Neulich hab ich irgendwo gelesen..........

  • ...........St.Petrus sein ein guter Mann......


    St. Petrus ist zumindest zu mir, manchmal eher weniger gönnerhaft...


    Es ist erst wenige Wochen her, der Beginn der Meerforellenschonzeit in den Binnengewässern stand kurz bevor, hinterlistig und heimtückisch wie ich nun mal bin, suchte ich eine ganz bestimmte Strecke an meinem Hausbach intensiv mit dem Streamer ab, um vielleicht eine vorwitzige Meerforelle, die sich vor Schonzeitbeginn bereits bis dort hin gewagt hatte zu übertölpeln..........


    Es handelt sich dabei um einen schnurgeraden Bereich von etwa 150m, welcher oberhalb einer Sohlgleite liegt.
    Das Stück weist einige sehr tiefe Gumpen auf, hat recht weichen Grund und ist nur für Leute mit starker Suizidneigung bewatbar.
    Ich hielt mich also tunlichst am Ufer..........


    Dann passierts, irgendwer hält die Fliege fest, der Anschlag kommt automatisch, der Fisch kommt hoch, stellt sich quer und schüttelt stark.
    Dann macht er sich auf den Weg stromab und zwar ziemlich zügig.
    Die Schnur läuft, ich auch..........
    Bis zur obersten Schwelle der Sohlgeite waren nur etwa 30m.
    Der Fisch verharrt kurz und tritt auf der Stelle, um dann urplötzlich den Weg stromab über die Gleite zu nehmen.


    Jetzt kommt der Fehler...........


    Ich will dem Fisch nach zum Unterwasser, am Ufer steht das Problem in Form einer buschigen Erle.


    Also mit loser Leine die Rute um die olle Erle herumgefingert.........


    Ergebnis, völlige Entspannung.............also Leine ganz lose, Fisch weg........ich im Gegesatz zur Leine ziemlich verspannt.......


    Wäre ich klüger gewesen und hätte mich mittig oberhalb der Gleite in den Bach gestellt, dort ist der Grund fest und hätte versucht den Fisch an langer Leine etwas gefügiger zu machen, um dann erst den Umfingerungsversuch zu starten, dann...............ja dann........hätte es eventuell, womöglich, vielleicht......... geklappt.



    Die Stelle muß verwunschen sein..............ob nun von St. Petrus oder von sonst wem..............


    Ein paar Jahre vorher, nur wenige Meter stromauf, allerdings Anfang Juni, ich war mit ähnlich schändlichem Treiben beschäftigt, grabschte sich auch eine Mefo den Streamer, ein blitzeblanker Fisch, silbern glänzend..............um die 75cm.........er lag sekundenlang direkt vor mir...
    Dieser Fisch damals , war nicht so klug nach unten über die Sohlgleite zu schwimmen, er entfachte sein Feuerwerk im freien Wasser, wie es übrigends Meerforellen im Bach meist machen.
    Dabei "explodierte" der Fisch zwei mal, mit explodieren meine ich dieses wahnsinnig schnelle Rollen an der Oberfläche, was mit fürchtelichem Geplansche einhergeht.
    Dabei wickeln sich die Fische oft ins Vorfach wie eine Roulade, die erste Rouladenwicklung löste sich wieder, die zweite nicht.................also nicht sofort...........
    Der schon recht matte Fisch kam also quer hoch, eben durch die Wicklung...
    Da lag er also in ganzer Pracht, also blank, silber glänzend und so, wie ich schon schrieb................
    Die linke Hand glitt zum Keschergriff...............wie so glitt, macht der Fisch einen Schlag, einen recht kraftlosen Schlag.
    Das war die Lösung.........für die Wicklung, der Fisch lag noch eine Sekunde, grinste................nein hat er natürlich nicht gemacht............und entschwand.
    An meiner Rute die gelöste Wicklung............der Fisch hatte sich zufällig so eingedreht, daß der aus dem Maulwinkel nach außen heraus tretende Haken sich in das geflochtene Oberteil des um den Fisch gewickelten Vorfachs gespießt hatte, der Schlag zog die Fliege durch das Loch im Maulwinkel oder riss gar den Haken heraus, die Rouladenwicklung aus 0,20er FC riss, der Fisch war frei, ich hatte meine Fliege, trotz gerissenem Tippet wieder und konnte längere Zeit darüber sinnieren, was eigentlich wirklich passiert war.......


    b.t.w. was heißt eigentlich "längere Zeit sinniert"?.......... heulen hätt ich können !!!

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  • Alles wird wieder gut Wolfgang, obwohl ich deine Geschichte gut nachfühlen kann. Die verlorenen Fische sind die schlimmsten...... aber dafür hat das Forum mal wieder eine Klasse Wolfgangstory. Daumenhoch!!

  • Vielen Dank für diesen tollen Bericht, immer wieder schön so etwas zu lesen!
    Gestern ging es einem Kollegen ähnlich, nur das wir den Fisch leider nicht zu Gesicht bekamen. Wir waren auf Dorsch im Ärmelkanal unterwegs und auf einmal hakt er ein wahres Monster, 2 Minuten lang kreist der Fisch ums Boot und nimmt ordentlich schnur und die Rutenspitze ist schon in der Nähe des Griffstückes, als es aufeinmal knallt weil der Kollege in die Spule gegriffen hat um seine Bremse zu unterstützen die schon an der Grenze des Möglichen arbeitete. Leider war das dann zu viel Belastung für die Geflochtene.
    Aber genau dieses Erlebnis motiviert uns jetzt es weiter dort zu versuchen....wer weiß vielleicht ist das nächste Monster dann doch für uns?


    Grüße,


    Niklas

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