Haken abschneiden-Sinnvoll oder nicht?

  • Hallo Jungs und Mädels,
    auf der suche nach neuen Angelgewässern in den unendlichen weiten des internets bin ich mehrmals auf bestimmungen wie
    "Falls ein untermassiger Fisch gefangen wird und dieser nicht schonend vom Haken gelöst werden kann, so ist die Schnur so nah wie möglich am Haken abzuschneiden und der Fisch schonendst ins Gewässer zurückzusetzen." gestossen. Denkt ihr, dass eine solche Regelung Sinn macht, oder sollten die Fische in einem solchen Fall getötet werden?

  • Also genauso haben wir es in der Fischerprüfung auch gelernt. Ob es nun sinnvoll ist oder nicht kommt immer auf die Situation an. Wenn z.B. ein großer Fisch (z.B. 80 cm Waller bein Köderfischangeln auf Zander) einen kleinen Einzelhaken zu tief geschluckt hat und man ihn nicht gelöst bekommt ist es meiner Meinung nach schon sinnvoll das Vorfach abzuschneiden. Wenn aber z.B. eine klein Forelle einen Drilling sehr tief geschluckt hat und man ihn nicht mehr richtig herausbekommt halte ich es für angebracht den Fisch zu töten.

  • Schwierig, schwierig. Vom Aal weiß man, das er den Haken selbst wieder los wird, obwohl ich mir das auch nicht immer vorstellen kann. Generell denk ich das es weniger sinnvoll ist. Nehmen wir mal an der Haken sitz im Magensack. Da sehe ich für den Fisch keine Chance zum Überleben. Ich laß mich gerne eines besseren belehren, sobald ich aber nicht sicher weiß das der Haken keine lebensbedrohliche Situation für den Fisch darstellt, schlage ich ihn ab.

  • Zunächst einmal dürfen Fische nach dieser Bestimmung nicht getötet werden, die Frage stellt sich meines Erachten eigentlich nicht.


    Und dann:
    Ich angele seit vielen Jahren und will wirklich nicht überheblich klingen, aber dieser Fall tritt eigentlich nicht ein !
    Ich habe noch keinen untermassigen Fisch gefangen, den ich töten musste.
    Das liegt jedoch an der Art wie man den Fischfange betreibt.
    Wenn man z.B. Hecht den Köderfisch schlucken lässt und die berühmte Zigarettenlänge wartet, dann kann genau das passieren. Das kleine Hechtlein, hat den Fisch zu tief im Schlund und....


    Und man kann durch die Art der Montage (schneller Anschlagen, weil 2 Drillinge beim Köderfischangeln) viel bewirken.
    Also wie gesagt. Bei mir ist das so noch nicht vorgekommen.
    Sollte dieser Fall jedoch eintreten muss man auch hier von Fall zu Fall entscheiden. Nämlich zum Wohle der Kreatur und nicht nur zum Wohle dessen, der diese Regeln verfasst hat.
    Ich weiss, dass das nicht immer richtig ist, aber schliesslich gebe ich hier meine persönliche Meinung wieder.


    Ich hoffe das hilft ein wenig bei der Entscheidungsfindung....... :roll:

  • Mir ist es trotz aller Vorsicht schon mal passiert, dass beim Aalangeln ein kleiner Zander ca. 25cm den Tauwurm bis zum A...h drin hatte. (hat nur einmal kurz gepiept sonst keine Anzeichen, beim Kontrollieren der Köder, 2 Min. später, hab ichs dann gemerkt)
    Also der Fall tritt leider doch manchmal ein.


    In dem Teich wo ich geangelt hab existiert diese Vorschrift auch und ich hab mich dran gehalten, immer noch besser als mit dem Hakenlöser im Magen rumzustochern bis Blut kommt...
    Ich hoffe der Zander schwimmt noch!
    Menschen können ja auch mit Fremdkörpern im Körper überleben (wie eindrucksvolle Röntgenbilder beweisen).



    Gruß


    _-ALLROUNDER-_

    'If the fish are feeding, one rod is enough. If they are not feeding, two rods are too many.' R.Walker

  • Siehs mal so: Wenn ein Fisch den Haken tief im Schlund hat und man ihn lange "operieren" müsste, um ihn vom Haken zu befreien, kann es leicht zu starken Verletzungen an den Kiemen oder Blutungen kommen.
    In so einer Situation ist es als immer besser die Schnur so nah wie möglich am Haken zu kappen. Der Haken fängt meistens sehr schnell an zu rosten und zerbröselt dann von gan allein.

  • Hallo,


    also grundsätzlich muss man einmal wissen, dass Fische einiges verkraften können und hohe Regenerarionsfähigkeiten haben (siehe den Aal).
    Schmerzen haben Fische laut neueseten Untersuchungen definitiv nicht, da sie neuroanatomisch dazu überhaupt nicht in der Lage sind Schmerz zu empfinden - Stress ja, aber Schmerz nein.
    Daraus kann man nun ableiten, dass man ruhig auch mal beherzt "zupacken" kann. Jedoch sollte das nicht!!! als Freibrief für den leichtfertigen Umgang mit der Kreatur gelten!!! Unnötiges Quälen etc. ist nach wie vor sch...
    Zum eigentlichen Thema:
    Ein Haken, der festsitzt wird einem Fisch nur wenig sorgen machen, auch wenn er tief sitzt. Wenn hier keine Risswunden, starke Blutungenn etc. entstanden sind, wird dem Fisch nichts geschehen.
    Wenn ich nun einen solchen Haken am Vorfach abschneide, wird zum einen der Haken die Wunde verschliessen und der Regenerationsprozess beim Fisch einsetzen. Das bedeutet, dass der Haken zersetzt wird oder sogar vom Fischkörper abgestossen wird. Beides schadet dem Fisch nicht (Ein Mensch hätte vermutlich eine Blutvergiftung).
    Im Maulbereich festsitzende Haken kann man sogar mit einem Seitenschneider abknipsen, so dass sie den Fisch nicht behindern. Das schadet dem Fisch ebenfalls nicht (Hecht).
    Das ist in jedem Fall besser, als dem Fisch durch das herausreissen festsitzender Drillinge o. ä. grosse Löcher zu reissen, was dann wiederum belastender für den Fisch ist.
    Ist der Fisch allerdings stark verletzt (starke Blutungen, Risswunden, beschädigte Kiemen) dann ist es besser den Fisch abzuschlagen, um ein qualvolles eingehen zu verhindern.
    Soweit ich das weis, ist das auch so in den Fischereigesetzen niedergeschrieben.
    Wenn man hier verantwortungsbewusst handelt und seine Augen aufmacht,
    wird man i. d. R. schon fast instinktiv richtig handeln.


    Gruss
    Michael

  • Hi leute,
    also ich denke das ist weniger sinnvoll,da der Fisch den haken ja in den meisten fällen nicht wieder los wird!!und ich glaube das das nicht so ein tolles gefühl ist wenn einer vo euch irgendwo im rachen nen Haken sitzen hat,der dann möglicherweise auch noch rostet oder sich etnzündet!!!!


    Ich bin der meinung das dieses gesetzt weg sollte,denn wenn ein untermaßiger fisch doch zu tief geschluckt hat und man den haken nicht mehr heraus bekommt,dann iwrd er doch eh mit 90%er wahrscheinlichkeit daran verenden!!!Also dann kann man ihn doch besser direkt waidgerecht töten und sinnvoll verwerten!!!


    gruß pascal

  • woher nimmst Du Deine 90 % Wahrscheinleichkeit der Verendung?


    - Studien darüber gemacht?
    - Erhebungen in Form von repräsentativen Umfragen bei den Fischen?


    Die 90 % von Dir sind mir - entschuldige bitte - zu 100% nichtssagendend.

  • Zitat von elektrofant

    Hi leute,
    also ich denke das ist weniger sinnvoll,da der Fisch den haken ja in den meisten fällen nicht wieder los wird!!und ich glaube das das nicht so ein tolles gefühl ist wenn einer vo euch irgendwo im rachen nen Haken sitzen hat,der dann möglicherweise auch noch rostet oder sich etnzündet!!!!


    Ich bin der meinung das dieses gesetzt weg sollte,denn wenn ein untermaßiger fisch doch zu tief geschluckt hat und man den haken nicht mehr heraus bekommt,dann iwrd er doch eh mit 90%er wahrscheinlichkeit daran verenden!!!Also dann kann man ihn doch besser direkt waidgerecht töten und sinnvoll verwerten!!!


    gruß pascal



    Ich hab mal vor ein paar jahren von genau so einer untersuchung an zandern gelesen. (kann sein, dass es sogar im bluinker stand... :?: ) das ersuanliche daran war, dass zum ersten fast alle zander überlebet haben (also nich 90% tot sondern am leben) und zum zweiten etwa 2/3 der Zander den haken nach 3 tagen wieder herausgearbeitet hatten. (also durchs maul, nich hinten raus... ;) )
    leider hab ich diesen bericht auf die schnelle nicht gefunden, sonst hätte ich daraus zitieren können. ich weiss leider auch nicht, ob die drillinge oder einzelhaken verwendet haben. aber im allgemeinen muss ich michael2005 recht, dass das den fischen weniger ausmacht, als wir annehmen...solange wir keine riesenwunden durch falsches, zwanghaftes hakenlösen wollen verursachen...

  • Hi nochmal,
    also das mit den 90% war eine schätzung meiner seits!!


    Die ich damit widerlege,das ich seit 13jahren die toten fische an unseren gewässern beobachte!!
    Da mehrere von den toten fischen die ans ufer gespült wurden,haken im schlund und in der Kiemen gegend hatten,und auch verschiedene fische dabei waren wo man nur einen Schnurfitzel im maul erkennen konnte,gehe ich davon aus das diese fische an dem Haken und der schnur verendet sind!!!
    Ich weiß die fische werden teilweise auch abgerissen sein,aber sie sind mit sehr hoher wahrscheinlichkeit an dem Haken gestorben!!!
    oder meint ihr das ein fisch der einen Haken in Bereich des Mageneingangs sitzen hat noch normal fressen kann??
    Es waren sogar Aale dabei(sehr wahrscheinlich abgerissen) die ein vorfach im maul hatten!!um mal davon abzulenken das Aale so robust sind!!klar gibt es auch ausnahmen aber die bestätigen nur die regel!!
    jenachdem wo der Haken sizt,ist er auf jeden fall tödlich!!!


    gruß Pascal

  • Es is schon richtig, denn was hat man davon , wenn man zwar den Fisch zurücksetzen will, der dann aber danach verendet.
    Als Angler weiss man nicht so genau was man tun soll, doch es gibt schon so manche Situationen , indem man den Fisch abschlagen muss.

  • Hallo und Petri,


    [/quote]Ich bin der meinung das dieses gesetzt weg sollte,denn wenn ein untermaßiger fisch doch zu tief geschluckt hat und man den haken nicht mehr heraus bekommt,dann iwrd er doch eh mit 90%er wahrscheinlichkeit daran verenden!!!Also dann kann man ihn doch besser direkt waidgerecht töten und sinnvoll verwerten!!![/quote]


    Ich kann Dir garantieren, daß dann jeder untermaßige Fisch zu tief geschluckt hat :( . Ich erlebe es bei Fischereikontrollen öfter, daß untermaßige- oder Fische in der Schonzeit mit der Begründung 'ZU TIEF GESCHLUCKT' abgeschlagen werden. Die Leute die wir dabei erwischen, können den Fisch kleinschneiden und ins Gewässer entsorgen. Außerdem ist eine Eitrag ins Fangbuch fällig und im Widerholungsfall gibt es eine 3 monatige Sperre. Seit dem wir das konsequent durchführen, werden viel weniger untermaßige- oder geschonte Fische gefangen.


    Gruß Reinhold

  • Zitat von reinhart

    .... Die Leute die wir dabei erwischen, können den Fisch kleinschneiden und ins Gewässer entsorgen.....


    Das find ich ja bescheuert! Der Fisch ist doch eh schon tot...
    Was bringts dann wenn ich den zerstückle und ins Gewässer werfe?
    Er könnte doch trotzdem verwertet werden, dann ist er nicht gänzlich "umsonst" gekillt worden.
    Nur damit ich richtig verstanden werde:
    Strafen für solche Vergehen sind absolut richtig (in diesem Fall find ich den Eintrag ins Fangbuch fast zu lasch)!
    Aber, dass man den Fisch in den Müll bzw. ins Gewässer werfen soll halte ich für nicht angebracht, das ist frevelhaft an der Kreatur.



    Gruß


    _-ALLROUNDER-_

    'If the fish are feeding, one rod is enough. If they are not feeding, two rods are too many.' R.Walker

  • Diese Regelung ist in vielen Vereinen üblich.
    Sie soll wohl verhindern, dass das Argument "zu tief geschluckt" als Totschlagargument im wahrsten Sinn des Wortes herhalten muss für solche, die grundsätzlich jeden Fisch abschädeln.
    Und da es nun einmal ein Aneignungsverbot für durch Schonzeit oder Schonmaß geschonte Fische gibt, soll es auch nicht umgangen werden.


    Nun ja, ALLRONDER, du hast ja recht: Auch das Zerstückeln und ins Wasser Entsorgen eines abgeschlagenen geschonten Fisches ist eine recht zweifelhafte Maßnahme.


    Bei uns im Verein gibt es diese Maßnahme nicht. Lediglich ein fangbucheintrag ist vorgeschrieben. Und da können die Gewässerwarte und Vorstandsmitglieder ja auch gut zwischen den Zeilen lesen.
    Bei einigen ANglern kommt es in der Saison halt nur einmal vor.
    Bei anderen häuft es sich womoglich. Und da wird dann genau hingeschaut.


    Ein Tip noch: Wenn ihr schon einmal einen untermaßigen Fisch abschlagen müsst, weil er halt so gierig war, dann ködert den Fisch nicht ab, sondern hängt das Vorfach ab und montiert ein neues.
    So kann sich jeder Kontrolleur selber davon überzeugen, dass das Abschlagen des untermaßigen Fisches nicht zu umgehen war.
    Es gilt beim Angeln wie überall: "Shit happens!"
    Das heißt ja nicht: "Shit is done." - Der feine Unterschied.

  • Hallo,


    diese Regelung ist mir von vielen Vereinen bekannt - oder in ähnlicher Form.
    Wie reverend das schon sagte, es gibt ja leider die "netten" Zeitgenossen, die
    grundsätzlich alles abschlagen, was Flossen hat.
    Solch ein Negativbeispiel gibt es in unserem Verein leider auch. Beim Hechtangeln z. B. ertönt bei jedem gefangenem Fisch "Oh, der hat aber tief geschluckt". Nur um später dann das gnadenlose Abschlagen eines 30 cm Hechtchens begründen zu können - So ein Idiot so einer...
    Eine solche Regelung soll diesen Menschen den Wind aus den Segeln nehmen.
    Das mit dem Vorfach aushängen mache ich auch so. Es passiert halt 1 oder 2 mal im JAhr, dass zu kleine Fische beissen und dabei verletzt werden und so kann dann auch jeder sehen, dass es ein "Unfall" war.
    @ elektrofant, das so viele Fische nach dem Zurücksetzen verenden liegt, meiner Erfahrung nach, am ruppigen bzw. unsachgemässen Umgang vieler Angler mit den Fischen. Da werden dann oft Fische zu lange an Land gehalten und die Kiemen nehmen Schaden oder die Fische werden beim Abködern regelrecht plattgedrückt.... Fische können ja schon einiges ab, aber so viel nun wieder auch nicht.
    Der Haken wird, wenn er nicht beim Fressen etc. massiv behindert keinen Fisch wirklich stören. Selbst ein rostender Haken macht erstaunlicherweise keine Sorgen. Der Fisch kapselt den Haken regelrecht ab. Ein Mensch würde hier böse Entzündungen davontragen und / oder eine Blutvergiftung.
    Es gibt noch andere Beispiele aus der Tierwelt:
    Bei Haien, denen ein Zahn rausbricht wächst zwar ein neuer Zahn nach, allerdings ist dort erstmal eine offene Wunde, die beim Fressen aber nicht stört und die sich auch nicht entzündet.
    Bei Krokodilen gibt es keine Krebserkrankung, da im Blut der Tiere ein entsprechendes Antiserum vorhanden ist. Oder es werden Tiere mit abgetrennten Gliedmassen gefunden (Revierkämpfe), wo die Verletzung tadellos verheilt ist und das Krokodil putzmunter ist.
    Denke auch mal an die Berichte englischer Hechtfischer, die eine ihrer Rekordhechtdamen sicher 10 mal oder öfter gefangen haben, ohne dass die Schaden nahm. Oder der 30 Pfund Vereinskarpfen, der jedes JAhr einige male "Landurlaub" bekommt.
    Es ist halt immer eine Entscheidung für den jeweiligen Fall, bei der man halt gewissenhaft vorgehen muss.


    Gruss
    Michael

  • Ich bin der Meinung, dass es Tierquälerei ist, einen Fisch, der den Haken richtig tief geschluckt hat inklusive abgeschnittenem Haken ins Wasser zurückzusetzen. Wenn wir als Mensch einen Haken im Magen oder in der Speiseröhre hängen hätten... :?

  • Menschen sind aber keine Fische!
    Da gibt es entscheidende Unterschiede, im Körperbau und Nervensystem!


    Deshalb sind Vergleiche solcher Art unangebracht!




    Gruß


    _-ALLROUNDER-_

    'If the fish are feeding, one rod is enough. If they are not feeding, two rods are too many.' R.Walker

  • Hallo


    @ Raubfischfan, du darfst ja nicht Mensch und Fisch vergleichen. Ein Haken verursacht einem Menschen höllische Schmerzen.
    Ein Fisch jedoch hat kein Schmerzempfinden (nachgewiesenermassen). Das macht einen grossen Unterschied.
    Ich habe es ja schon beschrieben, der Organismus eines Fisches reagiert vollkommen anders auf Umweltreize und auch auf Verletzungen.
    Ich denke mal, jeder vernünftige Angler wird keinen Fisch quälen wollen.
    Wenn also ein Haken so sitzt, dass er den Fisch behindert (ernsthaft und nicht nur als windiges Argument zum Abschlagen) ist ein Abschlagen sinnvoll.


    Gruss
    Michael

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!