Ist der Aal noch zu retten?

  • Können wir Angler durch Besatz die Aalbestände retten? 0

    1. Nein, gegen den Feinschmecker-Heißhunger sind wir machtlos (0) 0%
    2. Ja, wenn DAV und VDSF an einem Strang ziehen (0) 0%
    3. Ja, wenn die Maßnahmen der Angler durch den Staat unterstützt werden (0) 0%
    4. Aal? Vom Vorkommen dieser Fischart hat mein Großvater mir noch Geschichten erzählt (0) 0%

    Der VDSF-LV Schleswig-Holstein besetzte Gewässer mit 1,8 Tonnen Glasaal (mehr: http://www.blinker.de/aktuell/…p?objectID=6504&class=106) - glaubt ihr, dass solche Aktionen gegen die kommerzielle Glasaalfischerei, Kormorane etc. ankommen und in der Lage sind die deutschen Aalbestände zu retten?

  • Hi! Nein - dem Aal wird kaum noch zu helfen sein; von den 1,8t sind jetzt schon viele hundert Kg in den Mägen der Kormorane verschwunden.. .
    Hinzu kommt dieser asistische Schwimmblasenparasit.. .
    Die Nebenerwerbsfischer.. .
    Die Gewässerverbauung.. .
    Die Gier der Angler.. .
    Ich sehe da schwarz... :cry: .
    Petri!

  • Die zur Fortpflanzung existenziell notwendigen Wanderwege sind nachhaltig zerstört
    und der Fraßdruck von Mensch und Tier rafft die verbleibende Brut dahin ...


    Da hilft kein Besatz, wenn sich nicht grundlegendes ändert.

  • Hallo,


    ob man den Aal noch retten kann, da bin ich mir nicht sicher. Ganz sicher bin ich mir aber was die Haltung der Angler angeht: Sie werden verlangen, dass alle anderen sich einschränken, vor allem die Berufsfischer an den Flussmündungen. Die Angler selbst werden aber bis zum bitteren Ende weiter auf Aal fischen und ansonsten darauf verweisen, dass Angler durch ihre Maßnahmen Naturschutz am Wasser praktizieren und darum zurecht als Naturschutzverband anerkannt sind.


    Habe die Ehre
    Innfischer

  • Ja er ist noch zu retten, aber dafür muss der Staat mit den Anglern zusammenarbeiten.


    Glasaalfischerei muss aufhören bzw. nur noch für Besatzmaßnahmen und Aalfarmen.


    Wasserkraftwerke müssen entschärft werden.


    Aufstiegsmöglichkeiten für Aale und andere Fische müssen geschaffen werden.


    Die Kormoranproblematik muss in den Griff bekommen werden.


    Mehr Forschungsgelder für die Aalzuchtforschung.


    Der Schwimmblasenwurm sollte nicht so das Problem sein, er ist zwar heftig, aber normal rottet sich die Natur nicht von selbst aus.


    Kein Export von Glasaal oder Aalbesatz nach Asien.


    Mit solchen Aktionen kann man schon einiges erreichen.

  • Realistisch gesehen stehen dem nachhaltigen Fortbestand der Aale zu viele Hürden gegenüber. Wegen dem Aal wird kein Flusskraftwerk abgebaut, wird keine allgemeine Handelsbeziehung nach Asien gefährdet und an einer möglichen, wenn auch minimalen Verlagerung von Meeresströmungen, bedingt durch den Klimawandel kann auch kein noch so frommer Wunsch etwas ändern.


    So long Anguilla...

  • Das Problem ist zu vielschichtig, als dass es durch einzelne oder irgendwelche Verbände lösbar erscheint:


    1. Die Wanderwege sind oftmals verbaut und die überdimensionierten Fischhäcksler zur Stromgewinnung sind nicht gerade bestandsschonend.


    2. Fangen z.B. die Holländer in den Flussmündungen alles weg, was sie kriegen können und verkaufen die so wichtigen Glasaale als Delikatesse nach Japan - natürlich ist sowas in ihren Augen nur eine infame Unterstellung...


    3. Sorgen die immer größer werdenden Kormoranbestände dafür, dass selbst in den Oberläufen die Bestände ausgerottet werden.


    4. Erlebe ich jedes Jahr aufs Neue, dass am Rhein und der Sieg alles vor den Kopf gehauen wird, was nicht bei drei auf den Bäumen ist - Schonmaß, was ist das? Vor allem unsere osteuropäischen Nachbarn sind da ganz vorne mit dabei und fischen mit bis zu 10 Ruten. Aber die kontrolliert ja freiwillig keiner.


    Solange das alles passiert und die Politiker da nicht umdenken und drastische Strafen für Verstöße verhängen, wird sich nichts ändern. Das Problem ist, dass man schon deutlich merkt, dass das Ende der Bestände in Sicht ist. Aber wie schon beim Dorsch schauen alle zu bis es keine Bestände mehr gibt, die man schützen könnte...


    Der Mensch ist und bleibt eben ein dummes Säugetier, dass es verlernt hat, sinnvoll zu haushalten. Im Tierreich gibt es so ein Verhalten nicht, sowas können nur wir Menschen!

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • Muß mal wieder Dampf ablassen." Der Mensch, die selbsternannte Krone der Schöpfung." Wir verstehen es halt nur Dornenkrone zu sein. Wo wir auftauchen hinterlassen wir blutende Eindrücke.

  • Graubarsch, ich kann dich trösten, dieser Planet wird uns überleben und viele seiner Bewohner ebenfalls. Nimmt man das tatsächliche Alter der Erde als einen Tag, so ist die Ära des Menschen nur ein Wimpernschlag. Also völlig ohne Bedeutung.


    Von Wolfgang geklaut:


    Treffen sich zwei Planeten im All. Sagt der eine: "Du schaust aber scheisse aus!" "Ja, ich habe Homo sapiens!" - Sagt der Frager: "Och, halb so wild, das ist in ein, zwei Millonen Jahren eh wieder weg!"

  • Besatz von Glasaalen ist der letzte Quatsch!!
    Die Aale sollten einfach aufsteigen - wo sie hinkommen, kommen sie auch wieder weg! So werden männliche Aale, die normalerweise in Küstennähe bleiben würden in irgeneine Forellenregion gesetzt und weibliche womöglich in einen Baggersee ohne Zugang zu einem Fließgewässer. Das sollten die Verbände wissen und verhindern.


    Den Rest, der in diesem Fall tatsächlich eine lange Liste ist, sollten die Verbände zumindest versuchen zu beeinflussen. In manchen Dingen, wie der Gewässerverbauung ist dies ja auch möglich und politisch erwünscht. Anders als Salmoniden, bei denen eine Wiederansiedelung ja gut funktioniert hat, sind Aale bei der Fortpflanzung bekanntlich sehr speziell - das überhaupt noch Aale kommerziell gefangen werden dürfen, Glasaale wie abwanderende Blankaale, ist ein Skandal!


    Kormorane, Anger etc. haben da nur einen kleinen Anteil an der Situation.

  • Andal, das ist der einzige Trost, daß nach unserm Verschwinden die Natur wieder einatmen kann und Kraft schöpft um Herrlichkeiten hervorzubringen denen keine Menschengier schaden kann. Die Natur gab es vor unserer Zeit und gibt es nach unserer Zeit nur um ihrer Selbst willen. Und das war gut so. Und vielleicht gibt es auch noch Aale, auch nur um ihrer Selbst Willen.

  • Ich bin der Meinung, dass solange sich die Aale nicht künstlich züchten lassen, haben sie auch keine Chance, da die Gier und die Komerzgeilheit der Weltwitschaft leider stärker sind.


    Ich bin auch der Meinung, dass Berichte wie im Blinker Mai 2009 NICHT mehr zeitgemäß sind.

  • Zitat von lounger

    Besatz von Glasaalen ist der letzte Quatsch!!
    Die Aale sollten einfach aufsteigen - wo sie hinkommen, kommen sie auch wieder weg! .


    Naja das ist so nicht richtig.
    Der Grundgedanke ist ja ok, ABER du vergisst, dass die Aale sehr langsam abwachsen. Der Besatz wird also erst in 10-12 Jahren, wenn nicht noch später, wieder abwandern. Bis dahin könnte man, wenn man (hier die Politik) es denn will, für Möglichkeiten sorgen die es dem Aal erlauben aufzusteigen und abzuwandern. Du vergisst halt die Zeitspanne, die bis zum Abwandern für Verbesserungen zur Verfügung steht.
    Das dies aber nur bei Gewässern möglich ist die Verbindung zum Meer haben, da gebe ich dir schon recht.

  • Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.


    Ich glaube das der Aal schon noch gute Chancen hat.
    Es werden auch noch andere Umweltorganisationen auf den Trichter kommen, dass mit den Aalbeständen was passieren muss.


    Was ich ein wenig vermisse ist, dass keiner hier auf den Fang ausdrücklich verzichtet.

  • Zitat von lounger

    Besatz von Glasaalen ist der letzte Quatsch!!
    Die Aale sollten einfach aufsteigen - wo sie hinkommen, kommen sie auch wieder weg! So werden männliche Aale, die normalerweise in Küstennähe bleiben würden in irgeneine Forellenregion gesetzt und weibliche womöglich in einen Baggersee ohne Zugang zu einem Fließgewässer. Das sollten die Verbände wissen und verhindern.


    Den Rest, der in diesem Fall tatsächlich eine lange Liste ist, sollten die Verbände zumindest versuchen zu beeinflussen. In manchen Dingen, wie der Gewässerverbauung ist dies ja auch möglich und politisch erwünscht. Anders als Salmoniden, bei denen eine Wiederansiedelung ja gut funktioniert hat, sind Aale bei der Fortpflanzung bekanntlich sehr speziell - das überhaupt noch Aale kommerziell gefangen werden dürfen, Glasaale wie abwanderende Blankaale, ist ein Skandal!


    Kormorane, Anger etc. haben da nur einen kleinen Anteil an der Situation.



    100% Zustimmung {ß*#


    ...soviele Aale können 100.000 Angler nicht in einem Jahr fangen, wie mit
    zwei Containerladungen Glasaal an produktionsfähigen Tieren, nach China versandt werden....Unwiederbringlich!



    Also lassen wir doch mal die Angler raus aus der Diskussion. 8)

  • Zitat von schorsch


    Also lassen wir doch mal die Angler raus aus der Diskussion. 8)


    Ei na klar, weils ja so einfach ist. Immer schön die Schuld auf andere schieben.
    Auch Angler haben hier ihr Päckchen zu tragen, deswegen sollte hier keiner aus der Diskussion ausgenommen werden.


    Wie schrieb hier ein Angler so schön ?

    Zitat von torbi94

    Also ich merke es auch . Als mein Vater früher nachhause kam hatte er immer 10-15 Aale und jetzt nur noch 2-4. Es iust einfach schade.


    Und das sollen die Angler keine Teilschuld haben ? :roll:

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