Hecht zurückgesetzt/ schlechtes Gewissen

  • Vor ca. 2 Stunden hab ich einen 90cm langen Hecht gefangen, meinen bisher größten. Weil ich keinen Bedarf an dem Hecht hatte, hab ich ihn nach ein paar Fotos zurückgesetzt.
    Allerdings mußten ich den Hecht mindestens 5 Minuten im Wasser halten bevor er langsam wegschwomm :? Der Drilling saß zwar in den Kiemen, ich konnte ihn aber schnell lösen, außerdem benutzte ich eine Abhakmatte!
    Ist es normal das Hechte dieser größe erst nach so langer Zeit von alleine davon schwimmen? Oder war der Hecht doch stärker verletzt??
    Wie hoch sind seine überlebesnchancen?

  • Und wieso angelst Du denn dann auf den Hecht, wenn Du ihn sowieso nicht benötigst? Ein "Beifang" war das ja bestimmt nicht !


    Und vor allem, warum angelst Du dann auch noch mit einem Drilling?


    Sorry, für so ne Art von Fischerei habe ich kein Verständnis.

  • Mich würde mal interessieren wie Ihr dazu steht massige Fische aus "Mitleid" mit den Prachtexemplaren zurückzusetzen. Ebenso die Angler die Fangen um des Fangen willens ohne an eine Fangverwertung zu denken und generell zurücksetzen. Finde ich alles sehr fadenscheinig. Ich Angel ja noch nicht so lange. Aber massige Fische werden bei mir dem Verzehr zugeführt. Kann mich aufregen wenn ich hier in einem anderen Beitrag lese das sogar Hechte mit Drilling im Maul zurückgesetzt werden.

  • Zitat von voca

    Mich würde mal interessieren wie Ihr dazu steht massige Fische aus "Mitleid" mit den Prachtexemplaren zurückzusetzen. Ebenso die Angler die Fangen um des Fangen willens ohne an eine Fangverwertung zu denken und generell zurücksetzen. Finde ich alles sehr fadenscheinig. Ich Angel ja noch nicht so lange. Aber massige Fische werden bei mir dem Verzehr zugeführt. Kann mich aufregen wenn ich hier in einem anderen Beitrag lese das sogar Hechte mit Drilling im Maul zurückgesetzt werden.


    Da sind wir einer Meinung. Das seltsame ist, dass sich solche "Horrorszenarien" in letzter Zeit verdächtig häufen.

  • Mein persönliches "Entnahmefenster" liegt zwischen 65 und 100 cm.


    Darunter macht eine Verwertung keinen Sinn, weil es eh bloß Kopf und Schwanz ist, außerdem sollte er schon wenigstens zweimal beim Laichen gewesen sein.
    Darüber handelt es sich um Rogner, die noch maximal produktiv sind.


    Was ich mit einem grenzwertig großen Hecht machen würde, kann ich nicht sagen. So einer war mir noch nicht vergönnt.


    Maßige Zander und Barsche gehen immer mit, dafür esse ich sie zu gerne.

  • Bevor jetzt die vermutlich hitzigen Wortgefechte losbrechen, überlegt Euch bitte, dass jeder vermutlich von einem ganz anderen Gewässer ausgeht. Rhein, Bodden, friesisches Tief und bayrischer Alpensee können so nicht miteinander verglichen werden, weil Hechte dort teilweise sehr unterschiedliche Bedingungen vorfinden.


    Ganz eigenartig ist sowieso, dass diese, doch sehr ermüdenden, weil end- und ergebnislosen Debatten, nur in Deutschland geführt werden (müssen?).

  • Als Ansporn für die einten möchte ich mal das Catch and Releas in die Runde werfen, welches an vielen Seen gar Pflicht ist.


    Dann wiederum muss ich sagen, dass auch ich nicht 3 Hechte mit nachhause nehme. Aber einen Angeltag abzubrechen, nur weil am Morgen schon ein Hecht gebissen hat? Klar ist die Gesundheit des Hechtes hoch oben auf meiner Prioritätenliste, doch kann man diese im Normalfall ja schonend zurücksetzten. (keine Widerhacken, Einzellhacken, keine Zeit zum Abziehen lassen geben)
    Sollte es nötig sein, den Drilling abzuschneiden, da ich ihn nicht lösen kann, wird der Hecht bei mir abgeschlagen.


    Ich finde das ist eine gute Diskusion, den wenn man Holland anschaut, muss man sagen, dass genau das Gegenteil von dem was Silurus und Voca hier vertreten (und besonders in der Schweiz noch von vielen Anglern vertreten wird) in diesem und anderen Ländern gute Erfolge in den Erträgen erbracht haben. :shock:

  • Sollte der Hecht nicht überleben, dann hätte er in Deiner Hand schon einen Bauchschwimmer gemacht. Finde ich aber gut von Dir das Du solange auf ihn gewartet hast bis er seine Sinne wieder sortiert hat und zu Kräften kam.

  • master: glückwunsch zum hecht-guter fang!!! es liest sich so, als wenn du alles richtig gemacht hättest, auch wenn die vorschriften...bei meinem ersten kapitalen habe ich mich auch nicht gut gefühlt beim abschlagen, aber im gegensatz zu dir wollte ich den fisch verwerten. hechte sind offenbar ziemlich zäh, die berichte in angeln.de zeugen davon. ein großer teil der mitglieder des forums praktiziert c&r.
    viele grüße aus dem (noch) verregneten dortmund
    frank ;)

  • ich hege ebenfalls überwiegend C+R, bei mir ist es so, ich habe (glücklicherwiese) dieses Jahr schon ca. 10 Hechte gefangen, einer war wirklich gut, ca. 70cm, alle anderen hatten entweder gerade Maß oder waren untermassig............alles was nicht annährend 70cm hatt wird zurück gesetzt...........ich gehe dabei sehr schonend um, und ich kann von mir sagen 8weiss es nicht mit 100%iger Sicherheit), das mir noch kein Fisch verendet ist.....und wenn es denn anschein macht...wird er direkt abgeschlagen sei es ein Hecht, Barsch oder was ein Fisch auch immer............


    Ich selber esse keinen fisch , deswegen bevorzuge ich C+R, wenn ich was besonderes gefangen habe, bekommt es endweder mein alter Herr, oder Bekannt oder verwandte, ich denke @ Masterofdesaster Du hast vollkommen richtig gehandelt.....und glückwunsch zum Hecht!!



    Petri heil @ all


    Penny

  • Sehr befremdliche Diskussion :?


    Bonefish


    Wenn du solche Angst davor hast, du könntest Fischen unnötig Schmerz zufügen, dann solltest du schleunigst mit dem Angeln aufhören.
    Du könntest ja mal ein untermäßigen oder einen Fisch in der Schonzeit fangen. ;)
    Jeder der sich dazu entschließt einen Fisch zurück zu setzten wird wohl seine Gründe haben Warum also "sinnlos". Es gibt viele gute Gründe zum releasen.


    Bei uns ist es verboten Brassen zurück zu setzten . Ehrlich gesagt ist mir das schei.. egal ich tu es trotzdem. Ich werfe keine Fische in den Müll.


    Damit keine Mißverständnisse auftreten. Ich bin Kochtopfangler. (Wenn meine Kinder schon nichts essen , aber auf Fisch da fahren die kids drauf ab )

  • Zitat von Bonefish

    Also ich würde sagen, das C&R absolut sinnlos ist, da man den fischen ohne grund schmerzen zufügt


    Da weisst du ja schon mehr als die Wissenschaft ;)
    Aber sei mal ehrlich:
    Wenn du (angenommen) n Wels von 1,50m< oder n Karpfen von 30pfd.< fängst, was würdest du machen ? Mitnehmen und essen?
    Ich halte mich da genau wie Andal.


    MfG
    $hadow

  • @ Bonefish:


    Erstens ist die "Schmerztheorie" überhaupt nicht bewiesen, was vermutlich auch nie passieren wird, da Fischen die dazu nötigen Gehirnbereiche fehlen.


    Zweitens übersiehst Du dabei hegerische Aspekte, die in jedem Gewässer anders und daher auch nicht pauschal zu beurteilen sind.

  • Das der Hecht überleben wird freud mich ja, er hatte auch nur minimale Verletzungen gehabt.
    Mir gehts so wie Stone, erst vor ca. 4 Wochen hab ich nen 34 Pfund Walli mitgebracht, die Truhe ist voll! Und aufs Fischen verzichten kommt ja wohl nicht in Frage.


    Gruß
    Dennis

  • Wenn der Hecht 5 Minuten gebraucht hat, um davon zu schwimmen, dann war es wohl ein langer Drill und dann noch ne Zeit für ein Foto..., macht nix, wenn er wegschwimmt und nicht blutet wie die Sau, wird ers überleben und schnell vergessen.


    Nun zu Catch&Release:
    Würden mehr Angler ihre Fische nach dem Fang schonend abhaken und wieder zurücksetzen (war echt professionell, den Fisch solange festzuhalten, bis er von alleine wegschwimmt), sähe es mit unseren Fischbeständen weitaus besser aus.
    Ich wundere mich immer wieder über Angler, die fangen Massen an Fisch und dies regelmäßig, schlagen alles ab und nehmen die Fische mit.
    Irgendwann muß doch der Hunger gestillt und die Gefriertruhe voll sein. Aber dann wird an alle Bekannten und Verwandten Fisch verschenkt oder sogar noch weiterverkauft.
    Später wundern sich eben diese Angler und beschweren sich, es seien keine Fische mehr da!
    Die Gesetze sind widersprüchlich (Bundes- vs Landesgesetze), halte mich da lieber wie Andal im Zweifel an das höherwertige übergeordnete Bundesgesetz, in dem da steht, zum töten eines Wirbeltieres muß ein vernünftiger Grund vorliegen. Will ich den Fisch nicht mitnehmen, dann setze ich ihn zurück, basta.
    Habe dieses Jahr schon 38 Hechte gefangen, davon 4 Stück entnommen, der Rest schwimmt wieder, kann sich wieder fortpflanzen.
    Ist wieder Platz in meiner Gefriertruhe, dann kommt wieder einer mit nach Hause.

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