Es ist mal wieder typisch. Warum auf die Wissenschaft hören, die Politik weiß es eh besser (nicht nur bei Corona). Ich bin mittlerweile 49 Jahre alt und habe vor ca. 25 Jahren aufgehört Aale zu angeln, dass nachdem ich das damalige Blinker-Sonderheft Aal gelesen habe. Dort gab es schon eine dramatische Statistik über den Rückgang der Glasaalfänge.
Nun steht der Aal (schön länger) auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Daher kann ich nur schwer nachvollziehen wieso man sich mit einem Fangverbot so schwer tut.
Natürlich kann es Probleme mit Wilderei geben, aber die gibt es eh schon. Es mangelt wohl eher an Personal für Kontrollen. Wilderei gibt es auch bei Elefanten und Nashörnern und trotzdem sind diese Tiere, zu recht, geschützt. Jeder sieht dies als Selbstverständlichkeit an. Dieses ist natürlich ein sehr extremes Beispiel aber es soll zum Nachdenken anregen.
Fische haben einfach keine/kaum Lobby. Die Fischereiindustrie schon. Und selbst der DAFV möchte es sich mit seinen Mitgliedern nicht verscherzen, also muss man ja den Vorschlag der EU begrüßen.
Es ist einfach traurig und typisch. Warum soll man auf etwas verzichten, das können die anderen ja machen (Norwegen Aalfangverbot seit 2009), ich nicht...
Aber dafür kommt eine sinnbefreite dreimonatige Schonzeit. Wie Tiedenspringer schon schrieb, am besten im Winter...
Es ist einfach schade, schon wieder wurde eine Chance vertan, zu versuchen den Aal langfristig zu schützen. Ob ein Fangverbot ausreichend wäre kann natürlich niemand sagen, es gibt ja noch viele andere Dinge, die dem Aal das Leben schwer machen (Klimawandel, Umweltverschmutzung usw.), aber ein Versuch wäre es alle Male Wert gewesen. Wäre doch toll wenn unsere Kinder und Enkel in 20 Jahren sagen könnten, in europäischen Flüssen schwimmen noch immer Aale und der Bestand ist stabil!