Beim Karpfenangeln sehe ich kein Problem, wenn man den Widerhaken an der Fliege aktiv lässt - aber notwendig ist selbst das nicht. Ich kenne sogar Angler mit Naturködern, die widerhakenlos dabei fischen. Anders ist das beim Fischen auf Salmoniden, wenn es sich um Gewässer handelt, die untermassige Forellen enthalten oder wo das zurücksetzen gewisser Arten vorgeschrieben ist. Die Verletzung ist beim Entfernen der Fliege bei aktivem Widerhaken grösser, als wenn dieser angedrückt oder nicht vorhanden ist und es gibt Untersuchungen, wo festgestellt wurde, dass die Ausfallsquote beim Zurücksetzen mit Widerhakenhöher ist, als wenn man widerhakenlos fischt. Deshalb ist in vielen Salmonidengewässern Österreichs sogar vorgeschrieben, widerhakenlos zu fischen. Ausserdem kann man - wenn man es kann - untermassige Fische dann sogar ohne Berühren des Fisches vom Haken lösen, was dessen Hautschleimschicht schont und eine etwaige Verpilzung ´verhindert. Man verliert beim sachgemässen Drillen deswegen auch nicht mehr Fische als sonst. In Gewässern, wo die Fische sowieso alles das Mindestmass haben und Entnahmepflicht herrscht, da ist das allerdings alles egal. Aber selbst dort fische ich aus Eigeninteresse ohne Widerhaken, weil sich ein etwaiger Hänger im Gebüsch oder in der eigenen Nase so leichter lösen lässt. Soll aber alles jeder so halten, wie er oder sie will - ausser es ist eben vorgeschrieben, dann ist das sowieso einzuhalten.