Welche Geflochtene, welche Färbung?

  • Hallo zusammen,
    ich möchte mir eine geflochtene Schnur zum Spinnfischen anschaffen.
    Primär soll es auf Barsche gehen, allerdings sind Hechte dort definitiv nicht ausgeschlossen!
    Als Empfehlungen habe ich hier Stroft, Power Pro und Spiderwire Code Red gelesen....jetzt gibt es die nunmal in unterschiedlichen Färbungen. Rot, Moos Grün und Weiß.
    Geht man mit einer roten Schnur nicht das Risiko ein, dass diese vom Fisch gesehen wird? Spontan wäre ich gehemmt mit einer Schnur in Signalfarbe zu fischen...wie wirkt sich die Farbe aus?
    Als Stärke würde ich eine 0,10 nehmen, dies sollte reichen, sofern die Rute eine gute Aktion hat, oder?

  • Hi,
    beim einfärben von geflochtenen Schnüren mit Signalfarben muss die Schnur noch einmal erhitzt werden. Deshalb würde dir eine Schnur in gedeckten Farben(grau, grün, schwarz) empfehlen. Die Power Pro ist sehr rund geflochten, über die anderen Schnüre kann ich nichts sagen.

  • Die Schnurstärke passt auf jedenfall Ich selbst Fische beim Feedern 0,10er Fireline und beim Spinnfischen 0,13er Powerpro. Selbst bei diesen Dünnen Durchmessern halten die Schnüre einiges aus und je dünner der Durchmesser der Schnur desdo leichter kannst du Fischen. Zur Farbe, ich würde dir gerade beim Spinnfischen eine Schnur in Signalfarben empfehlen. Ich setze auf Knall Gelb. Warum das ganze? ganz einfach du siehst deine Schnur sehr gut und das ist gerade beim Fischen mit Gummiködern das A und O um Vorsichtige Bisse die du nicht in der Rute Spürst sondern nur an der Schnur erkennen kannst zu verwerten. Ich hab bisher noch nicht die Erfahrung gemacht das die Signalfarben eine Schockwirkung haben.


    mfg

  • Von den drei Schnüren, die Du genannt hast, ist die Stroft die mit Abstand beste, allerdings auch die mit Abstand teuerste.


    Die "Theorie" hinter rot gefärbten Schnüren ist die, dass Rot schon bei relativ geringen Wassertiefen nicht mehr als Farbe wahrnehmbar ist. Ob das irgendeinen Sinn macht, sei mal dahingestellt.


    Ich selbst fische überhaupt keine gefärbten Schnüre mehr, sondern nur noch die Stroft GTP R in Hellgrau (ungefärbt). Aus zwei Gründen: Erstens habe ich keine Lust auf abfärbende Schnüre - alle gefärbten Geflochtenen waschen aus mit der Zeit und ganz besonders am Anfang, was auf der Rolle eine hübsche Sauerei hinterlässt. Und zweitens und hauptsächlich sind hellgraue (oder weiße) Schnüre gegen den Himmel noch am wenigsten sichtbar.


    Farbige Schnüre sind zum guten Teil einfach Kundenfängerei, und es soll ja Leute geben, die die Schnurfarbe so wählen, dass sie zur ihrer Rolle besonders schön passt. Nun gut, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Indessen ist das einzig relevante Argument für farbige Schnüre, dass sie, zum Beispiel in Gelb oder Pink, besser sichtbar sind für den Angler, was bei einigen Techniken wichtig ist. Weiß oder Hellgrau sind schlechter sichtbar vor natürlicher Kulisse, aber wenn man eine Polbrille aufsetzt, egalisiert sich das, denn damit sind sie hinreichend gut zu sehen.


    Nebenbei: Mit den Durchmesser-Angaben solltest Du dich nicht aufhalten, die stimmen sowieso nicht. Die wesentlichen Kriterien bei der Auswahl einer Geflochtenen sind ihre Tragkraft und die Qualität der Flechtung. Bei billigen Schnüren ist die Qualität der Flechtung schlechter als bei teuren, daher die Preisunterschiede. Das Ausgangsmaterial, Dyneemafasern, ist bei allen Herstellern das gleiche. Dieses Material wird weltweit nur von wenigen Konzernen produziert und alle Schnurhersteller beziehen es aus den gleichen Quellen. Irgendwelche supergeheimen Wundermaterialien gibt es da nicht; die Qualitätsunterschiede liegen, wie gesagt, allein in der Flechtung.


    Manche Geflochtene sind beschichtet, um sie right out of the box etwas glatter erscheinen zu lassen. Da solche Beschichtungen eh ziemlich schnell herunter gehen, sind sie im Grunde bloß augenwischender Mumpitz. Einige Hersteller, zum Beispiel Stroft, verzichten daher zu Recht darauf. Es gibt mittlerweile allerdings geflochtene Schnüre von ein paar Herstellern, u.a. von Stroft unter der Bezeichnung GTP S, die in punkto Glätte durchaus vergleichbar sind mit Monofiler. Nicht aufgrund irgendeiner Beschichtung, sondern weil besonders feine Dyneemafasern verwendet werden für ihre Herstellung. Diese Schnüre haben obendrein eine höhere Tragkraft als herkömmliche Geflochtene und fallen daher dünner aus. Allerdings kosten sie ein Schweinegeld, da das Herstellungsverfahren sehr aufwendig ist. Mir ist das zu teuer, eine "normale" Geflochtene tut's für meine Zwecke auch.


    Im Allgemeinen ist es aber so, dass teure Geflochtene langlebiger sind als billige. Wenn man sehr viel angelt, speziell mit Kunstködern, rechnet sich das. Es rechnet sich allerdings nicht, wenn man viel an Stellen fischt, wo häufiger Schnurverlust auf den ersten Metern die Regel ist, etwa beim Jiggen an Steinpackungen. Dann ist man mit einer Mittelklasse-Schnur wie der PowerPro wohl doch besser bedient.


    Und schließlich gibt es noch sogenannte "thermofused" Schnüre, bei denen die Dyneemafasern nicht verflochten, sondern durch Hitzeeinwirkung miteinander verschmolzen sind. Sehr schön glatt, dazu billig und auf den ersten Blick das Ei des Kolumbus. Allerdings kann ich dazu nur eines sagen: Finger weg davon, die taugen allesamt nicht viel. Fürs Kunstköderfischen nicht geeignet.

  • Moin,


    ich bin auch weg von gefärbten Schnüren aus o.g. Gründen.
    Mittlerweile habe ich mich auf die Daiwa Tournament in grün eingeschossen und verwende sie auf allen Spinnruten, da sie extrem rund, glatt und abriebfest ist, was ich auch bestätigen kann. Ist also nicht nur Werbung, sondern entspricht durchaus meinen Erfahrungen.

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