Biss - Zander - Hecht? Oder was ganz anderes?

  • Hallo, mein Sohn ist heute in einem bayrischen Badesee ordentlich verletzt worden. Er stand in der Nähe eines Badestegs als er plötzlich schrie : Mich beißt was!
    Als ich ihn raustrug tropfte ein Fuß nur so vor Blut. Er hatte an der Achillessehne und etwas darunter versetzt zwei längliche tiefe Schlitze und an der Fußsohle im Bereich der Ferse nochmal zwei weniger tiefe.
    Der Bademeister vermutete eine Glasflasche aber mein Sohn stand ganz still und ist sich sicher, dass er gebissen wurde. In dem See gibt es sicher Zander, Karpfen und Rotaugen.
    Lange Rede kurzer Sinn, die Wunde war so schlimm, dass wir ins nächste KH mussten. Die Achillessehne ist komplett durchtrennt. Die anderen Schnitte mussten "nur" genäht werden.
    Mein Sohn ist bereits operiert, es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Badegäste und Bademeister haben an der besagten Stelle nach Glasscherben und dergleichen gesucht, aber nichts gefunden.


    Kann es sein, dass Zander so zubeißen? Auch wenn es nun relativ egal ist, möchte ich doch gerne wissen, was meinen Sohn so sehr verletzt hat.
    Wo kann ich mich weiter erkundigen? Hat jemand Tipps und kann weiterhelfen?
    Vielen Dank! Mieke

  • Der Überschrift folgend: Ganz was anderes.


    Die Achillessehne ist die stabilste Sehne im menschlichen Körper. Die zu durchtrennen(!) ist kein heimischer Fisch im Stande. Von allen zumindest temporär in bayrischen Badeseen lebensfähigen Tieren käme da höchstens eine ausgesetzte und nicht zu kleine Schnappschildkröte in Frage. Wobei die aber mit ihrem schnabelähnlichen Maul andere, als die beschriebenen Bissmarken hinterlassen würde, oder mehr als einmal zugebissen haben müsste.


    Darf man erfahren, um welchen Badesee es sich gehandelt hat?

  • Ich würde mal unterstellen, dass kein einheimischer Fisch in der Lage ist, die Achillessehne mit einem Biss durchzubeißen, das ist kein dünnes Gummiband. ;)


    Fische würde ich also als Täter mal "ausschließen". Würde ehr vermuten, dass da mal wieder jemand ein zu groß gewordenes Tier aus seinem Aquarium entsorgt hat. :?


    Da isch es natürlich auch nicht wissen kann, woher auch, kann ich nur einen Tipp abgeben.


    Er lautet:


    Ein ausgewachsenes Exemplar der Gattung "Chelydra serpentina".
    Genauere Informationen: Klick mich


    edit: Da war Andal schneller. :D

  • Zitat von Mieke

    Wo kann ich mich weiter erkundigen? Hat jemand Tipps und kann weiterhelfen?
    Vielen Dank! Mieke


    Du könntest dich eventuell an den Tierpark Hellabrunn in München wenden. Dort ist die Chance am größten, dass der Verursacher an Hand des Verletzungsbildes identifiziert, zumindest eingegrenzt werden kann.


    Zusätzlich würde ich den Vorfall bei der zuständigen Gemeinde beim dortigen Ordnungsamt anzeigen. Die Chance, dass dort viel herauskommt ist zwar geringt. Sollte es sich aber tatsächlich um einen Biss eines Tieres handeln, besteht ja immerhin die Möglichkeit, dass sich das wiederholt und eventuell durch ein Badeverbot verhindert werden kann, oder man, was noch unwahrscheinlicher ist, des Täters habhaft wird.

  • Hallo allerseits und vielen Dank für die Nachrichten und Tipps.
    Also Hellabrunn kann nicht weiterhelfen. Die Ärzte sagen, es handelt sich um ein Tier, wissen aber nicht welches, sie vermuten Monsterhecht oder Monsterzander :), mein Sohn ist sicher, dass er gebissen wurde, die Gemeinde hat den See absuchen lassen, aber lediglich einen Stein gefunden, der etwas gefährlich aussieht, keinen Monsterfisch, keine Schnappschildkröte, etc.
    Der Stein wird nun mit den Biss/Schnittspuren verglichen. Vielleicht haben wir dann Klarheit. Allerdings glaube ich meinem Sohn, wenn er sagt, dass ihn etwas geschnappt hat und richtig zubiss, als er den Fuß wegziehen wollte. Lieber wäre mir der Stein, denn ich weiß nicht, ob ich mich sonst nochmal zum Baden in einen See traue.
    Es handelt sich um den Oggenrieder Weiher in Irsee.
    Grüße
    Mieke

  • Was mich noch interessiert, da können mir Angler sicherlich Auskunft geben.
    Ein Einheimischer Landwirt hat mir berichtet, dass normalerweise die Badeseen regelmäßig von den großen Fischen abgefischt werden, eben um Unfälle zu vermeiden, dass er es aber schon öfters erlebt habe, dass dies nicht mehr zuberlässig passiert, da die Betreiber Hobbyanglern möglichst große Fische bescheren wollen. Das wäre natürlich eine Erklärung für zu große Fische in einem sehr kleinen Weiher.
    Der See wurde erst vor 2 Jahren mit ganz neuen Fischen bestückt. Hechte waren nicht dabei. Kann ein Hecht auf natürlichem Weg durch den Bachzulauf sich ansiedeln? oder ist das ausgeschlossen?
    Mieke

  • Mieke, Ein Foto wäre ganz Hilfreich.
    Ohne jetzt Panik haraufbeschwören zu wollen, denke ich, dass dieser Kamerad auch passen würde. http://static.zoonar.de/img/ww…3fb20ac590f3d6b890da1.jpg
    Es gab bei uns in Bayern bereits einige Fälle, dass Riesenschlangen (weil sie zu groß wurden) an Badeseen ausgesetzt wurden.
    Und ja, ich gebe zu, dass die Chance das es eine Schlange war gegen Null geht. ;)


    Da können schön Hecht auf natürlichtem Wege hineingelangt sein. Doch ob dieser Fisch dann groß genug war ist fraglich. Genauso fraglich ist, ob der Fisch es geschafft hat in 2 groß genug zu werden um einen Menschen anzugreifen.

  • Ja natürlich können Hechte auch ohne Besatz in ein Gewässer kommen, indem zum Beispiel ein Wasservogel den Laich von einem See in den anderen mitnimmt.
    Aber wie die anderen schon gesagt haben: Auch der größte Hecht ist ungefährlich für Menschen. Heimische Fischarten wären nicht dazu fähig, die Achillessehne durchzutrennen.

  • Zitat von Siggi R.

    Ja natürlich können Hechte auch ohne Besatz in ein Gewässer kommen, indem zum Beispiel ein Wasservogel den Laich von einem See in den anderen mitnimmt.
    Aber wie die anderen schon gesagt haben: Auch der größte Hecht ist ungefährlich für Menschen. Heimische Fischarten wären nicht dazu fähig, die Achillessehne durchzutrennen.

    @ Johannes T.


    Leider schaffe ich es nicht, von meinem IPhone die Fotos ins die Antwortmaske zu setzen.
    PC Zugang habe ich nicht. Ich könnte die Fotos zumailen? Besonders gut sind sie allerdings nicht, da ich aufgeregt war, und mein Sohn mich kaum an den Fuß ranließ.

  • Wir haben aber keinen Süßwasserfisch, der in unseren Breiten überleben kann und dann auch noch in der Lage ist eine solche Sehne, wie eben die Achillessehne durchzubeissen.


    Man muss dazu nur einen einzigen Blick auf seine eigenen Füße werfen, um zu sehen, was dafür an Maul, besser gesagt Schnabel, nötig ist. Dafür braucht es etwas, das mit einer Rosenschere vergleichbar ist. Selbst ein Hecht von 4 m, wenn es ihn denn gäbe, würde das nicht schaffen, die Sehne gar nicht erwischen, sondern Verletzungen an der Wade und am Knöchel verursachen. Ein Zander schon zweimal nicht.


    Auch die von Johannes, sehr dramatisch, ins Bild gesetzte Schlange hat dazu nicht das passende Gebiss, weil sie es von Natur aus nicht braucht. Sie benötigt Zähne nur zum halten der Beute, die sie anschließend am Stück verschlingt. Zudem lassen sie gefasste Beute nicht mehr aus und würden sie zusätzlich auch noch umschlingen, so wie es ihre Natur ist.


    Gesucht ist daher ein Tier, das es gewohnt ist, Stücke aus seiner Beute zu trennen und über ein Fresswerkzeug verfügt, das so eine Sehne durchtrennen kann. Da bleibt nicht viel überig, denn Fische scheiden definitv aus!

  • andal, Nach genauerer Überlegung gebe ich dir vollkommen recht!
    Mich hat nur der Fakt, dass jeweils zwei Schnitte "oben" und zwei "unten" erfolgt sind an den Oberkiefer einer solchen Schlange erinnert, so wie auf diesem Bild: (http://i271.photobucket.com/al…8/royalboa/DSC_0016-1.jpg).
    Wenn es nun eine Schnappschildkröte war, muss diese doch zwei mal zugebissen haben um diese Verletzungen zu erreichen oder?
    Ich hoffe Mieke schickt mir bald das Bild. Dann kann man weiter spekulieren^^

  • Zitat von rhinefisher

    Hi! Ich denke schon dass ein Hecht von ü-120cm die Achillessehne eines kleinen Kindes durchtrenen könnte... .
    Petri


    Wie denn? Dazu sind die Zähne eines Hechtes viel zu klein. Außerdem hält der Hecht mit dem Maul die Beute fest, wahrscheinlich hat er gar nicht genug Kraft um die Achillessehne durchzubeißen.

  • Geht doch einfach mal in eine Metzgerei, holt euch eine normal hintere rohe Schweinshax, legt eine der arin befindlichen Sehnen frei und versucht dies mit verschiedenen Werkezugen zu druchtrennen. Wer mag, der kann auch probieren, sie durchzubeissen.


    So eine Schweinesehne ist aber deutlich weniger stark, als die Achillessehne eines Menschen, auch die eines Kindes.


    Und jetzt vergleicht eure Ergebnisse mal mit den Gebissen unserer heimischen Fische. Da muss man nun wirklich kein Biologe sein, um zu erkennen, dass so eine Verletzung niemals von einem europäischen Süßwasserfisch stammen kann und Bullenhaie gibt es in allgäuer Badeweihern nicht.


    Scharfkantige Eisenteile, oder grobe Glasscherben, Flaschenböden und anderer bösartiger Zivilisationsmüll findet sich dagegen häufiger!

  • Ich glaub nen Alligator kann man auch ausschließen, die haben auch viele Zähne, da sähe der Fuß wohl auch ziemlich durchlöchert aus, und ich glabe auch nicht das der so schnell wieder los lässt...
    Schnappschildkröten kommen ja an die Oberfläche zum atmen, bzw dümpeln grade im Sommer gerne an der Oberfläche in der Sonne, wenn es dort viele Badegäste gibt müsste die doch mal jemand sehen?
    Zumindest an den Gewässern an denen ich bisher geangelt habe und an denen es welche gab hat man die immer an der Oberfläche gesehen.


    Edit: ich sehe das wie Andal, ich würde auch auf Müll tippen.
    Wobei ein Bullenhai natürlich auch ne schöne Idee ist :D

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