• Hallo zusammen,


    ich möchte euch einmal um Rat und Meinungen bitten.
    Mein Haus Gewässer ist eine total verkrauteter alte Lehmgrube. Und wenn ich total verkrautet schreibe meine ich das auch so. Der See, besser Teich ist etwa 200m lang und 40m breit und nur an der tiefsten Stelle (ca 7m Tiefe) krautfrei. Der Rest des Teiches ist etwa 1,5-2,5m tief. Dieser Teich ist sehr sehr fischreich, was sich jeder sicher vorstellen kann, denn ein Angeln ist im Sommer nur an der tiefen Stelle möglich, dort halten sich aber nur wenige Fische auf. Mir haben es dort besonders die dicken Schlei und Karpfen angetan, aber auch gute Barsche und Hecht sind dort zu fangen. Nur wie soll man das im Sommer anstellen, das Kraut wuchert derart, dass selbst eine "befreite" Stelle in 48h wieder zu ist, nicht weil es nachgewachsen ist, sondern weil das Kraut aus der Umgebung sich wieder rein schiebt. Wir holen mit dem Verein im Sommer immer wieder mehrere Tonnen Kraut heraus um wenigstens ein paar Tage richtig angeln zu können, aber die Mengen sind einfach nicht zu bewältigen. Im Grunde ist das Kraut auch gar nicht so schlecht, denn das Wasser ist im Sommer kristal klar, Sichttiefe um 4m.
    Nun möchte ich allerdings dort auch im Sommer meine Schleien und Karpfen fangen. Das Drillen erfordert schon etwas stärkere Schnüre, da die Fische immer im Kraut verschwinden, aber sie kommen alle wieder raus, man braucht nur Geduld.
    Aber wie würdet ihr vorgehen um z.B. einen Boilie sicher zum Grund zu bringen bzw. einen Tauwurm sauber bis unten durch zu bringen?
    Boilies ließen sich noch halbwegs mit schweren Bleien und Futterklumpen um Blei und Haken durchbringen, aber auch da gibt es Fehlschläge. Einen Wurm durch zu bringen ist nahezu unmöglich. Ich wollte es dieses Jahr mal wie folgt versuchen. Eine Liftmontage mit 5g Laufblei und kurzem Vorfach, der Wurm wird auf einen 12 oder 14 Haken angeködert um den Haken vollständig im Wurm zu verstecken, das sollte m.M. klappen.
    Was haltet ihr davon? Was würdet ihr tun oder welche Montagen oder Methoden könnt ihr empfehlen?


    Vielen Dank für eure Antworten im Voraus.


    Petri Haubentaucher.

  • Grundmontagen könntest Du mit zusätzlicher Beschwerung durch einen Stein in einen PVA Beutel packen. Das sollte durchrauschen. Das hat anderswo auch schon funktioniert.


    Bei einer Posenmontage könnte das theoretisch auch klappen, wenn Du Köder, Vorfach und Blei so verpackst. Ich habe allerdings keine praktische Erfahrung damit, eben eine Theorie.

  • Hallo Haubentaucher,
    hast Du es schon mal mit dem Kovac-Schlupfer versucht?
    Damit soll der Köder Hängerfrei zu Grund durchsacken können.
    Olli

    Take your child to the place where no one cries,
    to the place where the eagle learns to fly!
    Pinkcream 69

  • Zitat von Feederfreak

    Oder zwei Tage zuvor kräftig mit Hanf und Mais anfüttern, die größeren Fische räumen dan auf der Suche nach jedem einzelem Korn auf.


    Das halte ich bei unserer Verkrautung zwar für unwahrscheinlich, werde es nichts desto trotz mal testen ;)

  • Der Kovac-Schlupfer ist ein Kegelförmiges Gebilde mit zentraler Bohrung und Schwerpunkt in der Spitze.
    Der Kegel wird mit der flachen Seite zum Haken und direkt davor montiert. Der Haken ist beim Absinken geschützt und der Kegel sinkt leicht in den Grund ein, sodass der Haken immmer frei liegt.
    Sowweit zur Theorie - man hat mir das Ding auf der Anspo angeboten, da ich aber vorwiegend Stipper ausrüste, habe ich dafür keinen Markt.
    Olli

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    Pinkcream 69

  • Hi Haubentaucher, jetzt mal nicht direkt zur Angeltechnik aber zu dem Krautproblem: Du kannst mal dem Vorstan des Vereins (wenn es ein Vereinsgewässer ist) vorschlagen den See mit Grasskarpfen zu besetzen.
    Das hat bei unserem Vereinssee echt geholfen, kaum noch Kraut im Sommer!

  • Toller Plan!


    Graskarpfen sind extrem schlechte Futterverwerter. Sie halten Dir dann (vielleicht) die höheren Pflanzen nieder, dafür überdüngen sie das Gewässer mit ihrem Ausscheidungen. Das fördert natürlich wiederum das Algenwachstum. Die werden dann nicht mehr von den Graser gefressen, dafür eutrophieren sie das Gewässer im schlimmsten Fall bis zum Kolaps.


    Ruck Zuck ist so aus einem intaken Lebensraum, der sich zwar schlecht befischen lässt, ein faulschlammig stinkendes Loch geworden.


    Ich habe wirklich nichts gegen Graser, wenn sie in ihrer südchinesischen Heimat herumschwimmen. Grundsätzlich bin ich auch sehr liberal und multikulturell eingestellt, aber wenn es um Neophyten geht, dann pflege ich einen extremen Nationalismus. - Zum Wohle intakter Ökosysteme!

  • Danke nochmals für die Antworten.


    Ich muss leider sagen, dass der Besatz dort schon seit Jahren ansich nicht mehr so richtig vernünftig ist. Fischbestand dort, Lauben, Rotfedern, Plötzen, Brassen, Güster, Spiegelkarpfen, Schleie, Barsch, Aal und Hecht. Besetzt werden jährlich ein paar Glasaale und jede Menge Karpfen hin und wieder mal Hecht und Schleie. Der Vorstand hat Graskarpfen beantragt und genehmigt bekommen, nur ist noch nicht klar wann die kommen sollen. Mir persönlich macht das Kraut nicht so viel aus, da wie gesagt der Teich glasklar ist, nur das Angeln im Sommer ist sehr schwer und teilweise unmöglich bzw. ich werde mal ain paar neue Methoden probieren und mal sehen was dabei heraus kommt.


    Haubentaucher

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