getestet haben.
    Dieser Methode wird in der Theorie sehr viel höhere Bedeutung zugemessen, als in der Praxis. An den Teichen und Seen ist sie nämlich kaum zu finden.


    Kies-füttern ist also alles andere als signifikant fangsteigernd und schon gar keine Fanggarantier, wie hier einige zu glauben scheinen. Dass hier das Anfüttern generell, also auch in anderen Angelsparten belächelt wird finde ich verwunderlich, ist es doch in der Friedfischszene nicht mehr wegzudenken und selbst bei den Raubfischanglern im kommen...


    (Es wäre übrigens intelligent und höflich, besonders von Seiten der Mods, wenn hier endlich mal zwischen "Teichanlagen" und "Badewannenartigen überbesetzten Puffs" unterschieden wird. Sonst kommen falsche Eindrücke wie

    Zitat

    Was ich eigentlich meinte war, dass man an kommerziellen Forellenteichen sowas doch eigentlich nicht nötig hat, oder? So wie viele behaupten

    heraus, welche die Lager der Angler noch weiter künstlich trennen, weil Schubladendenken propagiert wird.
    Gerade hier im Forum wird massiv über einen Kamm geschoren, was sich darin äußert dass zu diesem Thema hier im Board sehr wenig Fachwissen zu finden ist, weil Fragesteller und Experten zu diesem Thema durch unsachliche Kommentare vergrault werden.
    Das Thema wurde hier schon einmal ausführlicher durchgekaut, aber wie ich sehe hat sich hier wenig geändert.)

    "Wenn man nicht ab und zu Pech im Leben hat, weiss man das Glück nicht zu würdigen...
    Danke dafür!"

  • Zitat von Der Junge mit der Angel

    Hi Taxler, interessante Aussage!
    Welche Erfahrungen hast du schon mit Kies am Forellenanlagen gemacht? Wie sahen deine Erfolge im Vergleich zu nicht-Kies-werfenden Angelkollegen aus?
    Oder beruht deine Aussage nur vom Hörensagen?


    Diesen Tip bekam ich als Kind von einem mir sehr geschätzten Mann, der für meine Erziehung zuständig war.
    Er erzählte aus den letzten Kriegsjahren, in denen er als Kind mit dieser Methode Forellen für seine darbende Familie fing.


    Diese "Methode" habe ich später selbst erfolgreich praktiziert ...
    Allerdings als 11-jähriger Bub beim Schwarzfischen an Put&Take-Anlagen wenn es wegen Ertappungsgefahr schnell gehen musste
    und man aus verständlichen Gründen keine Zeit hatte zu warten bis die gesetzten Forellen zufällig vorbei schwammen.
    Du gehst nach der Besatzmassnahme morgens ans Wasser, feuerst Deine Schwimmer"montage" mit Wurm am Haken raus,
    nimmst 2 Hände voll kleinen Kies/Split und erzeugst durch großflächigen Einwurf an Deiner Angelstelle dieses "Fütterungsgeräusch"
    Das funktioniert - glaube mir! 8)




    Zitat von Der Junge mit der Angel

    Es wäre übrigens intelligent und höflich, besonders von Seiten der Mods, wenn hier endlich mal zwischen "Teichanlagen" und "Badewannenartigen überbesetzten Puffs" unterschieden wird.


    Diese Unterscheidung habe ich bereits erstmals hier in einem Thread zum "Quellengrund" vom Januar 2004 angesprochen
    Also bereits 1 gutes Jahr bevor Du Dich hier bei uns angemeldet hast:



    Beitrag in Auszügen - komplett nachzulesen unter folgendem Link:
    http://www.blinker.de/forum/vi…s=0&postorder=asc&start=0

  • Ja und diesen superedlen Fliegenfischer brauchen auch keine Stirnlampe. Ihr Heiligenschein ist alles erhellend. Es hängt mir zum Halse heraus, dieses edel sein!

  • Recht schönen guten Tag. Heute bin ich geladen und möchte folgendes loswerden. Es kann Jeder auffassen wie er will, nur will ich keinem Wehtun. Tu ichs aber dennoch, hat ers sicherlich verdient, wenn er ehrlich ist. Irgendwo in den letzen Antworten zu Thema -Sandstreuen - wurde ein Hinweis auf eine frühere Diskussion ,ich glaube so im Jahre 2004 zum Thema angeln in einem Forellb..... gegeben. ( bin zu faul um nochmals Rückwärts zu suchen) .Ob Fo...p...angeln edel oder verwerflich ist wurde da diskutiert. Jeder hat seine Ansichten die letztendlich doch auch nur aus verschiedenene Erfahrungen zusammengemauschelt sind. Ob tricksen mit Sand nur Kochtopfangler praktizieren, oder einmal nur neugierige Petriejünger. Über alles läßt sich streiten (vielleicht weil man nur streiten will?).Wenn aber ein Mensch der gerne angeln möchte, jedoch außer dem P... keine Chance sieht an den Fisch zu kommen,wo geht der wohl hin? Nein es gibt noch ein Möglichkeit!!
    Mit einer Angel bewaffnet, die statt eines Hakens einen Magneten am Schnurende trägt, betritt er die Konservenabteilung eines Supermarktes.
    Dort hat er die freie Auswahl zwischen Hering in Tomatensauce,oder Makrele in Curry eingelegt, Rollmops im Glas, Brathering in der Dose,oder Ölsardinen in Olivenöl. Wenn wir weiter diskutieren ob der eine Angler ein edler oder elender Angler ist, oder nur ein verfressener Kochtopfangler, wenn wir so weiter machen lacht bald der Rest der Welt über uns und unsere Fisch-Waigerechtigkeit. Den dunkelgrünen Gesetzgebern und Kormoranschützern geben wir Wasser auf ihre eiernden Mühlen. Ihre Gesetze und Bestimmungen werden uns die bestimmt nicht freudig stimmen. Eines schönen Tages wird das Oben persiflierte Wirklichkeit werden und am Morgen, bei Ladenöffnung werden die Angler mit ihren Ruten Schlange stehen und statt Setzkescher schiebt jeder einen TÜV abgenommenen Einkaufswagen vor sich her.

  • Hi! Es gibt so Tage, da bin ich auf mein partiell mangelhaftes Fachwissen fast ein wenig stolz.... .
    Generell sind FoPus ein recht zweischneidiges Ding; auch wenn ichs grundsätzlich recht ärmlich finde, sehe ich doch die Notwendigkeit.
    Das mit den Eierschalen macht man übrigens in Nordeuropa beim Eisangeln auf großen Seen ziehmlich oft - das hat nicht wirklich etwas mit dem FoPu zu tun.
    Petri!

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