Beiträge von cohosalmon

    Ich habe ja selbst schon fast nicht mehr daran geglaubt, dass ich mein neues Boot nochmal fertigkriegen wuerde. Seit Februar bastele ich nun daran herum und wenn auch noch ein paar Kleinigkeiten hier und da zu tun sind, habe ich letztes Wochenende offiziell die Bootsfertigstellung im Familien- und Freundeskreis verkuendet. Nach einer kurzen Jungfernfahrt mit der Familie stand dann nun am letzten Samstag der erste Fischtest an. Was nuetzt einem naemlich das schickste Boot wenn es Fische verjagt oder irgendwie verhext ist!


    Ricardo und ich machten uns am spaeten Morgen zur Victoria Bootsrampe – mit Absicht sind wir nicht zur Stosszeit frueh morgens los weil ich den neuen Anhaenger mit den Bunks anstatt Rollen nicht im Chaos der Ungeduldigen ausprobieren wollte. Es ist tatsaechlich deutlich schwieriger das Boot auf einer flachen Rampe vom Anhaenger runterzukriegen. Auf laengere Sicht werde ich sicher wieder auf einen Rollenhaenger umsteigen.


    Einmal im Wasser war es ein Genuss das Arima durch die ruhige See zu jagen. Der neue Propeller funktionierte ausgezeichnet und liess bei der heutigen leichten Ladung knapp 60 km/h zu. Mehr als genug! Wir duesten nach Oak Bay wo auf den Flats an den letzten Tagen ganz gut gefangen worden war. Dort mischten wir uns unter die 30 oder so anderen Boote. Ich machte die Downrigger klar und bestueckte die Ruten mit jeweils einem Sandaalimitat – ein Plasitksquirt und einen schlanker Blinker. Und dann ging’s ab auf Tiefe. Auf den Flats liegt die Wassertiefe zwischen 30 und 50 m und typischerweise jagen die Lachse Sandaale dicht am Grund.


    Ich spielte ein bisschen mit der neuen Elektronik und die Zeit verging recht schnell fuer mich. Ricardo war etwas mehr gelangweilt, weil sich erstmal nichts tat. Wir sahen auch sonst keinerlei Action auf den anderen Booten. Alle genossen aber das warme sonnige Wetter. Dann sahen wir ein kleines Nachbarboot aktiv werden und einen schoenen Chinook nach langem Kampf einsacken. Ich konzentrierte meine Schleppstrecken um diese Fanggegend. Nach und nach spielte ich auch mit der Angeltiefe und schickte den Blinker auf 10 m ueber Grund. Kurz darauf sah ich diese Rute kurz rucken und dann tief in die Knie gehen!


    Fish Oooooon! Was fuer ein lange vermisstes Gefuehl – als ich die stark gespannte Rute aus dem Halter holte und kurz Fuehlung aufnahm. Das war ein Guter und die Schnur flog auch schon von der Rolle. Als guter Vater reichte ich die Rute artig an meinen Sohn weiter, der nun einen spannenden Drill erlebte. Der Fisch wollte nicht aufgeben und zog immer wieder in die Tiefe. Besorgt suchte ich die Oberflaeche nach Robbenspuren ab. Vielleicht haben wir ja Glueck, dachte ich. Dann tauchte endlich ein silberner Schatten auf – und was fuer ein Brocken! So gross muss man ja gar nicht anfangen! Der ging locker auf 20 Pfund zu – und so hatte er auch gekaempft!


    Dummerweise haben wir hier vor Victoria noch bis Mitte Juni die Regelung, dass man nur markierte Chinooks ueber 67 cm mitnehmen darf. Der war deutlich drueber! Kam jetzt alles darauf an ob eine Fettflosse vorhanden war oder nicht. Ricardo schleifte den Fisch neben das Boot und ich haette ihn keschern koennen, wollte aber keinen Fisch unnoetig keschern wenn wir ihn eh wieder freilassen mussten. So suchten wir beide fieberhaft an dem sich windenden Fisch zu erkennen, ob Fettflosse oder nicht. Leider, leider hatte der Lachs nicht so viel Geduld und machte ploetzlich eine Rolle und flupps kam der Blinker uns entgegengeflogen und der Fisch verschwand fuer immer in die Tiefe! “Ah, Mist!” war alles was uns dazu einfiel. Und wir wussten immer noch nicht ob wir ihn haetten behalten duerfen oder nicht. Naja, was soll’s, sagte ich – besser als wenn eine Robbe ihn erwischt haette! Vielleicht ging ja noch mehr.


    Wir zogen nun unsere Bahnen immer wieder ueber diese Stelle und ich experimentierte mit allerlei Tiefen aber es liess sich kein Lachs mehr ueberreden. Wir beschlossen schliesslich noch mal einen Stellungswechsel zu unternehmen und duesten zur Constance Bank. Dort wuehlte die Gezeit das Wasser gerade stark auf und es war wie in einer Waschmaschine. Aber das Boot wiess sich als aeusserst stabil aus und es war fast ein Genuss durch das Gewuehle zu schleppen. Nach und nach liess die Stroemung nach und ploetzlich waren auch Fische da. Erst sah ich einen Haufen Futterfischwolken am Echolot und dann ruckte auch schon die eine Rute los.


    Ich war sofort zur Stelle und diesmal gab ich die Rute nicht ab. Der Fisch war lange nicht so schwer wie der zuvor aber er kaempfte achtungsvoll - aber diesmal erfolglos. Ricardo schob den Kescher unter den Fisch und mein erster Fisch im neuen Boot kam an Bord! Na also! Gute 7 Pfund etwa, markiert wie die meisten der typischen Fresslachse. Wir freuten uns ueber den Erfolg!


    Kurze Zeit spaeter ging die Rute nochmals ab und Ricardo durfte auch noch einen Lachs landen der noch ein bisschen kleiner als der zuvor war. Eine anstaendige Raeuchertonnenportion!


    Dann packten wir ein und dampften zurueck. Es war nicht gerade Hochbetrieb am Schlachttisch und eine Menge Boote kamen mit leeren Kisten zurueck. Max-Waldi, mein neues Boot, scheint also durchaus ein fischiges Boot zu sein. Hoffentlich bald wieder auf dem Wasser!









    Is ja nicht so, dass ich nichts machen wuerde. Hier mal ein paar Fotos vom Fortschritt: Dach drauf, Steuerung drin, Lichter verkabelt, Loecher im Rumpf verschwinden lassen ....


    Ich musste mir ein paar Edelstahl Dachstuetzenverlaengerungen anfertigen lassen da das Dach sonst nur 1.80 m hoch gewesen waere. Skalp abreissen beim Angeln kann ich nicht haben. Jetzt habe ich 1.97 m Kopffreiheit - mit Platz zum Tanzen!






    Und hier wo ich nach einer Woche bin.



    150 Liter Benzintank installiert (Fuellstandsensor muss noch dran). Ausserdem Zierleiste (schmaler blauer Streifen im Bild) innen um das ganze Boot herum installiert.



    Beide Motoren installiert; Schleppmotor mit neuer Aufhaengung




    Motorarmaturen und Zuendung installiert und Steuerrad (kippbar!). Hydraulische Steuerpumpe und Motorensteuerung muessen noch verbunden werden und ein Nachfuellstutzen am Armaturenbereich installiert werden.




    Strom nach vorne gebracht und Verteilerbox und Sicherungskasten angebracht.



    Frischwassertank im Bug installiert und Pumpe (zum Waschbecken im Heck) verkabelt.



    2 Batterien, Haupschalter und Hauptverteiler installiert und verkabelt.

    Gerd, hast recht, icht sollte mal paar Fotos machen damit ich spaeter mal stolz zurueckschauen kann. Ist ne Geschichte mit dem neuen Boot. Arimas sind sehr begehrte Boote hier, nahe Seattle hergestellt, ein durchdachtes Design fuer ein Angelboot. Kaum Holz das verrotten kann, dadurch sehr leicht und oekonomisch, sehr breit und damit stabil. Gerade das 19' Modell ist aeusserst beliebt weil es zwar schon sehr geraeumig ist mit einer brauchbaren Schlafkabine und ausreichend Angelplatz am Heck aber immer noch leicht zu trailern und slippen weil so leicht. Praktisch ein grosses Boot mit vielen Vorzuegen eines Kleinbootes. Neu liegen die Boote so bei $75000 und es gibt nicht viele auf dem Gebrauchtmarkt weil kaum einer eines verkauft oder wenn doch dann ueberteuert. Ich halte schon seit 2 Jahren die Augen offen aber bis jetzt alles entweder weit ueber Budget oder irgendwo an der Ostkueste. Bin im Herbst auf einem Hockeytournier in Seattle an einen Arimabesitzer herangekommen der genau was ich wollte in der Garage sitzen hatte und weil er ein 21' Arima gekauft hatte, nicht mehr brauchte. Er hatte sich das blanke 19' von Georgia schleppen lassen und hatte sich alle Teile dazu gekauft und wollte es fuer sich aufbauen. Dann fand er das 21' schon fertig und brauchte das 19' nun nicht mehr. Er hat mir dann den ganzen Haufen preiswert angeboten - seine Frau machte ihm wohl Druck, dass ein Boot weg muss! So bin ich nun an mein Traumboot in Einzelteilen herangekommen. Muss nun Motoren montieren (fertig), verkabeln, verklemptnern, hydraulische Steuerung, Trim Tabs, Bordelektronik, Windschutzscheiben, Sitze, Dach, Armaturen, Fiberglassschadstellen reparieren, alle Luken und Fenster abdichten....


    Wenn alles glatt laeuft - Mai!!!

    Meinen Freund Dave brauchte ich nicht lange zu einer Samstag-Angeltour zu ueberreden. Mein Sohn Ricardo wollte auch mit. Ich entschied diesmal den Kindergarten in Whirl Bay in Ruhe zu lassen und es direkt vor dem Victoria Hafen zu probieren. Dave war es recht. Das einzig entmutigende an diesem Platz waren die vielen Meldungen von robbengeraubten Fischen. Diese schlauen Biester warten bis man endlich einen ordentlichen Fisch an dem Haken hat und schlagen dann blitzartig zu und klauen sich den Fisch vom Haken. Wenn man Pech hat, reisst bei dem Robbendrill das ganze Geschirr ab.


    Die erste Strecke von der Marina bis zu einer westlichen Landzunge brachte uns wieder nur 2 oder 3 kleine Fische. Das fing ja nicht gerade gut an. Ich kuendigte eine letzte Kurve vor einem Stellungswechsel an und da schnellte Daves Rute zurueck und er war am Fisch. “Etwas besser”, meinte er. Wieder so ein grenzwertiger Fisch von 4 Pfund oder bisschen mehr aber Dave dachte nun an seine hungrige Familie und packte den Fisch ein. Naja, wenigstens nicht Schneider! Dann steuerte ich das Boot langsam vor dem Downtown Ufer entlang, wo wir nochmals mehrere Kleinkaliber fingen und wieder freiliessen. Ueber Funk hoerten wir Berichte von einigen guten Fischen weiter oestlich aber auch von Robbenzwischenfaellen.


    Inzwischen waren wir an Botchie Ledge angekommen; ein Felsmassiv, dass bis zur Oberflaeche heraufkommt und, weil direkt neben der Hafenmuendung, mit einem Beacon versehen wurde. Um so eine Untiefe treiben sich immer ein paar Lachse herum und ich hatte da in der Vergangenheit schon guten Erfolg. Dave hatte gerade auf einen kuenstlichen Heringsstrip umgewechselt und schleppte diesen sehr grundnah. Gefaehrlich in diesem felsigen Gebiet, aber manchmal muss man eben auch was riskieren wenn man Erfolg haben moechte. Da, seine Rutenspitze ruckte sachte los! Ich erwartete wieder Kleinfisch aber als Dave die Rute aufnahm, die Schnur aus dem Clip ruckte, sah ich seine Rute staerker als sonst in Biegung uebergehen. Und ploetzlich nahm der Fisch sogar etwas Schnur!


    Aha, ein richtiger Fisch dieses Mal! Na endlich! Dave genoss dieses langvermisste Drillgefuehl – er war ja schliesslich seit Oktober nicht mehr angeln gewesen. Der Lachs waelzte sich schliesslich schaumschlagend an der Oberflaeche und ich wurde schon etwas ungeduldig – ich schaute, Kescher in der Hand, immer wieder um uns und suchte die Oberflaeche nach etwaigen Robbenkoepfen ab. Nichts, keine Fischpiraten in Sicht. Endlich hatte Dave die Kontrolle uebernommen und brachte den Fisch in Reichweite und ich liess diese Chance nicht aus. Schwupps und das Silberpake landete im Boot! Klasse, Abklatschen, Freuen – 8-9 Pfund! So konnte es weitergehen!


    Ging es aber nicht. Wir sahen noch ein anderes Boot in der Nahe einen ordentlichen Fisch keschern aber dann gab es wieder nur Kleine. Ich gab die Hoffnung schon fast auf und Dave wollte mir seinen kleinen Lachs schenken um meine Raeuchertonne mit den vorgestrigen Fischen zu fuellen. Ich hatte meinen Blinker mittlerweile auf 55 m Tiefe laufen – was ungefaehr 10 m ueber Grund war. Als ich wieder hinsah, war die Rute ploetzlich schlaff und die Schnur aus dem Clip. Nanu, selbst ausgeloest? Nichts da – die Schnur wurde straff und nun riss es daran. Fish On!


    Der war besser als das Kleingemuese vorher und auch dieser Bursche nahm hier und da ein Stueck Schnur von der Rolle. Immer die Angst vor den Robben im Nacken, wollte ich den Drill nicht endlos ausdehnen und machte Druck. Da ich aber noch meine leichten Lachsruten vom herbstlichen Cohoangeln verwendete, konnte ich nicht kompromisslos drillen – machte auch viel mehr Spass am leichten Geschirr! Ich war aber dann doch froh als Dave den Kescher Richtung Fisch schob – aber nein! Er verpasste und der Fisch sausste nochmal ab und tobte nun unter dem Boot! Kitzelige Angelegenheit aber ich bekam den Fisch wieder herauf und diesmal langte Dave erfolgreich zu. Huch!


    Das war dann auch der Schlusspfiff. Zufrieden mit den 3 Winterlachsen fuhren wir zurueck zur Marina und filetierten dort unsere Fische. Dabei kamen wir mit anderen zurueckkommenden Anglern ins Gespraech. Eine Gruppe war nur ein Stueck weiter oestlich von uns und sie verloren sage und schreibe 7 von 7 Lachsen an die Robben. Eine regelrechte Raubtierfuetterung! Wir hatten nicht eine gesehen die ganze Zeit! Glueck gehabt! Zu Hause wurde die Raeuchertonne angeworfen und die Familie ist fuer ein paar Wochen mit leckerem Raeucherlachs versorgt!


    Frohes Neues!



    Endlich kann ich mal wieder von eigenen Angelerlebnissen berichten. Die ersten im neuen Jahr! Letzten Freitag deutete sich eine Flaute im Buero und bei den Windverhaeltnissen an und ich wusste sofort was damit anzufangen: freimachen und angeln gehen!


    Es wurde seit Weihnachten vor Victoria und Sooke ausgezeichnet gefangen. Die Winter Springs sind in guten Zahlen hier aufgetaucht und sogar erstaunliche Groessen wurden schon gefangen. So erlegte ein Gluecklicher vor dem Victoria Hafen einen Chinook von 24 Pfund! Der haette bis zur Laichzeit im Herbst 2015 sein Gewicht noch mal verdreifacht! Der Besitzer des hiesigen Angel-und Outdoorladens berichtete von seinem Familien-Silvesterfischen auf der Constance Bank vor Victoria und ich staunte ueber seinen Bericht von mehreren Winter Springs von 8- 10 Pfund und 3 zufaelligen Heilbutten beim Lachsschleppen. Da Heilbutte vom 1.1. bis mind. 1.2. geschont sind, war das schon ein Glueckgriff fuer ihn und seine Familie!


    Ich brauchte keine weitere Stimulierung; war heiss! Whirl Bay sollte es sein und weil Freitag alle meine Angelkumpels arbeiten musste, eben solo. Red Hot war nach der langen Pause eingestaubt und ich musste mich erst wieder an die ganze Bootsroutine erinnern. Ich wollte gerade ablegen, als ich bemerkte, dass der Aussenboarder-Kuehlwasserstrahl nicht lief. Autsch, hoffentlich kein Defekt und Ueberhitzung des Motors. Ich stocherte mit einem Zahnstocher in das Spritzloch des Kuehlstromes und tatsaechlich da kam der Strahl. Nur versifft und verkalkt nach dem langen Stehen!


    Gegen 10:00 morgens kam ich in der Whirl Bay an und und staunte ueber ca. 10 andere Boote die da schon aktiv waren. Ich vertraute meinen beliebten Blechen – Coho Killer sowie einem anderen schlanken Blinker – die beide gute Sandaalimitationen abgaben. Beide hinter glow Flasher montiert und ab in die Tiefe an den Downriggern. Den Coho Killer liess ich direkt ueber Grund schleifen waehrend ich den anderen ca. 7 m ueber Grund platzierte. Dann nahm ich meine uebliche Schleppstrecke auf – entlang der 50 m Tiefenlinie. Die anderen Boot konzentrierten sich mehr oder weniger auch auf diese Strecke.


    Schon sah ich einige Kescher vor mir in Aktion treten und als ich wieder einmal zu meinen Rutenspitzen hinsah, stand doch die flachere Rute schlapp im Halter um augenblicklich darauf loszuwippen. Na also! Ein halbstarker Winter Spring kam nach kurzem Kampf zum Boot. Massig aber zu klein fuer mich. Das Spiel wiederholte sich dann etliche Male und meistens war es der Blinker, der weit ueber Grund lief, der zuschlug. Nur waren die Burschen arg klein – alle so 3-4 Pfund.


    Ich zog in tieferes Wasser zwischen 60 und 70 m Tiefe und hatte nun mehr Bisse an der grundnahen Rute mit dem Coho Killer. Einer von den 4 Pfuendern hatte den Haken durch das Auge bekommen und ich nahm ihn mit. Ich erkundigte mich bei Nachbaranglern aber alle hatten das gleiche Resultat, viel Action aber keine vernuenftige Groesse. Nun ja, es war ein entspannender Tag bei fantastischem Wetter. Beim Einholen meiner letzten Rute ruckte es ploetzlich dagegen und ein Lachs war im Mittelwasser eingestiegen. Ich brachte einen vielleicht 4,5 Pfuender zum Boot. Damit sich die Filetiererei auch lohnte, nahm ich den auch noch mit. Fuer eine volle Raeuchertonne fehlte aber noch ein Stueckchen. Ich war fest entschlossen, es Sa oder So noch einmal zu probieren.










    Derrik; generell sind die Lachsbestaende arg geschrumpft von einem Stand vor der Kolonisation Nordamerikas gesehen. Keiner weiss wie viel Lachse es wirklich einmal hier gab, einfach weil es keine wissenschaftlichen Erhebungen gab damals sondern nur anekdotische Berichte von Indianern. Wissenschaftler heute schaetzen, dass wir uns heute auf einem Biomassenniveau von 10-25% von damals bewegen; wobei diese Zahlen auch nur Schaetzungen sind. Klar ist, es sind viel weniger heute.


    Was sind die Ursachen dieses dramatischen Rueckgangs? Vielfaeltig! Da war zuerst ein industrieller Fischfang unbeschreiblichen Ausmasses, der schon in den spaeten 1800 anfing. Trotzdem dachte man damals noch lange, dass die Lachsbestaende trotz der riessigen Fangquoten unerschoepflich waeren. Dann kam die Abholzung der Waelder um wichtige Laichgewaesser herum. Dann die Entwaesserung wichtiger Feuchtgebiete und Flussdeltas fuer Siedlungen und Landwirtschaft. Dann der Flussverbau und Dammbau fuer Stauseen der ganze Lachswanderungen einfach abschnitt. Dann enorme Wasserentnahmen in den landesinneren Gebieten (Wueste/Steppe) aus Lachsfluessen fuer Bewaesserungen. Weitere Abholzungen bis in die Uferzonen von Baechen und Fluessen die Laichgewaesser verschlammen liessen und den Junglachsen jeden Schutz vor Sonne und Voegeln nahm. Industrialisierung und Abwassereinleitungen in den Staedten und Industriegebieten und immer weiter hohe Fangquoten bis in die 1980ger Jahre.


    Nun sag mal einer, dass es nicht ein Wunder ist, dass es ueberhaupt noch Lachse gibt! Die Berufsfischerei auf Lachs ist heute nur noch ein Bruchteil der Vergangenheit. Umweltbewusstsein bei Regierung und Gesellschaft und Engagement von Anglern und Umweltgruppen haben dann gerettet was noch zu retten war und basteln nun Bach fuer Bach an Verbesserungen oder wenigstens Stabilisierung auf niedrigem Niveau. Eine Rueckkehr zu dem was mal war, gibt es nicht. Bestenfalls koennen wir bewahren was wir haben und hier und da verbessern. z.B. stuetzen Brut-und Aufzuchtstationen Lachsbestaende an Fluessen die sehr viel Laich-und Aufwuchsgebiete verloren haben. Daemme und Staumauern, die nicht mehr gebraucht werden, werden in den USA sogar wieder abgerissen (google mal Elwha River). Abwassereinleitungen werden behandelt. Fangquoten reduziert nach wissenschaftlichen Erkenntnissen.


    Das alles hat dazu gefuehrt, dass sich viele Lachsbestaende auf niedrigerem Niveau stabilisiert haben. Einige sind in gutem Zustand und sind zulaeufig. Einige sind immer noch im Abwaertstrend. Die USA ist wesentlich mehr aktiv beim Bestandaufbau und hat den kommerziellen und oekologischen Wert des Lachses besser verstanden als die derzeitige kanadische Regierung. Die US Investitionen in die Lachse zahlt sich seit einigen Jahren aus mit hervorragenden Rueckkehrraten in Fluesse wie den Columbia und einige andere Pacific Northwest Stroeme. Da koennen die Kanadier noch viel lernen von denen im Sueden!

    Gerd: Rekord fuer diesen kleinen Bach, im Schnitt ca. 2 m breit und nur einige geeignete Stellen zum Laichen. Stell Dir einen Dorfbach mitten durch eine Einkaufsstrasse und mehrere Gewerbegebiete vor und denke Dir nun 2000 Lachse darin vor - ganz schoen beeindruckend finde ich. Natuerlich kein Vergleich zu Stroemen mit Lachsaufstiegen in den Millionen.

    Hier noch mal ein paar Impressionen von kurz vor Weihnachten. Cohos (Silberlachse) im Colquitz Creek, mitten durch Victoria. Bis kurz vor Weihnachten kamen noch kleinere Wellen an Lachsen in den Bach. Neuer Aufstiegsrekord in der Neuzeit: knapp 2000 Cohos! Frohes Neues!







    Es gibt immer mal wieder Momente da kommen alle Faktoren perfekt zusammen. Samstag, 6.12. war wieder einmal so ein Tag. Es ist gewiss keine Alltaeglichkeit wenn im Dezember perfekte Windbedingungen, Gezeiten und familiaere Freizeit an einem Wochenende zusammentreffen. Und wenn, dann gibt es kein Zoegern! Carl rief mich 9:00 Uhr morgens an und lud mich zu einem Heilbuttrip an Bord der neuen Jalopy ein – oder besser er brauchte einen bewaehrten Heilbuttguide nachdem sein letzter Trip mit unserem Freund Jerrod eine Nullnummer war und sich seine Familie abends mit Chips ohne Fish begnuegen musste.


    Ich packte nur schnell eine Rute, meine Heilbuttkiste und ein paar alte Heringe fuer den Duftsack. Und natuerlich den unverzichtbaren Buttjuice. Die Gezeiten waren sehr gut von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr. 11:00 waren wir an der Rampe und um 11:20 liessen wir den Anker am Mudhole hinab. Ich konnte zwar an Carls GPS Plotter nicht ganz genau meine Lieblingsstelle ausmachen da sein aelteres Modell nicht so detaillierte Kontouren anzeigte, aber wir waren in der richtigen Gegend – das Mudhole ist nichts als ein grosses sandig-schlammig-kiesiges Plateau in 100 m Tiefe. Es kam da nicht auf Genauigkeit an. Wir landeten in 107 m Tiefe – das koennte eine gute Fitnesseinheit werden wenn viel los sein sollte!


    Nur ein anderes Boot war in einiger Entfernung zu sehen. Absolut glattes Wasser und die Sonne blinzelte hier und da mal durch die Wolken. Perfekt! Schnell hatten wir den Duftsack versenkt und montierten 3 Ruten und Koeder. Wir bestueckten 2 Ruten am Heck mit Hering und eine am Bug mit Lachsfetzen. Dann machten wir es uns bequehm. Allerdings nicht fuer lange.


    Nach 10 Minuten zuckelte die eine Heckrute los. Dornhaie! Das konnte ja heiter werden wenn diese Biester in Mengen vor Ort waren. Noch waehrend ich mich mit der Hairute beschaeftigte, ruckte die andere Heckrute kraeftig los. Carl war schnell dabei und versuchte den richtigen Moment zum Anschlagen zu finden. Der Fisch, offensichtlich ein Butt, saugte den Koeder wohl immer wieder ein und spukte ihn gleich wieder aus – anders konnten wir uns das periodische Rucken nicht erklaeren. Als die Rute sich wieder kraeftige verneigte, riss Carl die Rute aus dem Halter und ruckte an. Die Rute verbog sich tief und Carl fing an zu pumpen. Butt – keine Frage! Doch ploetzlich war der Widerstand weg. Schnell liess Carl den Koeder wieder zum Grund. Vielleicht kam der Butt ja wieder denn lange hatte er ja nicht am Haken gehangen und manchmal sind Heilbutte unglaublich gierig.


    Sollte aber nicht sein – zumindest vorerst. Nach einer kurzen Weile holte ich auch diese Rute ein bestueckte neu mit Koeder. Nach einem weiteren Hai an der Bugrute, bekoederte ich neu mit Lachsfetzen. Ich war gerade wieder zurueck am Heck und beobachtete die naechste Haiattacke an einer der Heckruten als Carl ploetzlich nach vorn stuerzte. Da sah ich die Bugrutenspitze schon fast im Wasser verschwinden, die Rute zum Halbkreis gebogen. Der hing! Carl begann strahlend und bester Laune seine Schwerstarbeit. Damit es ihm etwas einfacher war, band ich ihm den Gimbalgurt um. Er stoehnte und aechszte schon nach der halben Distanz! Dann hatte er endlich den kleinen Butt oben. Standardgroesse fuer dieses Jahr – 15 Pfund. Gaff, Abschlagen, Ausbluten, Verpacken und weiter ging es.


    Nach dem naechsten Hai an meiner Rute zog ich auch ein Stueck Lachsfetzen neben einem Hering auf. Lachshaut ist unheimlich zaeh und ueberlebt auch Haiattacken ganz gut. Es war kein Kinderspiel die Haie aus ueber 100 m am schweren Geschirr immer wieder hochzukurbeln. Aber das Wetter war klasse und wir genossen diese Gelegenheit, auch mit dem konstanten Haialarm. Da riss es ploetzlich heftig an meiner Rute – ich hatte gerade einen Augenblick meine Aufmerksamkeit woanders hingerichtet und sah den Biss daher wohl zu spaet. Als ich an der Rute ankam war wieder Ruhe. Ich liess die Rute stecken und wartete geduldig und nach einiger Zeit hob ich den Koeder sachte an und liess ihn wieder auf den Boden fallen. EInem Hai schien es zu gefallen und ich zog den Beifang etwas veraergert hoch.


    Nach einer kurzen Verschnaufpause, die uns die Haie goennten und Carl und mir mal Zeit zum Plaudern gab, kam wohl der naechste Haischwarm an. Carl brachte die Bugrute ein und ich kurbelte gerade die linke Heckrute mit Haibestueckung hoch, als Carl mich auf ein Ruckeln an meiner Heckrute aufmerksam machte. Auch ein Hai. Der hing wohl von alleine was das nun unaufhoerliche Rutenspitzenwackeln anzeigte. “Lass den nur zappeln, ich kuemmere mich erst um diese Rute hier!” meinte ich zu Carl. Ich war noch nicht ganz am Boot mit dem Geschirr, dass ich hochkurbelte, als ich die andere zuckelnde Heckrutespitze ploetzlich Richtung Wasseroberflaeche verschwinden sah. Wie jetzt, doch kein Hai? Ich liess nun diese Rute los und sprang hinueber zur anderen und kurbelte hart in die Widerstand. Fish On, keine Frage!


    Carl jauchzte und band nun mir den Gurt um und ich begann die harte Arbeit. Da war Gewicht dran und es war ein Butt wie die harten Stoesse andeuteten. Aber wie das mit dem minutenlangem Haibiss vorher zusammenhing? Wir sollten des Raetsels Loesung bald sehen. Endlich hatte ich mein Fang neben dem Boot und ein brauchbarer Butt tauchte auf. Aber nicht nur das – am zweiten Haken hing noch ein Hai! Doubleheader – zwei Fische an einem Vorfach! Carl gaffte gekonnt und der etwa 20 Pfund Butt mit dem Haifisch-Sidekick landete im Boot. Abklatschen, Fisch versorgen, Hai freilassen, Staunen, Lachen und Weiterangeln. Bis Mitte September waeren wir jetzt fertig gewesen: 2 Lizenzen – 2 Butte. Aber jetzt, bis 31.12. konnten wir 2 pro Tag mitnehmen da noch 200000 Pfund an Quote ungefangen blieb. Vielleicht ging ja noch mehr heute. Schien wieder mal so ein epic Zufallstag mit Carl zu sein!


    Es dauerte wohl ungefaehr 20 Minuten bis sich meine Rute wieder zusammenfaltete und ich dahin stuerzte. Gleichzeitig fing ein ohrenbetaeubendes Piepen im Cockpit an. Etwas verdutzt und zoegernd kam ich an der Rute an – der Fisch hing, aber meine Aufmerksamkeit war abgelenkt. Carl murmelte etwas von Notruf. Dauerte ein paar Sekunden bis ich begriff, dass das nicht von uns kam sondern von einem anderen Boot in Seenot – ueber GPS/Funk. Ich schaute Carl fragend an waehrend ich den ruckenden Fisch an der Rute spuerte. Carl hoerte am Funk, dass die Kuestenwache unterwegs war und keine zusaetzliche Hilfe benoetigt wurde. Nun konzentrierte ich mich ganz auf den Fisch und fing zu pumpen an. Aber nach 1 Minute oder so war der Widerstand ploetzlich weg. Schade. Irgendwie hatte der Fisch wohl nicht richtig gehangen und meine Abgelenktheit hat wohl auch nicht gerade zum Erfolg beigetragen. Das haette schon Nummer 4 oder 5 sein koennen! Die Butte bissen wohl und waren am Platz, aber waren auch irgendwie vorsichtig heute. Manchmal stecken die Haken tief im Schlund, beide Butt heute hatten die Haken weit vorn im Maul. Und es musste heute Lachs zumindest mit am Haken sein, sonst gab es nur Hai.


    Nachdem wir uns wieder mit dem einen und anderen Hai zu beschaeftigen hatten, wurde Carl auf die Bugrute aufmerksam. Ich winkte nur ab – Haialarm. Das Ruckeln sah haimaessig aus. Carl blieb aber bei der Rute und schlug ploetzlich an. “Hm, entweder grosser Hai oder kleiner Butt” meinte er. Ich hatte nicht viel Hoffnung und war daher ueberrascht als Carl nach einiger Zeit nach dem Gaff rief. Butt – Nummer 3 kam ins Boot. Wieder etwa 15 Pfund. Da schau einer an!


    Es ging nun schon langsam dem Ende der fischbaren Gezeit zu – vielleicht hatten wir noch eine gute halbe Stunde – als ich wieder einen halbherzigen Biss an meiner Hering-Lachskombination sah. Der Hai riss ganz ordentlich am Koeder aber ich wollte ihm den Koeder aus dem Maul ziehen um mir vielleicht das Neubekoedern zu sparen – ich hob den Koeder hoch vom Grund – zu spaet – etwas hing schon dran. Aber Moment mal, da war sogar etwas kaempferisches zu spueren. Aber Butt fuehlte sich anders an. Mal sehen….


    Nach schier endloser Zeit kam ein weisser Bauch nach oben – Carl sah mich fragend an. Ein Dorsch! Und ein ordentlicher noch dazu! Etwa 10 Pfund mit dickem Glubschaugen wegen der Tiefe! Na sowas nehme ich auch gerne mit! Man weiss halt nie aber das ist ja auch das tolle beim Angeln! Ich liess nochmal das neubestueckte Geschirr nach unten, wurde aber nicht mehr belohnt. Im Gegenteil. Die nun unter das Boot ziehende staerker werdende Stroemung trieb mein Koeder – mit einem Hai dran - in das Downriggerkabel mit dem Duftsack. Mit viel Muehe konnte ich das Geschirr/Haigeflecht bis in Sichtweite hochkurbeln bis ploetzlich die Hauptschnur, durch den Abrieb am Stahlkabel beschaedigt, riss und alles zum Meeresboden absank.


    Es war nun auch Zeit zum Aufbruch. Wir packten sehr zufrieden zusammen und dampften heim. Am Schlachttisch begegneten wir anderen erfolgreichen Anglern mit schoenen Winterlachsen bis 15 Pfund und einem Spezie der 2 Butte unserer Kategorie auspackte und dann noch einen Butt fuer den 2 Mann zum Transport gebraucht wurden. Ich schaetze mal 70-80 Pfund. So einen will ich auch mal wieder!


    EIn frohes Fest Euch allen! Vielleicht gibt’s ja sogar noch den einen oder anderen Weihnachtsfisch!






    In Ermangelung von neuen Fangberichten moechte ich wenigstens ein paar fischige Impressionen von hier weitergeben. Wir erleben in den stadtnahen Baechen in und um Victoria wieder hervorragende Silberlachsaufstiege! Einige dieser gebeutelten Baechen mitten durch Gewerbegebiete und Einkaufszentren und Wohnsiedlungen weisen regelrecht beeindruckende und deswegen unglaubliche Lachszuege auf!


    Hier ein kurzes Video vom Craigflower Creek, der sich direkt durch Victoria schlaengelt. Bisherige Zaehlungen ergaben ueber 1100 Cohos und das wir noch nicht ganz das Ende sein.
    https://www.youtube.com/watch?v=9_AL...ature=youtu.be

    Der noch staerker beeintraechtigte Colquitz Creek in Victoria beherbergt bis jetzt auch schon ueber 800 Coho. Wir sind alle begeistert und das zeigt auch wieder, wie robust Lachse eigentlich sind mit ein klein wenig Hilfe von Anglern und anderen fischbegeisterten Freiwilligen.

    Ich moechte nochmal das eine oder andere Foto zu einem frueheren Bericht nachlegen, als Gabi und Michael aus der Schweiz einen Tag hier bei mir waren. War ein “bitter-sweet day” – 4 Grosslachse verloren aber einen doch noch erwischt! Toller Fisch, Michael! Petri Heil!

    Habe meine beiden Jungs letzten Montag nochmal mit auf Cohojagd mitgenommen (Feiertag). Es sind immer noch gute Schulen vor Sooke und wir haben 3 ordentliche Kerle mitgenommen. Ein paar gingen noch verloren im Drill. Da die Regenzeit jetzt eingesetzt hat, werden die Cohos nun ruckzuck zu ihren Laichgewaessern schwimmen. Ich habe gestern schon mal Im Colquitz Creek in Victoria, hinter der Hockeyarena, nachgeschaut. Die Gewaesserwarte haben gerade die Zaehlstelle mit dem Zaun prepariert, da auch sie jeden Moment den ersten Lachsschwall erwarten. Hoffentlich kommen sie wieder in grosser Zahl!

    Im Sooke River hat die Sooke Salmon Enhancement Society letztes Wochenende das Abfischen eines Pools zur Entnahme der Chinookelternpaare unternommen und wohl den Jackpot getroffen. Mit 70 weiblichen und noch mehr maennlichen Chinooks hat die Society mit einem Fangzug genug Eier um den Bestand dieses Jahr wirksam zu stuetzen. Hoffentlich kommen noch viel mehr zum wild ablaichen. Schade, dass ich das Spektakel wegen eines Hockeytourniers verpassen musste. Aber es ist immer wieder schoen zu sehen, wenn harte Arbeit Fruechte traegt und Lachse zurueckkommen. Das gibt mir und meinen Freunden, die das Consultants Invitational Fishing Derby organisieren, immer wieder einen Boost an Energie um wieder Geld fuer diese Freiwilligentruppen an den lokalen Baechen und Fluessen zusammenzutrommeln.








    Letzten Sonntagmorgen bot sich noch einmal eine Gelegenheit zu einer Jagd auf Silber. Mein juengerer Sohn Alexander und sein neuerdings angelbegeisterter Freund Owen wollten mit. Owens Vater, Ian, erbot sich als Steuermann. Volles Boot war also angesagt!
    Wir liefen von der Cheanuh Marina in East Sooke aus und der Morgen sah fantastisch aus – ein toller Sonnenaufgang ueber dem spiegelglatten Wasser. Wir fuhren bis zur 150 m Tiefenlinie vor der Bucht und setzten dort 2 Ruten mit den bewaehrten weissen Hootchies ein. 17 und 27 m waren die ersten Versuchstiefen. Es war eine Unmenge Boote ueber das Meer verteilt. Die meisten konzentierten sich ebenfalls ueber dem tieferen Wasser.


    Nicht lange und die linke Rute loeste aus und da Alexander das Losspiel gewonnen hatte, durfte er den ersten Fisch drillen. Ein mittelmaessiger unmarkierter Coho erschien bald neben dem Boot und Owen versuchte sich am Kescher. Perfekt! Erster Fisch im Boot und die Crew hat ueberzeugt. Ruck zuck hatten wir noch einen harten Biss, aber Owen konnte den Kontakt zu Fisch nicht halten – weg. Aber wenn das so weiter ginge, brauchten wir uns ueber ein paar Fehlbisse keine Gedanken Machen, dachte ich. Ha, es sollte anders kommen.


    Ploetzlich war naemlich Beissflaute und wir hatte in den naechsten 2 Stunden nur noch 2 oder 3 vorsichtige Zufasser die wieder nicht hingen – zu Owens Verzweiflung. Ich kreuzte mit der Ebbstroemung ueberall nach Westen hin umher um viel Wasser abzudecken und so irgendwo neue Schulen von Cohos zu finden. Es war wie verhext. Ich fuhr uns dichter unter Land ins Flachere – auch nichts. Ueber Funk stand ich in Kontakt zu Jerrod und Larry, die auch mit Familie oder Freunden unterwegs waren – auch diese muehten sich ab. Justin, ein erfolgreicher Guide und guter Bekannter von mir hoerte unsere Sorgen und funkte zurueck er faende den einen oder anderen Coho weit, weit draussen ueber mehr als 200 m tiefen Wasser – er waere das weiteste Boot draussen von allen und fischte 30-50 m tief. Ein anderer Bekannter, Graham meldete einen Cohoschwarm kurz vor Otter Point in recht flachem Wasser.


    Ich entschied, dass wir zu Graham nach Westen fahren wuerden und etwas an der Action dort teilzuhaben. Als Alexander schon die linke Rute einholte, sah ich ploetzlich wie die rechte brutal aus dem Clip gerissen wurde und sich die Rute zum Halbkreis im Halter bog. “Fish on, Fish on” rief ich und Owen sprang hinzu und hatte sichtlich Muehe die so gespannte Rute aus dem Halter zu bekommen. Schnur lief schon rasant von der Rolle. Ich warnte ihn nochmal den Fisch ruhig abziehen zu lassen, wenn er denn Schnur nehmen wollte. Als ich die Bremseinstellung nochmal nachgebessert hatte, ueberliess ich Owen nun seinem Schicksal. Er machte das aber wirklich klasse und der Fisch lieferte auch einen tollem Kampf.


    Es ging ein paar Minuten wirklich hin und her und Owen stoehnte schon in Ermuedung. Das musste ein ordentlicher Coho sein. Oder sogar ein mittlerer Chinook. Nach einiger Zeit konnte Owen den Fisch dann in Sichtweite dirigieren. Ein toller Coho um die 10-12 Pfund tauchte neben dem Boot auf, aber schwamm noch recht tief. Der hatte noch Energie! Aber Owen hatte nicht mehr viel! Alexander bettelte, dass er keschern wollte. Warum auch nicht, Owen hatte es doch auch klasse gemacht! Owen zerrte den Fisch mit letzter Kraft zur Oberflaeche und in Kescherreichweite. Dort lag er eine Sekunde still – der perfekte Augenblick zum Keschern. Alexander zoegerte aber einen Augenblick und als ich ihn ermunterte und er schliesslich mit dem Kescher zulangte, bekam der Coho seine zweite Luft und schlug Saltos und drehte sich unglaublich schnell um die eigene Achse – alles in dem Moment als der Kescher ihn wohl beruehrte.


    Wie es eben kommen musste, der zweite Einzelhaken verfing sich im Keschernetz und der Fisch waelzte sich aus dem Kescher heraus da sich der Netzbeutel nun nicht mehr oeffnen konnte. Es trat ein Moment Stille ein – jede Partei wollte die neue Situation wohl erst abschaetzen um dann den naechsten Schritt zu nehmen. Alexander wusste nicht, was er machen sollte mit dem Coho der neben dem Keschernetz lag, mit einem Haken im Maul und dem anderen Haken an das Netz geheftet. Ich nahm ihm schnell den Kescher ab und wand ihn unter den Fisch und hob an. Der Fisch war im Netz – oder besser auf dem Netz denn der Kescher glich durch das Haken und Vorfachdurcheinander jetzt eher einer grossen Bratpfanne. Als ich den Fisch nun so in Boot balancieren wollte, wachte der nochmal auf und wand sich wieder ueber den Kescherrand und fiel ins Wasser. Dort tobte er richtig los und schliesslich kam der Haken los und der Fisch schwamm blitzartig weg.


    Owen war sehr enttaeuscht und Alexander entschuldigte sich sehr fuer seinen verpfuschten Kescherdienst. Ich erklaerte beiden, dass das auch den besten Anglern immer wieder mal passiert und das Keschern keine so leichte Aufgabe ist wie man manchmal meint. Wir blieben nun noch ein paar Minuten am Ort – vielleicht ging noch mehr. Tatseachlich ruckte nochmal die tiefe Rute los und Owen schlug an. Und er ruckte nochmal an und nochmal – er glaubte die Schnur hinge noch im Clip aber ich rief ihm zu das er schon direkt am Fisch war. Dem Fisch hatten die Schlaege wohl gar nicht gut gefallen denn der raste im Affentempo zur Oberflaeche und setze zu einem spektakularen Sprung an. Ian wiess mit offenem Mund und lauten Wows nach ca. 30 m hinter dem Boot wo ein toller Coho vielleicht 1 m voll aus dem Wasser kam und krachend wieder aufschlug. Das war allerdings das letzte was wir von diesem Fisch zu sehen bekamen. Owen fuehlte sich schon wie verhext.


    Ich beschloss neues Glueck in einem neuen Revier zu probieren und wir holten ein und duesten weiter west. Neben Graham setzten wir wieder ein und liessen uns von ihm ein Update geben. Die Schule, die noch vor kurzem gut gebissen hatte, war nun auch etwas ruhiger unterwegs aber es ginge immer noch was. Wir fuhren zick zack um die beschriebene Stelle und tatsaechlich sollte sich der Stellungswechsel gelohnt haben. Die rechte Rute pfiff ab und Owen war am Fisch. Mit etwas weichen Knien drillte einen schoenen Coho zum Boot und diesmal empfing ich den Fisch mit dem Kescher. Geglueckt und ein strahlender Owen praesentierte nun stolz sein Objekt der Begierde. Bestimmt gut 8 Pfund meinte ich. Er war gluecklich und die vorherigen Verluste schmerzten nicht mehr. Bald danach musste ich Ian and Owen zurueckbringen, da Owen noch ein Eishockeyspiel hatte.


    Alexander und ich fuhren noch mal raus und versuchten unser Glueck gerade vor Beechey Head. Gegen 13:00 Uhr fing die Flut richtig an zu druecken und jetzt wurden die Cohos munter! Den ersten Biss verpassten wir noch aber dann brachte Alexander den naechsten Coho ans Boot. Der war unmarkiert und nur so 7 Pfund und durfte daher wieder schwimmen. Kurz darauf sah ich die linke Rute wippen und schnappte mir die Rute diesmal selber. Ein sportlicher Coho wehrte sich beachtlich aber gegen den Fischmeister persoenlich war da kein Kraut gewachsen! Alexander durft nun mal seine Kescherkuenste ueben und alles ging glatt. Ein schoener 9 Pfuender kam in die Fischbox.


    Dann krachte es in der rechten Rute und Alexander staunte nur wie die Schur absauste. Das musste ein Monster sein, so hartnaeckig zog sonst kein Coho ab. Alexander stoehnte und aechzte. Da, nun zog auch noch die linke Rute ab und ich hatte selber zu tun! Doubleheader! Mein Fisch war wohl deutlich kleiner und liess sich leichter herandrillen. Ich schlug Alexander vor zu tauschen damit er es einfacher haette – ein Augenrollen und Abwinken machte deutlich was er von dieser Idee hielt! Ich hatte beide Downrigger hochgeholt und wie ich meinen Coho nun hinter den Motoren auftauchen sah, sah ich wie noch zwei andere Cohos ihm heraufgefolgt waren. Einer war richtig gross und einer etwas kleiner! Die beiden fuehlten sich wohl angelockt vom Theater das mein Coho hinter dem Boot machte und von den Dummy Flashers die nun kurz unter der Wasseroberflaeche am Downriggergewicht rotierten. Haetten wir jetzt einen dritten Angler mit einer fertigen Spinnrute gehabt…..! Der grosse kam bis ganz an meinen gehakten Coho heran und verschwand dann in der Tiefe. Der kleinere folgte etwas spaeter. Alexander fand das ganz cool.


    Ich liess meinen wieder frei und kuemmerte mich nun um Alexander. Der war voellig platt und hatte den Fisch nun fast heran. Ein schoener Silberbrocken kam hinter dem Boot zu Tage und nun konnte man sehen warum er so schwer zuhandhaben war: der Haken hatte unter der Brustflosse gefasst! Dadurch konnte der Fisch natuerlich weitaus mehr Druck machen. Alexander arbeitete den Fisch die letzten paar Meter heran und dann sackte ich den ebenfalls erschoepften Fisch in den Kescher. Toller Fisch – glatte 10 Pfund! Alexander meinte, dass es der selbe Fisch war, den er Owen vermasselt hatte. Die Groesse stimmte fast. Ich schlug vor, Owen die Filets davon nachzureichen. Alex war einverstanden. Danach packten wir zufrieden ein und schnitten an der Marina noch die leckeren Filets von den Graeten. Mein Kleiner war sichtlich stolz auf seinen Fang! Soll er auch sein!




    Hatte einen fantastischen Sonntagmorgen! Hatte nur 2-3 Stunden vor der naechsten Eishockeyschicht, aber abends zuvor verhiess der WIndbericht totale Flaute fuer Sonntag Morgen und den Hoehepunkt der Flut mit Stroemungsstillstand um 10:00 Uhr. Perfekt! Ich schlich mich also gegen 6:00 Uhr in noch voelliger Dunkelheit hinaus und dueste nach Sooke. Ohne jeglichen Verkehr dauerte die Tour nur 30 Minuten. Ich liess Red Hot bei erster Daemmerung zu Wasser und ploetzlich war die Bootrampe hinter mir auch voll. Gut abgepasst!


    Es war ein Genuss durch den anbrechenden Morgen ueber fast komplett glattes Wasser zu fliegen. Ich wollte gar nicht weit; nur kurz vor der Haufenausfahrt und dort im recht flachen Wasser beginnen. Die letzten Tage sollten die Cohos recht weit draussen, ca. 1-2 km vor der Kueste ueber 150 – 200 m tiefem Wasser gezogen sein. Die kraeftige Flut sollte einige gute Schulen jedoch dichter unter Land gespuelt haben – soweit meine Berechnung basierend auf der Erfahrung der letzten Spaetsommer. Ich liess einen Glow-weissen Hootchie (Squidimitat) auf ca. 27 m hinab und auf der anderen Seite einen heringsaehnlichen Blinker auf ca. 17 m. Ausserdem liess ich noch eine Mittelrute nur mit einem tieflaufenden Wobbler bestueckt ein.


    Ich war noch mit der Wobblerrute beschaeftig als ich ein kraeftiges Reissen an der Squidrute sah. Ha, das ging ja schnell! Ich setzte gerade den Haken und fuehlte die ersten quirrligen Gegenstoesse als die Blinkerrute ausloeste und schon Schnur von der Rolle zog. Oh je, Doubleheader und die MIttelrute war noch draussen und ich war allein! Viel Spass! Ich steckte die erste Rute wieder in den Halter, loesste die Bremse am 2. Fisch etwas und kurbelte dann schnell die Wobblerrute ein. Wenn das so losging heute, hatte eine 3. Rute wohl keinen Zweck.


    Dann drillte ich den ersten Fisch und brachte einen ca. 7 pfuendigen markierten Coho zum Boot. Mit einer Ahnung liess ich diesen schnell wieder frei. Da ich alleine nur 2 Cohos behalten durfte und erst 5 Minuten vorbei waren, wolle ich mich noch nicht festlegen. Vielleicht ging heute was groesseres und vielleicht war heute ein Zweistelliger drin! Als ich mich der anderen Rute zuwenden wollte, bemerkte ich, dass sich dieser FIsch verabschiedet hatte. Naja, macht nichts.


    Schnell liess ich beide Koeder wieder ein und kurvte um die Stelle. Da, die Squidrute ruckte, blieb dann aber still. Ich fuhr zickzack um die Ruten abwechselnd zu beschleunigen. Wieder ein Ruck, aber auch der Fisch hing nicht. Die spielen wohl nur mit dem Koeder! Ich drehte die Motordrehzahl bis zum Standgas runter und nach ein paar Sekunden drehte ich dann wieder auf. Tatsaechlich, die Squidrute loeste aus und ich war am Fisch! Nach zwei beherzten Fluchten war der Widerstand ploetzlich weg. Der naechste Biss auf die Squidrute liess nicht lange auf sich warten – hart riss es ploetzlich daran und bis ich die Rute in der Hand hatte, lief schon Schnur von der Rolle.
    EIn toller Drill began – und ich genoss den widerstandslosen Flasher und die leichte Rute. Der Fisch kam mit Wucht nach oben und mir war klar was jetzt kam! Ein Silberpaket von fast 10 Pfund schnellte sich 30 m hinter dem Boot voll aus dem Wasser und setzte noch gleich zwei Saltos hinterher – leider war das das Letzte was ich von dem Fisch sah.


    Mittlerweile war ich ins tiefere Wasser abgetrieben und ich kurvte wieder zurueck. Eine Weile blieb es still aber dann zogen innerhalb von 10 Sekunden beide Ruten nacheinander ab. Schon wieder Chaos! Die erste Rute setzte ich schnell wieder zurueck als ich die Blinkerrute sich fast zusammenfalten sah und die Rolle kreischen hoerte. Das musste ein Guter sein. Ich widmete nun meine Aufmerksamkeit dem vermeintlich Groesseren. Wieder ein toller Drill mit staendigem Hin und Her. Mal gewann ich wieder Schnur zurueck und dann zog der Fisch wieder ab. Auch dieser Lachs setzte alsbald zur Airshow an; jedoch blieb es diesmal beim Waelzen und Schaumschlagen an der Oberflaeche. Ein paar Male musste ich unter der anderen Rute hindurchfaedeln damit sich die Schnuere nicht verfingen. An der 2. Rute riss immer noch der andere Fisch. Nach einiger Zeit hatte ich den Lachs neben das Boot manoevriert. Einfach keschern denkt man jetzt aber alleine ist das gar nicht so einfach. Der Fisch stand stur ca. 2 m neben dem Boot und nutzte die leichte Stroemung um sich muehelos auf Distanz zu halten. Ich musste nun mit der recht leichten Rute versuchen den Fisch einhaendig ueber den auszustreckenden Kescher zu ziehen. Jedesmal wenn der Kescherrand den Fisch beruehrte, machte der nur eine leichte Bewegung mit den Flossen und entzog sich wieder der maximalen Kescherreichweite. Ich drehte das Boot in die Stroemung und damit trieb der Fisch von hinten in den Kescher herein – geschafft! Ein schoener 9 pfuendiger Coho!


    Schnell versorgte ich den Fisch und kuemmerte mich dann um die immer noch gespannte 2. Rute. Tatsaechlich war der Fisch immer noch dran und ich drillte nun auch diesen Fisch heran. Der hatte sich wohl schon ausgetobt und machte nicht mehr allzuviel Radau. Auch der war nicht von schlechten Eltern und um die 8 Pfund. Ich beschloss jedoch den letzten nur mit ueber 10 Pfund mitzunehmen. So durfte der wieder schwimmen. Wieder war ich ziemlich weit ins tiefe Wasser abgetrieben und ich versuchte gegen die Stroemung zum Hot Spot zurueckzuschleppen. Hier im tieferen ging nicht viel. Einen kurzen Zupfer meinte ich an der Squidrute wahrgenommen zu habe; konnte aber auch Kraut gewesen sein, das hier draussen in ganzen Inseln angetrieben kam. Ich wechselte den Blinker gegen andere Modelle aus uns liess auch die Squidrute tiefer hinab. Tatseachlich schnappte etwas in ca. 40 m Tiefe zu, aber bis ich an der Rute war, war der Fisch wieder weg.


    Nach einer halben Stunde kam ich langsam wieder in die Gegend der frueheren Bisse. Und sie liessen sich nicht lange bitten. Erst schnappte ein mittlerer Coho an der Squidrute zu und als ich ihn gerade mit der Zange neben dem Boot befreite, sah ich die andere Rute , nun mit einem knallpinken Mini-Apex bestueckt, tief ins Wasser gehen. Schnur flog nur so von der Rolle als ich hinzusprang. Das war kein Kleiner – wuchtige Kopfstoesse deuteten das an. Als er nach einer Weile an die Oberflaeche kam, sah ich 20 m hinter dem Boot ein Prachtcoho voll auf dem Wasser kommen. Wow! Der war weit ueber 10! Jetzt nur die Ruhe behalten. Noch einmal setzte der Bursche zum Sprung an aber es blieb nur bei einem halbherzigen Waelzen und Rotieren. Jetzt fuehlte sich der Fisch ploetzlich doppelt so schwer an und ich wusste was das bedeutete: er hatte sich in die Schnur eingewickelt und hing nun praktisch quer. Das war gefaehrlich weil ich mit der leichten Rute kaum genug Druck machen konnte um den Fisch naeher zu bekommen. Ploetzlich loeste sich die Verwicklung und es ging wieder einfacher. Nun wurde auch der Fisch muede und ich zog das kraeftige Silberpaket in den Kescher. Diesmal ging es relativ einfach! Ein toller Coho von knapp 12 Pfund lag vor mir. Mein groesster dieser Art dieses Jahr!


    Nun war ich limited und konnte nichts mehr behalten. Ich wollte aber auch noch nicht ganz aufhoeren und so beschloss ich von hier bis zum Hafeneingang zurueckzuschleppen. Beim Ruteneinsetzen sah ich mich um und bemerkte ploetzlich das da eine Menge um mich herum los war. Eine Walfontaene bliess ca. 100 m suedlich und kam auf mich zu. Unmittelbar neben dem Boot tauchte ein Delphin auf. Ein Blick auf das Echolot und ich wusste warum – riessige Koederwolken zogen auf dem Bildschirm durch. Hier war ein gedecktes Buffet! Der Buckelwal zog gemaechlich ca. 50 m neben dem Boot vorbei und tauchte dann fuer laenger ab.


    Ich sah Kraut an der Squidrutenschnur hinablaufen und loeste die Rute aus um das Kraut zu entfernen. Ich liess die Rute im Halter waehrend der Stroemungsdruck den Koeder nach oben brachte. Im Moment als der Koeder an der Oberflaeche ankam, schnappte ein Coho zu und ich war wieder am Fisch. Ich genoss einen weiteren feisten Cohodrill und entliess diesen vielleicht 7 Pfuender nach ein paar Fotosessions. Wenn die Cohos direkt an der Oberflaeche beissen dann muesste es doch jetzt auch mal mit dem Wobbler ohne Downrigger klappen. Waehrend ich die Apexrute zusammenpackte, steckte ich die Wobblerrute in den Rutenhalter. Ich liess ca. 30 m Schnur aus. Ich vermutete, dass der Wobbler auf etwa 3-5 m Tiefe lief.


    Auf einmal gab es einen moerderischen Einschlag in der Wobblerrute das ich dachte die Rute bricht! Sofort heulte die Rolle los und nicht weit hinter dem Boot kam ein schoener Coho 3 oder 4 Mal hintereinander aus dem Wasser geschossen und schob dann eine tiefe Bugwelle. Was fuer ein toller Anblick! Das war dann noch der kroenende Abschluss eines fantastischen Angelmorgens. Ich drillte den Coho bis neben das Boot wo er noch mal richtig Gas gab. So ganz ohne Flasher oder Blei – nur der direkte Draht zum Fisch ist eben immer noch das Allerbeste! Natuerlich durfte auch dieser vielleicht knapp 10 pfuendige Coho wieder schwimmen.


    Hochzufrieden, sonnenverbrannt und fast schon erschoepft fuhr ich zur Marina zurueck und filetierte dort als erster heute meinen Fisch. Ein Angestellter vom Fischereiministerium kam vorbei und nahm eine DNS Probe des 12 Pfuenders fuer eine Studie. Vielleicht bekomme ich ja bald Post mit einer Nachricht von welchem Flusssystem dieses Prachtexemplar war. Einzig schade war, dass ich diesen tollen Morgen mit niemandem teilen konnte. Mein Sohn Ricardo oder sein Freund Alec haetten einen Riesenspass dabei gehabt! Hoffentlich klappt das bald nochmal!