Pro & Contra, unsere Schnüre sind zu dünn

  • Auf der Startseite von blinker.de wurde die Pro & Contra-Diskussion über Schnurdicke eröffnet, ein interessantes Thema wie ich finde.




    http://www.blinker.de/medien/pro-und-kontra/index.php


    Was haltet Ihr von dem Trend , hin zu immer dünneren Schnüren?


    Grundsätzlich gebe ich Martin Wehrle ja recht, aber im letzten Absatz seines Eröffnungs- Plädoyer übertreibt er es wohl ein wenig, in dem er fordert, dass ein paar Millimeter mehr dem Fisch gegenüber wohl sehr fein wären. Bin ja mal gespannt, wann die Verantwortlichen den Lapsus bemerken :badgrin:

  • Na, ich werd es mal versuchen "eine paar Milimeter dickere" schnur aufzuspulen :D Wird wohl nur 20-30 m draufgehen. ;)
    Ich finde es auch manchmal krass, wie dünn die von vielen Anglern gewählte Schnur ist.

  • ben dafür sind die Schnurklassenempfehlungen da, die bessere Hersteller für ihre Ruten angeben. Gängig zum Beispiel bei einer 21g-Spinnrute: 10lb - 16lb, entsprechend 4,5 -7kg Schnurtragkraft.


    Grob gesagt bedeutet das: Eine 4,5kg-Schnur kann bei einem noch so kräftigen Anschlag nicht reißen, weil die Ruten-Power dafür nicht ausreicht. Und nach oben hin bedeutet das in etwa: Für 7kg Volllast garantiert der Hersteller, dass die Rute dadurch nicht beschädigt werden kann.


    Wenn man dann die Schnur so wählt, dass sie im mittleren Bereich der Herstellerspezifikation liegt, vielleicht im Interesse einer etwas höheren Sicherheit ein bisschen mehr nach oben verschoben, sagen wir 6kg Schnurtragkraft beim obigen Beispiel, liegt man richtig.


    Wenn man mehr Power will, zum Beispiel beim Fischen in Hindernissen und dergleichen, muss man eine andere Rute wählen für den Zweck, die die erforderliche Power hat. Eine dickere Schnur allein genügt nicht. Es gibt indessen Ruten, die extra fürs Fischen an hindernisreichen Stellen gemacht sind, zum Beispiel Frogbait-Ruten. Obwohl die meistens für relativ geringe Wurfgewichte spezifiziert sind, haben einige von ihnen Schnurklassenempfehlungen von 40lb und mehr. Das liegt daran, dass diese Ruten ein Mordsrückgrat haben bei relativ feinem Spitzenteil (um die Leichtgewichte werfen zu können) und insgesamt rigider konstruiert sind als "normale" Ruten ihrer WG-Klasse. Damit kann man dann auch große Viecher kompromisslos drillen, selbst wenn die Rute von ihrem maximalen Wurfgewicht her eher in die Sparte "light" gehört. Das ist einer der Gründe, warum es solche Ruten gibt. Neben der hohen spezifizierten Tragkraft der Schnur geht es dabei auch um eine erhöhte Abriebfestigkeit derselben. Denn das ist der zweite wesentliche Gesichtspunkt beim Fischen an hindernisreichen Stellen: Dickere Schnur scheuert weniger leicht durch.


    Wer mal ein wirklich großes Exemplar mitten in einem hoch gewachsenen Krautfeld am Haken hatte, der weiß, warum. Mit Pipifax-"Drillspaß"-Gerät geht das mit hoher Wahrscheinlichkeit schief. Genauer gesagt: In Gewässern, wo nicht bloß Satzschniepelchen schwimmen, hat "Spaßgerät" an derartigen Stellen überhaupt nichts verloren. Mit so was zu fischen unter solchen Umständen, ist schlicht und einfach anfängerhaft. Bestenfalls, denn genauer trifft es das Attribut fahrlässig. Wer da angeln will, muss das richtige Gerät dafür haben.

  • Ich wäre mal dafür das die Angaben von den Herstellern der Schnüre stimmen sollten. Solange ich nicht sicher sein kann das eine 0,10er als 0,08er, 0,10er oder 0,12er verkauft wird ist es zwecklos darüber zu spekulieren wie dünn bzw. dick die Schnur sein soll. Und von der Tragkraft will ich erst gar nicht anfangen.

  • Ich habe in diesem Sommer auch einige mittelgroße Fische am 10er Vorfach verloren, deshalb nehme ich jetzt immer mindestens ein 18er.
    Außerdem verliert man bei einem Hänger schneller die Montage.
    Gerade beim Spinnfischen sollte man es nicht untertreiben, da ein Wobbler oder Spinner oft den Tod für den Fisch bedeutet.

  • So wie er die Sache beschreibt, gehts ja schwerpunktmäßig ums Spinnfischen und den Trend zu Sparifankerl-Gerät. Alles dünn, leicht und spillerig.


    Ich bin als hauptsächlich friedfischender Angler bekannterweise kein Freund von besonders derben Gerätschaften, aber in unseren "Kreisen" sehe ich den Grundsatz "...so schwer wie nötig." doch deutlich mehr beherzigt. Gerade bei den Feeder- und Karpfenfischer grassiert ja die Mode möglichst weit und damit mit hohen Wurfgewichten zu fischen, was ja automatisch dickere Schnür bedingt, damit es nicht schon beim Wurf schnalzt. Auch lassen die bald doppelt so langen Ruten ein ganz anderes, wesentlich schnurschonenderes Drillen zu.


    Fürs Spinnfischen aber stimme ich ihm zu. Etwas mehr täte gut und es verringert die Fänge definitv nicht.

  • Für mich ist das keine große Frage. Ich fische lieber eine zu dicke Schnur als eine zu dünne. Egal ob beim Wels die eine 0,60er bis 0,70 oder beim fischen mit der Bolo ne 0,25. Lieber fang ich einen Fisch weniger (was ich nicht glaube) als einen zu verlieren und wissen zu müssen das er nun mit meiner Montage im Maul rumschwimmt. Finde ich einfach nicht waidgerecht.


    Wenn ich dann so Experten sehe die mit 0,10 oder 0,12er Vorfach feeder kann ich nur den Kopf schütteln. Klar, damit bekommt man mal ne Brasse raus aber was ist wenn ne Barbe oder ein Karpfen eingschlagen? Was wenn es doch ein Hindernis oder ein paar Steine und Muscheln auf dem Grund gibt?


    Zudem muss man auch sehen, das gerade Mono schnell Tragkraft einbüßt. Entweder durch Abreibung, sehr feine Beschädigungen oder einfach durch das Alter.


    In den meisten Fällen macht es meiner Meinung nach keinen Unterschied ob ich eine 30 oder 35er fische, im Gegenteil ich bin sicherer.
    Aber das alles ist natürlich auch nur sinnvoll wenn die Kleinteile stimmen und das Vorfachmaterial zur Hauptschnur passt.

  • Keineswegs "alles dünn, leicht und spillerig". Einiges ja, vor allem in der Bílligecke. Anderers überhaupt nicht.


    US-Ruten zum Beispiel sind ganz anders konstruiert, auch die für Barsch. Selbst Ruten mit 1/2oz- oder 3/4oz WG von G.Loomis oder St.Croix haben mehr Rückgrat als manch eine hiesige Rute mit 60g WG. Grund: In den USA wird viel mehr in Cover gefischt und entsprechend Wumms haben diese Ruten. Ebenso sind auch die Schnurspezifikationen höher angesetzt als bei den Ruten anderer Hersteller. Trotzdem lassen sich damit auch Leichtgewichte prächtig werfen, und die Topmodelle sind federleicht, da die Blankqualität hochwertig ist.


    Man muss eben gucken, wo man welche Rute einsetzt und was man sich für welchen Zweck kauft. Nicht bloß Baits, auch die Ruten verschiedener Hersteller und Länder sind für ganz bestimmte Gewässerverhältnisse ausgelegt, die sich nicht in jedem Fall mit den unserigen decken. Das muss man halt wissen, bevor man was bestellt. Japanische Süßwasser-Ruten sind hauptsächlich für Barsch ausgelegt, nicht für Hecht. In den schwereren Versionen, zum Beispiel für Swimbaits, gehen sie aber durchaus auch für Hecht. Nur haben sie nicht die Power amerikanischer Muskyruten, die deutlich mehr Rückgrat haben. Aber auch da gibt es Ausnahmen, zum Beispiel die japanischen Firma Deps. Deren Ruten sind erheblich robuster ausgelegt als die anderer japanischer Hersteller.

  • Ja klar... es gibt immer das High End. Nur passt das halt nicht zum Budget eines hochmotivierten jungen Anglers, der aus seinem Taschengeld und Gaben zu diversen Festen schöpfen muss. Der will halt auch und hat nicht das finanzielle Kreuz eines Erwachsenen, der in seinem Job gut besoldet wird. Nur Zahnarztsöhnchen haben wir eben auch nicht. Willst du nicht zum Mäzen werden? ;)

  • Zitat von Siggi R.

    Aber wer hat eine US oder japanische Rute?


    Sehr viele Leute mittlerweile, auch in Deutschland. Nur finden die sich halt in anderen Foren.


    Ich selbst habe keine einzige deutsche Ruten mehr, sondern nur noch solche aus den USA und ein paar Japaner. Die US-Ruten sind in der Mehrzahl übrigens keineswegs teuer, da sie meistens "plain lingo" ohne jeden unnötigen Zierrat daher kommen.


    Wenn man Baitcaster und Multis fischt, sind das die Adressen der Wahl. In Deutschland ist die Auswahl halt nicht so doll.

  • Zitat von Heiner Hanenkamp

    Sehr viele Leute mittlerweile, auch in Deutschland. Nur finden die sich halt in anderen Foren.


    Ich selbst habe keine einzige deutsche Ruten mehr, sondern nur noch solche aus den USA und ein paar Japaner. Die US-Ruten sind in der Mehrzahl übrigens keineswegs teuer.


    Wenn man Baitcaster und Multis fischt, sind das halt die Adressen der Wahl.


    Und statt den Jungs Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie auch mit bescheidenen Mitteln ordentlich und sicher fischen können, protzt du herum. Ist es am Ende doch nicht so weit her mit dem Expertentum?

  • Lieber Andal, von Feederruten magst Du Ahnung haben, aber von BC-Gerät hast Du null Ahnung. Also möchte ich Dich doch sehr bitten, Dich mit irgendwelchen Wallungen aus Deiner Hirnanhangdrüse zurückzuhalten. Musst Du halt mal akzeptieren, dass Du nicht überall den weisen Onkel geben kannst. Und auch, dass nicht jeder so fischt wie Du.

  • Stimmt. Das BC Zeug ist für mich obsolet, dementsprechend auch mein Wissensstand darüber. Trotzdem liest man von dir keine brauchbaren Tipps für die Jungs. Nur die Aufzählungen von teuerem und teuerstem Gerät. Was ist das? Beratung, oder Aufschneiderei? Zumal hier ja, nach deinem eigenen Bekunden, sowieso nicht die richtigen Angler versammelt sind. Also was?

  • Du kannst überhaupt gar nicht beurteilen, ob ich "den Jungens" brauchbare Tipps abliefere. Dazu fehlt Dir jegliche Kenntnis. Die Tipps, die ich gebe, beruhen auf langjährigen eigenen Erfahrungen und denen anderer, Fehler inklusive.


    Was Du stattdessen ablässt, sind einfach nur persönliche Anpissereien auf unterstem Niveau, denn was anderes hast Du nicht zu bieten zu diesem Thema. Null, gar nichts, bloß kindische Pöbeleien.

  • Entschuldigt... aber es geht hier um Schnur und nicht um Ruten. Ich finde das Thema ganz interessant und wenn es spielt wohl keine große Rolle ob man eine 0,30er oder 0,35er kauft, zumindest nicht im Preis. Meist sind es nur ein paar Euro.


    Wäre schon wenn wir beim Thema bleiben könnten

  • Na dann lass dein unermessliches Füllhorn doch sprudeln. Was rätst du dann einem jungen Angler, der nur über ein beschränktes, nehmen wir mal 150,- € (nicht wenig Geld für einen 14 jährigen Jungen!) Budget verfügt und trotzdem leicht und mit BC Zeug fischen möchte, trotzdem sicher fischen möchte?

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