Ganz von der Hand zu weisen wäre es nicht, dass mit dem globalen Tierhandel auch bisher unbekannte und in den Ursprungsländern eigentlich harmlose Keime und Viren gleichmäßig verteilt werden. Solche Verschleppungen gibt es seit Menschengedenken, nur hat sich die Reisegeschwindigkeit verzigfacht. Darin sehe ich das eigentliche Problem.
Ein Beispiel: Die Einbürgerung der Bachforelle in Neuseeland war eine wahre Herkulesaufgabe, die erst nach vielen Mißerfolgen erledigt werden konnte. Heute ist das eine Sache von etwas mehr als 24 Stunden, mit allen Vor- und Nachteilen.
Ich vermute die Ursache für die häufigen Fischsterben, besonders beim Aal eher in den extremen Witterungsbedingungen des vergangenen Sommers. Die minimalen Pegelstände in Verbindung mit den maximalen Belastungen für Fauna und Flora dürften für die Anfälligkeit der Aale verantwortlich sein. Im Zuge dieses Umweltstress könnten sie, durch eigentlich nicht sehr gefährliche Erreger, tödlich befallen worden sein. Schließlich stieg die Zahl der Keime und Erreger in unbekannte Dimensionen, während sich die Wasserkörper gleichzeitig drastisch verringerten. Offensichtlich war es von beidem zu viel.
Einen direkten Zusammenhang zwischen Stress durch Beanglung konnte ich persönlich, auch an kleinen und stark frequentierten Gewässern, noch nicht beobachten.
Abschließend wird man diese Frage erst durch Beobachtungen über einen längeren Zeitraum beantworten können. In diesem Zusammenhang hoffe ich auf einen feuchten Sommer mit moderaten Temperaturen.