Angelrolle selbst bespulen - Hilfe

  • Hi,
    Ich möchte um eure Hilfe bitten, was das Thema Rollenbespulung angeht.
    Ich selbst bin noch recht neu bei dem Angeln dabei, habe aber schon ein paar Ausflüge am Wasser und Fänge hinter mir!


    Zurzeit beschäftigt mich das Thema sehr, wie man am besten die Rolle selbst bespulen kann.
    Ich habe mich bereits schon ein paar mal selbst daran versucht und musste leider immer wieder feststellen, dass Ich einen Drall in meine Schnur bekomme. Ich konnte das Problem noch nicht ausmachen. Ich habe schon einige Tutorials probiert und vermute daher, dass das Problem bei mir liegen muss. Damit ihr euch ein genaueres Bild machen könnt und ihr vielleicht (hoffentlich) sogar ein klassisches Anfängerproblem entdeckt, möchte Ich euch eine meiner letzten Versuche beschreiben:


    Es handelte sich um eine Monofile Schnur mit 0.30mm und einer Daiwa Rolle. Laut Hersteller sollten von dieser Schnur mehr wie 150m drauf passen, allerdings habe Ich die Rolle nie ganz voll gemacht. Bespult wurde folgendermaßen:


    Die Schnur wurde in einen Eimer mit Wasser gelegt. Die Rolle habe Ich an meiner Steckrute befestigt (nur der Teil der Steckrute mit der Rollenaufname wurde benutzt, also nicht die ganze Angel zusammengebaut). Beginnend mit den klassischen Knoten, die für die Rollenbefestigung der Schnur nötig waren (Das Vorgehen habe Ich aus einem Tutorial übernommen), habe Ich die ersten paar Wicklungen noch mit sehr viel Druck und etwas langsamer vorgenommen. Danach habe Ich mir ein Tuch geschnappt durch das meine Schnur geführt werden sollte. Dadurch konnte Ich mit meinen Fingern Widerstand auf der Schnur aufbaen, damit Sie mit gutem Druck aufgerollt werden kann. Dann habe Ich begonnen die Schnur in gleichmäßigen Kurbeltemp aufzuspulen. Meiner Meinung nach ging diese auch sehr schön auf die Rolle drauf.
    Beim ersten Testwurf (leichter Pendelwurf) musste Ich feststellen, dass die Schnur sich, sobald mein Blei am Boden aufkam, stark abwickelte und Perücken verursachte. Es war allgemein kein schönes Abrollgefühl. Es sah mehr so aus als würde die Schnur "nachgeben" und immer ein Gewisser Anteil von der Rolle springen. Die Schnur sah auch sehr wellig durch die Führung der Angelrolle aus.


    Ich weiß, dass es selbst durch die Beschreibung sehr schwer ist, einen Fehler zu finden. Vielleicht kann mir ja trotzdem jemand an der ein oder anderen Stelle einen Verbesserungsvorschlag geben oder einen Hinweis wo sich der Fehler eingeschlichen haben könnte :)


    Besten Dank schonmal für alle Antworten!

  • Moin,


    Ferndiagnosen sind immer schwierig, aber ich versuche es mal .
    Es kann sein, das dass mit deiner Schnur passiert, weil die Hauptspule im Eimer zu
    doll hin und her " Eiert ". Das liegt aber oft auch an der Sehne an sich.
    Ich mache das, wenn meine Frau nicht da, ist ebeso wie du das klappt mal gut und mal weniger gut.
    Ansonsten finde ich es immer besser wenn die Hauptspule gehalten wird und ich unter
    leichtem Druck das ganze aufspulen kann . Wenn die Sehne aber wie bei dir beschrieben krisslig wird,
    hilft es manchmal einfach ein Grundblei dran zu hängen, so weit wie es geht auswerfen und einkurbeln.
    Oft legt sich dass dann ein wenig.


    Beste Grüße Sascha

  • Hast Du die Schnur eventuell falsch herum aufgewickelt? Es ist von Vorteil, gerade bei Mono, wenn die Schnur wieder in der Richtung aufgewickelt wird, in der sie von der Spule kommt. 30er Mono ist auch schon ziemlich steif, ich würde ihr ein paar Tage Ruhe gönnen, damit sie die neue Form annehmen kann.

  • Danke euch für die schnellen Antworten!
    Also die Schnur lag wirklich einfach lose im Wasser. Ich könnte dahingehend entgegenwirken und eine Gewindestange durch den Eimer machen, sodass die Schnurrolle sich nicht mehr überschlagen kann und "macht was sie will". Meint ihr das würde etwas ausmachen?


    Ich habe es auch schon einmal mit einer Spulstation wie z.B. von "Berkley" probiert. Selbst da hatte Ich dieses Problem. Daher kann Ich zumindest bei einer meiner ersten Versuche die falsche Richtung beim Aufspulen ausschließen. Nicht aber bei der Variante, die Ich oben beschrieben habe. Als Ich dann an einem Fluss einer meiner ersten Angelausflüge gestartet habe, hat es nicht so viel Spaß gemacht mit offenen Bügel und Pose zu angeln. Die Schnur hat sich nicht schön abewickelt, wenn Ich etwas nachhelfen musste. Eben wie oben beschrieben sehr Sprunghaft. Mit der Angel meines Kollegens war es ein ganz anderes Gefühl. Es war zwar geflochtene Schnur, die er auf seiner Rolle hatte, aber die hat sich schön leicht und ohne Probleme abgewickelt. Das kann doch nicht nur an der Schnur liegen oder?


    Es ist natürlich so, dass es im Angelladen des Vertrauens immer besser ist, dort wird ja alles von Profis gemacht mit entsprechenden Geräten. Allerdings bringt es mich zum verzweifeln, da es ja sehr viele verschiedene Methoden gibt und es ja anscheiend bei vielen mit ein wenig Übung funktioniert. Deshalb wundert es mich bei mir eben so :roll:


    Gerne kann Ich auch mal ein Bild von oben beschriebenen Problem schicken, wenn das hilft?

  • Geflochtene wickelt sich schon anders ab, weil sie flexibler ist. Aber bei offenem Bügel sollte Mono nicht von sich aus von der Spule springen.
    Ist sie vielleicht zu locker aufgewickelt? Lässt sie sich auf der Rolle verschieben? Und wie gesagt, die Schnur nimmt mit der Zeit die neue Form an, warten kann schon helfen.

  • Danke für deine Hilfe!
    Es bestätigt ja schonmal, dass etwas Faul sein muss, wenn die Schnur auch bei offenen Bügel von der Rolle springt, denn das macht Sie.
    Als Anfänger ist es schwer zu sagen, ob die Rolle zu locker draufgemacht wurde. Ich meine Ich hätte schon guten Druck beim aufrollen gegeben.


    Ich werde es noch einmal mit den genannten Maßnahmen versuchen und auch wirklich versuchen die Rolle nicht zu locker draufzurollen. Ich denke die Taktik mit dem Tuch und dem Wasser kann Ich beibehalten, wenn noch eine Führung für die Schnurrolle hinzugefügt wird?
    Danach werde Ich Sie ein wenig auswerfen und wieder einkurbeln und auch mal ein paar Tage ruhen lassen.


    Ich melde mich wieder sobald Ich das hinter mir habe!


    Beste Grüße

  • Diese Hilfe zum Aufspulen funktioniert eigendlich recht gut. Mit Saugnapf an den Fliesen oder Glastisch (meine Frau zeigt mir dabei immer einen Vogel :lol: ) kann man anhand der Federspannung den Wiederstand beim Aufspulen sehr gut beeinflussen.
    Ich habe das auch schon so gemacht die Spule einfach hinzulegen und die Schnur danach durch ein dickes Buch zu führen. Je weiter man die Schnur durch das Buch nach unten führt um so "strammer" spult sie auf.


    Des weiteren benutze ich auch immer die selbe Rute zum Aufspulen da man so ein besseres Gefühl für den Wiederstand hat. Frisch bespult werfe ich die Schnur am Gewässer immer kurz ein, z.B. ein schlanker MeFo-Blinker mit 20-30g ja nach Zielrute (der MeFo fliegt weit!) nur mit Karabiner und dann schön langsam einkurbeln.


    Bleibt noch die Frage wie voll Du deine Spule machst! Wenn Du über das Optimale hinaus gehst bekommst Du zwangsläufig Probleme.

  • Hallo Olaf,
    danke dir für deine Antwort. Ich habe mir eigentlich auch schon gedacht, dass die Schnurspulstation garnicht so verkehrt sein kann, allerdings haben mich meine oben genannten Probleme leider daran zweifeln lassen.
    Also auf meine Rolle gehen laut Hersteller von einer 0.40mm Schnur 175m drauf. Ich bleibe aber selbst bei einer 0.30mm Schnur immer im Bereich 150-180mm.


    Um das ganze mit der Station veilleicht einmal genauer zu betrachten:
    Ich habe die Version in der man die Rolle nur komplett einspannen kann also mit Bügel (Ich hoffe man versteht was Ich meine), quasi die Version in der man nicht den Akkuschrauber zur Hilfe nehmen kann ;).
    Um das ganze mit der Meter Zahl zu überwachen habe Ich mir einen Schnurzähler zugelegt, der mit einer Selbstgedruckten Halterung aus dem 3D Drucker zwischen meiner Schnurrolle und der Angerolle sitzt und die Meterzahl zählt. Somit habe Ich immer einen ungefähren Ansatz, wie viel Schnur auf der Rolle aktuell drauf ist. Eigentlich fande Ich, gerade als Anfänger, so eine Station ganz toll, habe aber selbst da das gleiche Problem, dass sich die Schnurr Sprunghaft von der Rolle löst. Hier habe Ich mir eigentlich auch Tutorials angekuckt, damit man sieht wie man denn richtig mit so einer Station aufspult.
    Hier kam es mir aber schon sehr schwer vor, den richtigen Druck der Halterungen für die Schnurrolle zu finden. Kann hier vielleicht das Problem der Perücken und Wellenbildung daran liegen, dass die Schnur ja noch einmal um den Schnurzähler einmal rumgewickelt wird, somit mit Druck einmal um sich selbst gewickelt wird, damit der Schnurzähler die Meter zählen kann und dann ja letztendlich vom Bügel nocheinmal umgeschlagen wird?

  • Zitat von Basti576

    Kann hier vielleicht das Problem der Perücken und Wellenbildung daran liegen, dass die Schnur ja noch einmal um den Schnurzähler einmal rumgewickelt wird, somit mit Druck einmal um sich selbst gewickelt wird, damit der Schnurzähler die Meter zählen kann und dann ja letztendlich vom Bügel nocheinmal umgeschlagen wird?


    Verstehe ich das richtig dass die Schnur noch einmal zusätzlich rumgewickelt wird? Das wäre m.E. dann suboptimal.


    Warum überhaupt einen Zähler? Wenn ich mir 300m kaufe und meine Spule soll 150m aufnehmen dann kurbel ich solange bis die Spule optisch perfekt voll ist. Vorher mache ich mir mit einem Stift einfach eine Markierung auf der Kaufspule mit der Schnur wo in etwa die Hälfte sein müsste. Ob ich am Ende 150m oder 140m aufspule ist mir relativ egal. Dass die Angaben der Rollenhersteller oft nicht passen fällt mir immer wieder mal auf.


    Und mit dem Einwerfen der neuen Schnur meinte ich speziell das man unter normalen Bedingen den korrekten Zug auf die Spule bekommt, egal ob mit einem MeFo-Blinker, einen schwereren Jig oder Grundblei. Ich hatte auch schon einmal eine Geflochtene zu straff aufgespult und am Gewässer bemerkt dass die Spule nach den ersten Würfen voller wurde als am Anfang und damit genau dein Problem hatte. Ich habe dann vor Ort einige Wicklungen abgeschnitten und das Problem war gelößt.


    Einen Schnurzähler braucht man somit nicht wirklich - meine Erfahrung.

  • Hört sich für mich auch so an, als wäre entweder die Schnur zu steif oder die Rolle einfach zu voll bespult!
    Im Süßwasser (!) isses imho wirklich wurscht, ob da 150 oder 180 Meter auf der Spule sind...wohin um alles in der Welt soll der Fisch das denn abspulen?
    OK, ein großer Wels innem Fluß bekommt das evtl. hin und wenn du kein Boot hast, dann hasde wenig Chancen....und wenn der Fisch nach 150m nicht gestoppt werden kann, dann wird das auch bei 180 nix mehr!

  • Danke für eure Antworten.
    Ich gebe euch recht, erneut betrachtet habe Ich mir beim antworten auf die vorherigen Beiträge auch gedacht, dass der Schnurzähler eigentlich unnötigt ist. Da ist mir eben auch erst aufgefallen, dass durch das erneute umwickeln ein Drall reinkommen könnte.
    So viel zum bespulen mit der Spulstation. Wie bereits gesagt habe Ich es ja auch auf anderen Wege, ohne Schnurzähler versucht (Versuch im Eimer etc.) und trotzdem Drall in die Schnur bekommen.
    Was meint ihr mit "Die Schnur ist zu steif"? Heißt das, dass zu viel Druck beim aufspulen drauf war oder was genau ist damit gemeint?


    Ich schließe zu viel Schnur bei den letzten Versuchen eigentlich definitiv aus. 2x habe Ich einen Rest von einer Schnurrolle verwendet, welche 275m umfasste und 150m schon mal abgerollt worden, somit waren hier noch knapp 120m drauf. Wie gesagt, es handelt sich um eine 0.30mm Schnur, wovon rein theoreitsch 275m auf die Rolle passen würden.Somit ist mit ca 120m definitiv nicht zu viel Schnur drauf. Selbstverständlich ist mir klar, dass man so viel eigentlich nie brauchen würde. Ich habe ja, wenn Ihr es gelesen habt, auch geschrieben, dass Ich mich egal mit welcher Schnurdicke bei der Rolle immer zwischen 150m bewege. Und ja, Ich weiß auch, dass es Rollenabhängig ist wieviel von welche Dicke auf die Rolle passen. Das ist hier aber unwichtig, da meine Rolle 0.40mm - 150m umfasst und Ich bei den Versuchen mit 0.20mm-0.30mm gearbeitet habe. ;)


    Gruni, das mit den 150-180m war eine grobe Angabe. Auf den Meter genau kann man ja schlecht nur nach Augenmaß aufspulen ;) Ich meinte nur, dass es sich um den Bereich 150 +/- bewegt, somit nicht zu viel Schnur auf der Rolle sein kann.

  • Ergo lass den Schnurzähler weg und bespule mit der richtigen Menge. Man sagt ja das vom Spulenrand etwa 2-3mm noch sichtbar sein sollten. Sieht man nichts mehr vom Rand kringelt sich das logischerweise beim öffnen des Bügels ab.

  • Besten Dank euch.
    Ich werde es dann gleich mal versuchen. Die Spulstation habe ich leider nicht mehr, aber Ich werde es mal mit den genannten Tipps probieren.


    An dieser Stelle noch eine Frage:
    Macht Umspulen von einer zur anderen Rolle Sinn?
    Ich meine, wenn Ich jetzt aufspule und danach merke es ist irgendwie nichts geworden. Ist das möglich das ganze auf einer andere Rolle umzuspulen als Neuversuch, damit man bei den aufspulversuchen Schnur sparen kann?Oder ist es zwingend notwendig von der Schnurrolle neue Schnur zu nehmen?

  • --Update--


    Ich habe es einmal mit dem Umspulen versucht, das hat leider nicht so gut geklappt.
    Habe es dann zusätzlich mal mit dem LineSpooler von Piscifun versucht und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich klappe den Bügel auf und die Schnur möchte nicht mehr von der Rolle runterspringen. Wenn Ich etwas anziehe (Bei offenen Bügel) dann kommt mir die Schnur nicht mehr meterweise entgegen, sondern rollt sich einigermaßen gut ab, "springt" aber nicht mehr runter und verursacht Perücken. Da es der erste Aufspulversuch mit dem Gerät war geht es sicherlich noch besser, aber meiner Meinung nach konnte Ich damit ein sehr gutes Ergebnis erzielen und Ich kann jetzt mit ruhigem Gewissen ans Wasser, ohne dass mir ein Schnurchaos passiert ;)
    Ich denke mal, dass auf der anderen Spulstation ohne Schnurzähler ein ähnliches Ergebnis herausgekommen wäre, diese besitze Ich leider nicht mehr, von daher kann Ich nur eine Vermutung abgeben.


    Warum es auf herkömmlichen Wege immer noch ein schlechtes Ergebnis beim Aufspulen gibt, kann Ich mir leider nicht erklären, werde da aber trotzdem mal dranbleiben. Vielleicht funktioniert es nach einger gewissen Angelerfahrung ja doch noch :D


    Vielen Dank an alle, die sich der Sache angenommen haben und mir geholfen haben. Sofern es noch Erkenntnisse von meiner Seite geben wird, werde Ich diese natürlich berichten!

  • Kleiner Nachtrag:
    Ich habe gestern einen ersten Probelauf versucht. Eine leichte Posenmontage und einmal angekuckt wie es sich denn verhält. Meiner Meinung nach sieht das noch etwas komisch aus. Jedenfalls hat es sich aber dahingehend verbessert, dass mir die Schnur nicht aktiv von der Rolle springt wenn der Bügel aufgeklappt ist. Scheint mir dahingehend schonmal eine Verbesserung zu sein.
    Ich habe ein Foto gemacht und es angehängt. Es war hier nichts auf Spannung aufgekurbelt, somit quasi etwas Schnur „locker“ im Wasser. Ist es bei so einer Situation normal, dass sich die Schnur so komisch „kringelt“?
    Ich hoffe man kann es auf dem Foto einigermaßen erkennen.


    Besten Dank
    Sebastian

  • Danke euch! Das beruhigt mich schon sehr. Ich dachte da ist immer noch sehr viel falsch gelaufen. :D Aber das ist gut, wenn es zumindest bei euch auch normal ist.
    Vielleicht wird es noch ein wenig besser mit der Zeit. Hat mich nur gewundert, weil es ja gerade zwischen den Rutenringen schon sehr kringelig ist ;)

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