Umfrage auf Blinker.de

  • Es ist durchaus so beabsichtigt, dass alle ihre Stimme abgeben, ohne von bestehenden Resultaten beeinflusst werden. Die werden dann im Heft veröffentlicht.


    Meine ganz persönliche Meinung:


    Es kann und darf nicht angehen, dass etwaige, durchaus notwendige Schutzmaßnahmen, auf dem Rücken der Angler und der Angelkuttereigner abgeladen werden. Gleichzeitg aber die Hochseefangflotten den Dorsch plündern, so wie es ihnen gefällt.


    Man muss die Ursache bekämpfen und nicht an Symptomen herumdoktern. Fängt ein Angler einen Laichdorsch, ist gleich der Teufel los und selbsternannte Weltverbesserer fallen zu Hauf über ihn her. Zur selben Zeit werden aber zig Tonnen von Fischen aller Art auf einem einzigen Trawler zu unbrauchbarem Matsch zerquetscht. Hier ist der Ansatzpunkt und nicht bei den Anglern.


    Das ist meine Meinung. Ich erwarte von keinem dass er sie mit mir teilt. Dazu eingeladen ist aber jeder.


  • Im Prinzip stimme ich Deiner Meinung zu, aber ich kann nicht als Angler versuchen Druck auszuüben und jammern , wie schlecht gefangen wird.
    Mich aber im Frühjahr aufn Kutter stellen und die Laichdorsche abkloppen.
    Als Angler kann ich nur protestieren, wenn ich selber eine saubere Weste habe. Und für jeden Angler sollte es eigentlich eine freiwillige Pflicht sein laichende Fische nicht zu töten oder gezielt drauf zu angeln.
    Nur dann kann ich mich als Angler auch gegen andere Misstände zur Wehr setzen. Genauso gilt das für die Kutterkapitäne, fahren im Frühjahr gezielt an die Laichdorschrevieren um im Sommer zu heulen wie schlecht doch gefangen wird. Das ist sowas von lächerlich !

  • Ich persönlich würde nicht gezielt auf Laichdorsche angeln, da sie eine deutlich schlechtere Fleischqualität haben.
    Man mag mich zu den Weltverbesserern zählen, aber nur um in einer Hitliste aufzutauchen mit einem möglichst schweren Dorsch und deswegen gezielt Laichdorsche zu angeln, das muss in meinen Augen nicht sein.
    (Anregung an die Redaktion: Vielleicht statt des Gewichtes der Fische nur die Länge werten, da das Gewicht jahreszeitlich stark schwanken kann (auch unabhängig vom Laichansatz. Die Länge ist dagegen nicht so schnell schwankend und daher in meinen Augen ein besserer Indikator).


    Es muss aber jedem klar sein, dass ein allgemeines Verbot der Laichdorschfischerei (damit auch des Angelns auf Dorsch während der Laichzeit) mit hoher Wahrscheinlichkeit das "Aus" für die Kutter an der Ostsee bedeuten würde.
    Denn einen Einnahmeausfall von 1 - 3 Monaten könnte keine Reederrei verkraften. Würden sie dann die Preise entsprechend erhöhen, würden die Angler in den übrigen Monaten auch weniger werden und damit das grosse Kuttersterben richtig einsetzen.


    Zudem würde das auch die Brandungsangler, Spinnfischer, Bellyboatangler etc. betreffen, wenn eine allgemeine Dorschschonzeit eingeführt werden würde, selbst wen sich in Ufernähe kaum einmal überhaupt ein Laichdorsch blicken lassen würde.


    Sicherlich wäre es da sinnvoller, Laichschonbezirke einzuführen, um den Dorsch zu schonen. Die dann natürlich auch vor allem für die Berufsfischerei gelten müsste.


    Letztlich ist es aber doch so:
    Zum einen gab es schon immer starke Schwankungen im Dorschbestand der Ostsee (man denke nur an die sehr schlechten Jahre Ende 80er/Anfang der 90er und den sich dann sehr schnell erholenden Bestand Anfang/Mitte 90er).
    Zum anderen haben heute die Berufsfischer technisch schon ganz andere Möglöichkeiten, so dass sie heute auch Riffe und Geröllfelder mit entsprechendem Geschirr (grössere und robustere Netzrollen) befischen können, zu denen sie sich vor Jahren aus Angst vor Netzverlusten noch gar nicht hingetraut hätten.
    Und das sind meist auch Dorschlaichgebiete.


    Wenn aber erst mal der Dorsch soweit dezimiert ist, dass sich eine wirtschaftliche Bedeutung nicht mehr lohnt, wird es auch schnell ein Fischkutterserben geben.


    Wenn man dann daran denkt, wie schnell sich die Bestände Anfang der 90er erholt haben, ist nach einem solchen Kuttersterben auch abzusehen, dass dann der Dorschbestand sich schnell wieder erholt.


    Natürlich unter der Voraussetzung kalter und windreicher Winter mit Wasseraustausch Ostee/Nordsee um genügend für den Laich in die Ostsee zu bringen.


    Ich denke dieses Thema ist zu komplex, um es mit einer so relativ einfachen Umfrage abzuklären. Wenngleich jedes Engagieren für die Dorschbestände lobenswert ist.


    Wenn aber jeder seinen Teil dazu beiträgt (s.o., z. B. auch Hitliste) wird es sicher auch zukünftig für alle möglich sein, vom Dorsch zu leben und Dorsche zu angeln.
    Ob Berufsfischerei, Angelkutter oder Angler.

  • Hi Donnerkatze,


    bisher wurden 68 Votes gezählt - soviele Mods gibts hier nicht im Forum!


    Da es öffentliche Umfragen sind kann jeder eingeloggte User 1 Stimme abgeben.


    Versuch es nochmal - wenns wieder nicht klappt schreibe Dein Problem per PN an M. Klindworth.


    Nachtrag:
    wenn wir Angler nicht bereit sind uns ohne wenn und aber einzuschränken,
    dann brauchen wir uns auch nicht zu wundern, wenn die, die davon Leben,
    sich mit Händen und Füßen sträuben.


    Gruß,
    Peter

  • ich habe "uneingeschränkt ja" -neudeutsch-gevotet.
    es ist in jedem anderen bereich für jeden angler einleuchtend, dass schonend mit der fortpflanzung der fische umgegangen wird. spätestens mit dem ablegen der fischereiprüfung ist man über laich- und schonzeiten informiert. niemand diskutiert ernsthaft, wie man in solchen zeiten fische besser überlisten kann, um "mehr gewicht" z.b. beim karpfenfang zu machen.
    nicht nur in zeiten knapper werdender dorschbestände ist deshalb auch beim dorschfang erforderlich, schonend mit den beständen umzugehen. das kann ich auch unabhängig vom profitinteresse der berufsfischer. deren orientierung an gewinnmaximierung kann ich nicht beeinflussen, wohl aber mein eigenes (freizeit)-verhalten kontrollieren. ohne fischbrut entwickeln dorsche genügend größe und gewicht, um spaß an der angel zu haben. und den gibt`s auch nur, wenn ausreichend fisch vorhanden ist.
    also: ohne schonung=kein nachwuchs=kein fisch
    petri
    frank

  • Ihr habt ja grundsätzlich Recht. Aber es wird dem Dorsch nichts bringen, wenn die sich Angler zwar zum "moralischen Sieger" erklären lassen, b.z.w. erklärt werden, die Erwerbsfischer aber lustig drauf los räubern.


    Zeitliche Einschränkungen alleine werden gar nichts bringen. Das wird nur dazu führen, das in der verbleibenden Zeit umso intensiver und rücksichtsloser Gefischt wird. Was da dann an "Kolateralschäden" entsteht will ich mir gar nicht vorstellen müssen. Was soll denn zum Laichdorsch werden, wenn es nichts mehr gibt, das die Laichreife erreicht?


    Maximal große Schongebiete die für für die ganze Erwerbsfischerei über das ganze Jahr gesperrt sind müssen her. Außerdem ein Verbot für großen Fangschiffe. Also nur noch regionale, kleine und handverlesene Fangboote.


    Nach meiner Meinung muss man dahin kommen, dass die Ostsee nur noch sehr extensiv befischt wird. Ähnlich dem kontrollierten Einschlag von Urwaldbäumen. Man entnimmt Bäume, aber der Wald an sich bleibt stehen.


    Dann wird der Dorsch halt im Laden teurer und es gehen vielleicht ein paar Arbeitsplätze in der Fischindustrie drauf. Was solls, in anderen Bereichen ist man ja auch nicht so zimperlich.

  • Da hat Falk nicht ganz Unrecht, die Fangverbote würden nur für EU Mitgliedsländer und Ihre Flotten gelten, also würden sie die Dänen, ect. einen Dreck drum scheren, und weiter heiter den Dorsch hier Absammeln.
    Und ich sage es hier auch nochmals gerne, was wir Angler im Jahr an Dorschen rausholen, das entspricht 2% des Gesamtfangs, wenn also alle Deutschen Kutter an einem Tag draußen waren, und alle Angler gut gefangen haben, dann hat diese Menge ein Schleppnetzkutter in einer halben Stunde Plus Beifang der nicht Überlebt, und der Gammelfischerei zugeführt wird, rausgezogen, mal ganz davon abgesehen das nachdem ein Schleppnetz über den Boden gezogen wurde, dort nur noch Wüste vorhanden ist.
    Ich wäre also erstmal dafür die Schonzeit vom Sommer aufs Frühjahr zu Verschieben, dort wird sie gebraucht, da hat schon mal niemand nachgedacht.
    Für die Angelkutter wären in dieser Zeit großflächig abgesperrte Plätze sinnvoll, und das Fischen nur bis zu einer bestimmten Tiefe, das würde zwar weniger Fisch bedeuten, aber auch nicht das Ende der Kutterflotten bedeuten.
    Das ganze würde aber auch nur Funktionieren wenn sich alle dran halten würden, und das Bezweifle ich doch sehr stark. Die Fischer werden sich nicht einfach so Kaputt machen lassen.

  • Zitat von Donnerkatze

    Ich glaube schon, das sich gerade Berufsfischer für einen Schutz ihrer Arbeitswelt einsetzten und ein für alle geltendes Fangverbot, zeitlich begrenzt, akzeptieren würden. Denn der Kleindorsch von heute ist die Geldquelle der Fischer von morgen.


    Es wäre schön wenn dies so wäre. Aber ich glaube nicht daran. Wenn dies nämlich der Fall wäre, dann könnten wir uns diese Diuskussion sparen. Dann würden die Fischer nämlich von selbst ihre Fangmengen und vor allem ihre Methoden anpassen. Dann gäbe es keine Netze mehr, die nur noch eine Wüste hinterlassen.
    Die kommerziellen Fischern geht es doch nur um die schnelle Mark, äh ich meine natürlich Euro. Die denken doch nicht weiter als von zwölf bis Mittag.


    Finde ich sehr schade und ich hoffe , dass irgendeine Regelung gefunden wird, die den Erhalt der Fische und der Natur gewährleistet.

  • Die Hochseefischerei* erntet (=plündert), aber sie säät (=schützt) nicht.


    Das kann auf die Dauer nur in die Hose gehen. Es erinnert mich irgendwie an die Heuschrecken. Die fressen zuerst alles kahl, dann ziehen sie weiter und am Ende verrecken sie doch.


    *das Gebaren dieser Spezies erregt bei mir Wut und entschiedene Ablehnung, wie man vielleicht bemerken mag! ;)

  • schützt es den dorsch, wenn man ihm die eier lässt oder nicht? macht es sinn, rogende fische zu killen? ist die angelei auf dorsch in der laichzeit arterhaltend?
    ich denke, die diskussion lässt sich immer an der frage der beteiligung (berufsfischerei und angelfischerei) spalten und in die leere führen. deshalb sollte man beide themen voneinander trennen und z.b. fragen: 1.welchen beitrag zum schonen des dorsch-bestandes können freizeit-angler leisten?
    2. was, meinen freizeitangler, könnte die hochseefischerei tun bzw. fanggesetze regulieren ?
    gruß
    frank

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