Der Schliersee
Etwas Allgemeines und Lage des Schliersees
Die Ortschaft Schliersee ist ein international bekannter Urlaubs- und Wintersportort in den Bayerischen Alpen. Der See liegt auf einer Meereshöhe von 785 Meter, erwärmt sich aber im Sommer auf Temperaturen von über 20° C. Aufgrund der schnellen Erreichbarkeit von München aus, hat sich Schliersee als beliebtes Naherholungsgebiet in Bayern etabliert. Die Wasserqualität hält, seit der Einführung einer Ringkanalisation und einer im See vorhandenen Belüftungsanlage, höchsten Ansprüchen Stand. Umfangreiche Sport- und Freizeitangebote in der Nähe stehen den Urlaubern und Tagesausflügern im Sommer wie im Winter zur Verfügung und so eignet sich die Region um den Schliersee nicht nur für einen Anglerurlaub, sondern ist auch für mitreisende Familienangehörige, die nicht angeln bestens geeignet und bietet einiges an Abwechslung. Im Sommer, bei sehr schönem Wetter, ist zwar mit einigen Badegästen zu rechnen, aber auch dann findet man immer noch problemlos ein schönes Plätzchen zum Angeln. An Zuläufe hat der Schliersee hauptsächlich nur kleine Quellen, die einzige Ausnahme als nennenswerten Zulauf kann man den Breitenbach bezeichnen, der am Campingplatz in den See mündet. Den Auslauf bildet die Schlierach am Nord-Westende des Sees.
Mit einer Fläche von 220 Hektar und einer Tiefe von knapp 40 Meter ist der Schliersee einer der kleineren bayrischen Voralpenseen. Das aber die Übersichtlichkeit des Gewässers nicht unbedingt von Nachteil sein muß, stellt besonders der nichteinheimische Angler sehr schnell fest. Die kleine Insel die fast in der Mitte des Sees liegt trägt den Namen Wörth und beherrbergt ein kleines Hotel. In der Nähe der Insel befinden sich ein paar Barschberge, da hier das Wasser mitten auf dem See nur ca. 1 Meter tief ist. Hier finden sich zahlreiche erfolgversprechende Stellen, besonders auf Raubfische. Die Barschberge werden von den Einheimischen Weißn genannt, und sind deutlich vom Boot und Ufer aus als helle Flecken im Wasser sichtbar.
Das Fischerparadies
Mit solchen Ausdrücken sollte man zwar vorsichtig sein, aber in meinen Augen verdient sich der See diesen Ausdruck dennoch. Die Lage, der ausgezeichnete Fischbestand und die Wasserqualität sind die Hauptgründe für diese Auszeichnung.
Die vorkommenden Fischarten mit den beliebtesten Ködern und besten Fangplätzen
Aal
Obwohl seit Jahren nicht mehr besetzt, ist der Bestand an Aalen im Schliersee immer noch als sehr gut zu bezeichnen. Zwar sind die meisten Aale unter 65cm groß, aber auch Raubaale über diesen Maß werden jedes Jahr noch genügend gefangen. Als beste Köder zählen hier, wie fast überall der Tauwurm und kleine, fingerlangen Lauben. Die besten Stellen liegen im Bereich von Seerosenfeldern, Schilfbänken, dem südlichen Bereich des Sees, wo die Bahnlinie verläuft, sowie der Seeauslauf.
Hecht
Zwar wird der Hecht seit etlichen Jahren auch nicht mehr besetzt (wegen Saiblingen und Seeforellen), dennoch hat sich im Schliersee ein stattlicher Hechtbestand behauptet, der auf die hervorragenden Laichmöglichkeiten, Unterstand und Futterfischbestand zurückzuführen ist.
Die Größe der Hechte ist als eher überdurchschnittlich zu bezeichnen da sehr viel Futterfische vorhanden sind. Meterhechte werden jedes Jahr etliche gefangen. Die beliebteste Methode Meister Esox auf die Schuppen zu legen ist zweifelsohne das Schleppfischen. Versucht man diese Mehode im Freiwasser ist immer mit einem kapitalen Renkenhecht zu rechnen. Aber auch der Ansitz mit Köderfisch und Pose vor Seerosenfeldern und Schilfgürteln ist auch immer wieder von Erfolg gekrönt.
Zander
Sind genügend vorhanden, werden auch regelmäßig besetzt, sind aber sehr schwer zu fangen. Die erfolgreichste Methode stellt überraschenderweise die Schleppangelei im Freiwasser dar. Hier werden auch jedes Jahr die größten Exaemplare, d.h. über 80cm gefangen. Weitere erfolgverspechende Stellen sind die Region rund um den Schlierseer Hof sowie rund um die Insel, an den sogenannten Weißn. Auch die Sandbank östlich der Insel ist ein gutes Zanderrevier. Erfolgverspechenste Köder sind Wobbler beim Schleppen und Lauben als Köderfisch. Der Schliersee wär für Zanderspezialisten sicherlich ein sehr gutes und reizvolles Revier.
Saibling
Gestützt wird der Bestand durch jährliche Besatzmaßnahmen der beiden Fischereivereine, die den See bewirtschaften. Die besten Stellen sind in Fischhausen am Ende des Sees entlang der Boots- und Badehütten bis zum ersten Freibad und auf Höhe der Insel auf der Straßenseite. Hier befindet sich meist kiesiger Grund, den die Saiblinge bevorzugen. Als effektivste Methoden haben sich das Fischen mit der Hegene und das Spinnfischen vom Ufer aus mit kleinen Spinnern wie den Mepps Aglia und Köderfischsystemen wie das Planseesystem herausgestellt. Die beste Jahreszeit für die Fischerei auf Saiblinge ist gleich zu Saisonbeginn Anfang März bis Ende Mai. In dieser Zeit sind sie auch noch am leichtesten vom Ufer aus zu erbeuten. Gefangene Saiblinge erreichen mittlerweile Längen bis zu 50cm recht häufig.
Renken
Auch diese Fischart wird regelmäßig durch Besatz an Ihrem Bestandsaufkommen unterstütz. Diese Fischart ist fast im gesamten Bereich des Schliersees vertreten und wird fast ausschließlich mit der Hegene befischt. Durch die steil abfallenden Ufer des Schliersees lässt sich diese Fischart auch problemlos vom Ufer aus fangen. Zwar ist man mit dem Boot flexibler, aber wie gesagt, auch vom Ufer aus sind Renkenfänge ohne weiteres möglich. In einzelnen Fällen verirrt sich im Sommer immer wieder mal eine Renke an einem Mistwurm, doch sind diese Fänge eine Seltenheit. Die besten Fangzeiten sind auch hier von März bis Anfang Juni sowie dann im September. Die Größe der Renke ist zwar nicht übermäßig, aber das Mindestmaß von 30cm erreicht sie recht häufig. Größen über 40 cm werden aber schon seltener und sind nicht gerade an der Tagesordnung.
Seeforellen
Die Königin des Schliersees wird ebenfalls regelmäßig besetzt und kommt mittlerweile recht zahlreich und teilweise in recht kapitalen Größen vor. Im Jahr 2005 wurden mehrere Exemplare zwischen 80 und 90 cm gelandet. Das diese Fischart nicht leicht zu beangeln ist, wird wohl jedem verständlich sein, aber umso größer ist die Freude, wenn man solch ein Prachtexemplar gefangen hat. Die Seeforelle, die im Schliersee bis zum 15.4. jeden Jahres Schonzeit hat, und ein Schonmaß von 60 cm besitzt wird man am ehesten in den frühen Morgenstunden mit einem Köderfisch, oder Spinner zum Biss überreden können. Auch das Schleppangeln gleich nach der Schonzeit bringt ganz gute Fangaussichten mit sich. Als Topstellen gelten die Bacheinläufe wie der Breitenbach am Campingplatz, sowie in Fischhausen bei den bereits angesprochenen Boots- und Badehütten.
Karpfen und Schleien
Beide Fischarten, besonders Schleien sind recht zahlreich im Schliersee zu finden. An typischen Stellen wie Seerosenfeldern, Schilfgürteln usw. lassen sich jederzeit diese Fischarten antreffen. Bei Schleien sind Mais und Wurm die erfolgreichsten Köder. Bei Karpfen sind diese Köder ebenfalls top, und das fischen mit Boilie, oder Frolic lohnt sich nur wenn man die Zeit hat, diese Fische erst an den Köder zu gewöhnen, weil sie am Schliersee nicht so oft verwendet werden und sie so den Fischen nicht bekannt ist. Aber genau diese Eigenschaft könnten Karpfenspezis ausnutzen und so manchen 30 oder 40 Pfünder, die im See in nicht zu geringer Anzahl vorkommen, zu landen. Gute Stellen sind die Schilfgürtel beim Campingplatz sowie der Auslaufbereich des Sees.
Weißfische und Brassen
Egal ob Lauben, Rotauge, Rotfeder oder Brassen diese Weißfischarten sind zahlreich im ganzen Seebereich vertreten und lassen sich jederzeit fangen, da sie von den Einheimischen Anglern meist nur als Köderfisch Verwendung finden und sonst nicht beangelt werden. Stippfischer werden hier so manche Sternstunde erleben können. Wobei besonders die Brassen zu kapitaler Größe heranwachsen. Als Köder eignen sich alle bekannten Stippköder gleich gut.
Barsch
Der Barschbestand im Schliersee leidet bedauerlicher Weise unter einer starken Verbuttung. Größen jenseits der 10-15 cm Marke sind leider sehr selten. Es werden zwar jedes Jahr einige Barsche über 30 cm gefangen, aber es sind einfach zu wenig um sie gezielt zu befischen. Vielleicht wär das mal eine Herausforderung für Spezialisten, um vielleicht doch mehrere Barsche in Portionsgröße dem Schliersee zu entlocken. Als Köder haben sich der Tauwurm oder kleine Spinner bewährt.
Sonstige Infos und Bestimmungen
Staatlicher Fischereischein,
Schleppfischen nur von Freitag 12 Uhr, Samstag, Sonntag und Montag ganztägig, Bootsangeln nur vom Ruderboot (es gibt genügend Bootsverleihe in Schliersee und einen in Fischhausen) aus erlaubt.
Erlaubt sind 2 Ruten mit jeweils max. 3 Anbißstellen
Echolot, Setzkescher und lebendiger Köderfisch sind verboten, ebenso sind Tiefschlepprollen und Downrigger nicht erlaubt.
Bei den Schilfgürteln muß mit dem Boot ein Mindestabstand eingehalten werden.
In der Kuranlage, Strandbad Schliersee und am Campingplatz ist das Angeln vom Ufer aus verboten.
Tageshöchstfang, Mindestmaße und Schonzeiten
Saibling
30 cm
3 Stück
01.10 - 15.01
Renke
30 cm
10 Stück
15.10. - 31.12.
Zander
50 cm
1 Stück
15.03. - 30.04.
Karpfen
35 cm
3 Stück
keine
Schleie
30 cm
3 Stück
keine
Forellen* * Der Schliersee ist Seeforellensee nach AVFig für Bayern, daher gilt das Mindestmaß für alle Forellenarten!
60 cm
1 Stück
01.10 - 15.04.
Barsch, Brassen, Aal und Hecht unterliegen keiner Fangbegrenzung, Schonzeit und Schonmaß. Gefangene Brassen dürfen nicht zurückgestzt werden.
Saison
Vom 01.03. bis 15.11. jeden Jahres
Fischkartenausgabe
Fischermeister Josef Schrädler
Rotmaurergasse 2
83727 Schliersee
Telefon 08026/2171
Preise: 11.- Euro für Tageskarte ( Stand 2005) und 48.- Euro für die Wochenkarte.
Skizze des Schliersees
1. Schliersee
2. Kurzentrum
3. großer Schilfgürtel
4. Warmbad Schliersee
5. Barschberge (Weißn)
6. Insel Wörth
7. + 8. Boots- und Badehütten
9. Staatsstraße Miesbach - Bayrischzell
10. Fischhausen
11. Bahnlinie
B = Bootsverleih
C= Campingplatz
L = Liegewiese ( Badebetrieb)
P = Parkplatz