Rute zum Grundangeln in starker Strömung

  • Servus ins Forum,


    Ich würde gerne im Inn auf Grund fischen und stehe vor folgendem Problem:


    Die Hauptströmung hier am Inn ist bei entsprechend hohem Wasserstand (und der ist nach meiner - bisher zugegebenermaßen eingeschränkten - Erfahrung leider recht häufig gegeben) derart stark, dass selbst meine 150g-Sargbleie ohne Zögern mitgerissen werden. Es gibt natürlich gute Stellen (z.B. unter geschlossenen Wehren), die sich mit relativ leichtem Gerät befischen lassen, aber generell fließt der Fluss (wohl auch dank entsprechender Uferbefestigung) recht gleichmäßig schnell, und die Bereiche mit langsamerer Strömung sind auf die unmittelbare Ufernähe beschränkt – dort riskiert man wiederum schnell Hänger.


    Das Gerät, mit dem ich mich im Moment versuche, ist eine 2,7m lange, recht massive Rute, die meine 150g Bleie zwar nicht weit, aber bisher grundsätzlich weit genug befördert.


    Die erste Frage, die sich für mich ergibt:
    Macht es aus eurer Erfahrung mit evtl. ähnlichen Situationen überhaupt Sinn, zu versuchen, weiter Richtung Flussmitte zu gelangen? Oder sind die Fangaussichten in solch starker Strömung ohnehin eingeschränkt?


    Die zweite Frage ergibt sich daraus:
    Welches Gerät hilft mir dabei? Ich habe natürlich das Internet schon ein paar Mal durchwühlt und bin auf folgende Infos gestoßen:
    > Die Rute sollte möglichst lang sein, um möglichst viel Schnur über dem Wasser zu halten
    > Sie muss offensichtlich massive Gewichte bis über 200g auswerfen können, weshalb die empfohlenen Rutentypen entweder sehr schwere Feeder-Ruten oder gleich Brandungsruten waren.
    > Manchmal wird statt eines „normalen“ Bleis (egal welcher Form) auch ein Krallenblei empfohlen.


    Wichtig wäre vielleicht noch, was ich überhaupt fangen will:
    Momentan bin ich zwar auf der Jagd nach Quappen, aber generell habe ich keinen „Zielfisch“. Am Haken werden Würmer, Köderfisch(fetzen) oder auch mal Forellenteig hängen. Was auch immer dann beißt, ob es eine Quappe, ein Aal, ein kleiner Wels, eine Barbe, eine Brachse, eine Forelle – oder vielleicht sogar mal ein Zander oder ein Hecht ist – mir ist es recht.


    Ja, wie gesagt, jetzt ginge es mir um eure Erfahrungen… Mir ist klar, dass es vermutlich kein „richtig“ und kein „falsch“ gibt, aber es gibt sicher Gründe, die für oder gegen eine Feeder-Rute bzw. eine Brandungsrute – oder auch für/gegen das Angeln in starker Strömung allgemein – sprechen. Ich freue mich auf jeden Fall über jede Info und jeden Tip.


    Eines noch: Futterkörbe sind hier nur sehr eingeschränkt erlaubt, weshalb auch an einer Feederrute wohl meist ein einfaches Blei hängen würde.


    In jedem Fall Danke schon mal im voraus & allen einen schönen Abend!

  • Hi!
    Versuche mal folgendes: Binde ein 100gr Krallenblei ans untere Ende deiner Schnur. Dann ca.150cm oberhalb einen ca.70cm langen Seitenarm mit Haken.
    Einwerfen und sobald das Blei den Boden berührt, 2-3m Schnur nachgeben.
    Das verändert den Zug aufs Blei soweit, dass es eigentlich liegen bleiben müsste.
    Petri

  • Hallo,


    Danke für den Tip, werde ich probieren, sobald ich mir Krallenbleie besorgt habe. Vielleicht klappts dann :-)


    Und wie steht es mit meinen Überlegungen zum Gerät? Meine momentane Rute (oben genannte 2,70er) war immer schon nur eine Übergangslösung - und da mein Geburtstag als Alibi, mir etwas zu gönnen, naht, wäre eine neue Rute in Reichweite ;-)


    Wie gesagt, ich bin im Internet auf die Tipps Brandungs- oder Heavy Feeder Ruten gestoßen, entsprechend vermute ich, dass beide ihren Zweck erfüllen würden. Deshalb hoffe ich, dass du/ihr mir vielleicht ein bisschen was zu Vor- bzw. Nachteilen sagen könnt. Selbst wenn es am Ende eine Geschmackssache sein sollte.


    Was mir bisher durch den Kopf ging:
    Mit Brandungsruten scheint man weiter werfen zu können. Ich würde wohl gerne die Möglichkeit haben, um die 50-60m weit zu kommen (und meine Wurftechnik ist sicher, vorsichtig gesprochen, ausbaufähig). Ginge das mit einer Feeder-Rute auch?


    Bei den Feederruten scheint dagegen die Bissanzeige präziser zu sein- wobei ich mich frage, ob selbst die härteren Spitzen bei so starker Strömung nicht sogar eher ein Nachteil sein könnten.


    Wie gesagt, das sind ganz theoretische Überlegungen ohne Erfahrungsgrundlage... es fehlt nur leider die Möglichkeit, letztere zu beschaffen, deshalb frage ich einfach mal ganz blöd...

  • Hi!
    Deine Übelegungen sind so falsch nicht; die weiche Spitze der Feederrute biegt sich sehr weit nach unten und bringt so die Schnur doch wieder in den Einflußbereich der Strömung. Auch glaube ich, daß in harter Strömung eine harte Spitze die Bisse sicherer erkennen lässt.
    Im Grunde halte ich beide Rutentypen für nicht ganz ideal - wie wäre es denn mit einer harten Karpfenrute mit LC Aktion in 3,5Lbs ?
    60-70m kann man mit allen 3 Ruten problemlos erreichen. Eigentlich ist die Art der Rute viel weniger wichtig als die Schnur und das Blei.
    Wenn ein 100gr Krallenblei nicht liegen bleibt, versuche mal ein "Oostende Uptide Lood" in 150gr oder schwerer - irgendwie bekommt man Alles zum halten. Hier im Rhein habe ich schon 600gr Oostendebleie benutzt.. .
    In der größten Not würde ich mich bereiterklären dir einige "Spinneköpp" zu gießen; die haben 8 Arme und bleiben garantiert überall liegen.. :dance:
    Petri

  • Guten Morgen,


    mir ging es bei meinen bisherigen Versuchen eben auch so - habs schon mal mit einer relativ leichten Feederrute probiert und auch meine momentane Rute für den Zweck hat eine recht nachgiebige Spitze - dass durch die Strömung ständig so viel und starke Bewegung in der Spitze passiert... für mich ist es da schwierig, zu sagen, was da ein Fisch sein könnte und was nur der Fluss. Bei leichterer Strömung kann ich es unterscheiden, aber ab einem gewissen Punkt produziert auch die Strömung so deutliche "Zupfer", dass es mir schwer fällt. Vielleicht aber auch wieder eine Gewöhnungsfrage.


    Ich hab mich ja schon mal im Netz nach den verschiedenen Rutentypen umgeschaut. Als Anfänger denkst du, es gibt halt Angeln, naja, die zeichnen sich durch verschiedene Längen, Wurfgewichte und Aktionen aus und das war's. Vermutlich ist es am Ende auch so, aber dann schaut man sich den ersten Angelkatalog an und verläuft sich in einem Wald nie gehörter Begrifflichkeiten von Surf über Baitcast zu Jerkbait sie. Auf jeden Fall klingen Karpfenruten wirklich gut, mich irritiert nur das WG. Es scheint ja 1lb etwa knappen 30g zu entsprechen, was bei 3,5lb so um die 100g WG wären. Und das scheinen ja die schwersten Karpfenruten zu sein. Würde ich mir so ein Gerät nicht kaputt machen, wenn ich am Ende regelmäßig 150g oder sogar 200g hinhänge?


    Was Schnur und Blei betrifft, wie gesagt, bisher habe ich es mit Sargbleien probiert und die Schnur war eine 0,35er Mono. Bei den 150g hatte ich das Gefühl, dass sie in der Strömung erst mal gar keinen Bodenkontakt bekommen, erst wenn es weit genug an den Rand gespült wurde (Bis dahin war dann auch schon 1/3 Schnur von der Rolle - oder wäre es sinniger, nach dem Auswerfen keine Schnur mehr zu geben?). Ich weiß also auch nicht, ob mich 200g wirklich ans Ziel bringen. Naja, und das Krallenblei muss ja auch erst mal auf den Boden, bevor es sich "festkrallen" kann (Natürlich komme ich mit meiner Angel und dem Gewicht auch nicht weiter als +/- 20m. Mag also schon sein, dass das Blei bei längeren Wurfdistanzen den Boden erreichen würde, bevor es an den Rand gespült wurde...)


    Ich hab die Oostendebleie gegoogelt, aber nur die Gußformen gefunden... Kann man die fertigen Bleie irgendwo beziehen? Sonst müsste ich am Ende doch noch auf dein freundliches Notfallangebot zurückkommen ;-)


    Bei welchen Bedingungen braucht man 600g? Kann Strömung SO heftig sein? Und was für ein Gerät wirft 600g Blei aus :shock:


    Auf jeden Fall danke ich dir schon mal für deinen Rat, einen schönen Tag & Petri aus dem Süden!

  • Hi!
    Wenn ich dass so lese, ahne ich wo der Fehler liegt; lässt Du nach dem Auswerfen den Rollenbügel geöffnet?
    Du mußt das Blei an halbwegs gespannter Leine ablassen und dann 2-3m nachlassen.. .
    600gr Blei benötigt man, wenn man in 15m tiefen Prallhängen im Rhein zum Grund kommen will - dafür habe ich eine 3m lange Störrute mit 1000gr Wurfgewicht, die von der Aktion her wie eine 50Lbs Bootsrute arbeitet. Soetwas braucht kein Mensch.... .
    Petri

  • Guten Abend,
    entschuldige die späte Reaktion, habe länger nicht vorbeigeschaut. Du hast übrigens richtig diagnostiziert, hab tatsächlich bisher den Bügel offen gelassen. Zum Glück ein Fehler, der sich recht einfach vermeiden lässt ;) - Danke für den Tipp!
    Nach längerer Überlegung wirds übrigens - wie von dir empfohlen - eine Karpfenrute!
    Gute Nacht, nochmal Danke für deine Ratschläge & Petri


    P.S. ok, ja, eine Störrute werde ich mir wohl in nächster Zeit nicht anschaffen ;)

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