Angeln in Holland: Kleines Land, große Fische

Rund ein Fünftel der Niederlande sind Wasser, die Bestände an Hecht, Barsch und Zander darin hervorragend. Kein Wunder, dass für viele deutsche Angler der Kurztrip über die Grenze zum regelmäßigen Wochenend-Vergnügen gehört. Was ihr über das Angeln in Holland wissen müsst, zeigen wir euch hier.

Rund ein Fünftel der Niederlande sind Wasser, die Bestände an Hecht, Barsch und Zander darin hervorragend. Kein Wunder, dass das Angeln in Holland so erfolgreich und beliebt ist. Foto: Sander Boer

Bild: S. Boer

Rund ein Fünftel der Niederlande sind Wasser, die Bestände an Hecht, Barsch und Zander darin hervorragend. Kein Wunder, dass das Angeln in Holland so erfolgreich und beliebt ist.

Holland ist das perfekte Reiseziel für deutsche Angler! Egal ob im Süßwasser auf Raub- und Friedfisch oder im Meer auf Salzwasser-Räuber: Das Angeln in Holland ist vielfältig und bietet jedem Angler perfekte Bedingungen. Von den charakteristischen Poldern über Großgewässer wie das Hollands Diep, bis zur Nordseeküste: Holland ist reich an Gewässern, und die Gewässer sind reich an Fisch! Zudem ist das Land extrem „anglerfreundlich“: Um hier angeln zu dürfen, braucht ihr nicht einmal einen Angelschein, sondern nur den sogenannten „VISpas“. Aber was genau ist das, und wie funktioniert das Ganze?

Logo Angeln in Holland

Werft einen Blick auf die Homepage www.FISHINGINHOLLAND.nl und lasst Euch von den Angelabenteuern, die ihr in den Niederlanden erleben könnt, überzeugen.

VISpas zum Angeln in Holland

Der VISpas ist eine Angelkarte, mit der ihr 90 Prozent der niederländischen Gewässer befischen dürft. Welche Gewässer das genau sind, könnt ihr ganz einfach auf www.visplanner.nl oder in der VISplanner-App herausfinden. Den VISpas bekommt ihr entweder online unter www.fishinginholland.nl/vispas oder in einem Angelladen vor Ort. Mit dem Kauf werdet ihr automatisch Mitglied in einem holländischen Angelverein und dürft die Gewässer des Vereins und alle weiteren VISpas-Gewässer mit zwei Ruten befischen.

Der Vispass ist zum Angeln in Holland notwendig. Er hat die Form und Eigenschaften einer Chipkarte und sollte immer mitgeführt und auf Verlangen vorgezeigt werden. Grafik: fishinginholland.nl

Der VISpas ist zum Angeln in Holland notwendig. Er hat die Form und Eigenschaften einer Chipkarte und sollte immer mitgeführt und auf Verlangen vorgezeigt werden. Grafik: fishinginholland.nl

Der „VISpas“ ist ein Jahr gültig und kostet nur etwa 35 Euro – einfacher und günstiger geht nicht! Achtung: Wer nachts oder mit einer dritten Rute angeln möchte, benötigt eine Zusatzgenehmigung: Die Nachtangelerlaubnis kostet 10 Euro extra, die dritte Rute 25 Euro und ihr bekommt sie online unter www.fishinginholland.nl/vispas/nachtangeln-dritte-angel oder im Angelladen.

In Holland betreiben die meisten Angler „Catch and Release“ – das ist auch einer der Gründe, dass der Fischbestand hier so unglaublich gut ist. Aber keine Sorge: Wenn ihr möchtet, könnt ihr an den meisten Gewässern natürlich auch einen Fisch für das Abendessen mit nach Hause nehmen.

Holländische Fischvielfalt

Jetzt aber zur wichtigsten Frage: Was kann man denn überhaupt beim Angeln in Holland fangen? Und an welchen Gewässern und mit welcher Methode versucht man am besten sein Glück? Wir wollen euch hier drei der beliebtesten Angelreviere und Methoden in Holland vorstellen:

  1. Angeln in den Poldergräben auf Hecht und Karpfen
  2. Angeln in den Großgewässern auf Hecht, Zander und Barsch
  3. Angeln im Meer vom Boot und in der Brandung

Poldergräben – Kleine Gräben, große Fische

In Holland müsst ihr nie weit zur nächsten Angelstelle fahren: Um Überschwemmungen und Hochwasser zu vermeiden, wurden überall im Land Staudämme und Deiche gebaut. Die Bereiche dazwischen nennt man Polder, und diese Polder sind durchzogen mit kleinen Gräben. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag: Diese kleinen Gräben sind voll mit Fisch! Die gute Wasserqualität und das an vielen Poldern praktizierte „Catch and Release“ sorgen dafür, dass selbst die kleinsten Gewässer regelmäßig Meterfische hervorbringen.

In den kleinen Poldern verstecken sich genügend Großfische. Besonders Hechte, Barsche und Karpfen sind hier vorrangige Zielfische. Foto: Sander Boer

In den kleinen Poldern verstecken sich genügend Großfische. Besonders Hechte, Barsche und Karpfen sind hier vorrangige Zielfische. Foto: Sander Boer

Aber wie findet man die Fische in den endlos wirkenden Grabensystemen?

Zunächst solltet ihr nach Strukturen an den oft sehr monotonen Gräben Ausschau halten: Bacheinläufe, Kreuzungen mit anderen Gräben oder Brücken sind zum Beispiel absolute Hotspots! Bei der Suche nach diesen Plätzen ist Google Maps eine große Hilfe.

Auf www.fishinginholland.nl findet Ihr eine Karte mit den heißen Spots rund um das Angeln in Holland. Grafik: Google/fishinginholland.nl

Auf www.fishinginholland.nl findet Ihr eine Karte mit den heißen Spots rund um das Angeln in Holland. Grafik: Google/fishinginholland.nl

Als Köder kommen dann alle möglichen flachlaufenden Kunstköder zum Einsatz: Die absoluten Favoriten vieler Angler sind Jerkbaits, aber auch unbeschwerte Gummifische, Spinner oder flachlaufende Wobbler sind immer einen Versuch wert! Die Köder dürfen dabei auch gerne mal ein bisschen größer sein, denn wie gesagt: Meterhechte sind keine Seltenheit! Als Beifang gehen beim Spinnfischen an den Poldergräben auch Barsche und Zander an den Haken, für genug Abwechslung ist also gesorgt.

Keine Seltenheit, dass gleich mehrere Hechte beim Angeln in den holländischen Gewässern einsteigen. Foto: Frank van der Burg

Keine Seltenheit, dass gleich mehrere Hechte beim Angeln in den holländischen Gewässern einsteigen. Foto: Frank van der Burg

Auch für Friedfischfans haben die Poldergräben einiges zu bieten: Vor allem auf die dicken Karpfen haben es beim Angeln in Holland viele Angler abgesehen. Die spannendste Angelmethode ist das Stalken: Mit leichtem Gerät könnt ihr entspannt an den Gräben entlang laufen und die Fische suchen, im flachen Wasser verraten sich die Karpfen oft recht schnell. An den Haken kommen Würmer, Mais oder Brotflocken – da kann kein Polder-Karpfen widerstehen! Beim Angeln mit Naturködern ist neben Karpfen auch immer mit dicken Schleien, Rotaugen und Rotfedern zu rechnen.

Oft unterschätzt: Das Karpfenangeln in den kleinen Poldern verspricht großes Fangvergnügen, wie hier dieser dicke Schuppenkarpfen zeigt. Foto: In den kleinen Poldern verstecken sich genügend Großfische. Besonders Hechte, Barsche und Karpfen sind hier vorrangige Zielfische. Foto: Robert de Wilt

Oft unterschätzt: Das Karpfenangeln in den kleinen Poldern verspricht großes Fangvergnügen, wie hier dieser dicke Schuppenkarpfen zeigt. Foto: In den kleinen Poldern verstecken sich genügend Großfische. Besonders Hechte, Barsche und Karpfen sind hier vorrangige Zielfische. Foto: Robert de Wilt

Großgewässer – Viel Wasser, viel Fisch

In den kleinen Poldergräben leben also schon richtig viele und richtig große Fische, wie sieht es dann erst in den riesigen Wasserkörpern Hollands aus? Hier schwimmen wirklich brachial große Fische: Hechte um die 1,20 Meter, 90er Zander und Barsche über der magischen 50 Zentimeter Grenze – all das ist beim Angeln in Holland gut möglich! Doch nicht nur die Größe, sondern auch die bloße Anzahl der Fische beeindruckt: Wenn ihr zum Beispiel einen Barschwarm gefunden habt, könnt ihr meist über Stunden Fische herausfangen – das gibt es in Deutschland nur sehr selten.

Tolles Großbarsch aus einem holländischen Gewässer. Foto: Sander Boer

Tolles Großbarsch aus einem holländischen Gewässer. Foto: Sander Boer

Um die Fische in den großen Wassermassen zu finden, ist ein Boot von Vorteil. Das Schleppen ist eine gute Methode, um die Fische zu lokalisieren und das Gewässer kennenzulernen. Habt ihr einen guten Platz gefunden, solltet ihr ihn konzentriert abfischen: So lohnt es sich zum Beispiel immer große Krautfelder mit Jerkbaits und flachlaufenden Wobblern abzuwerfen, oder an steilen Kanten einen Gummifisch entlang zu jiggen.

Natürlich könnt ihr auch ohne Boot an den Großgewässern in Holland erfolgreich sein: Mündungen, Häfen und Buhnen sind Top-Angelstellen. Gerade im Dunkeln sind auch die Flachwasserbereiche in der Nähe zum Fahrwasser einen Versuch wert. Aber Achtung: Zum Nachtangeln ist eine zusätzliche Genehmigung nötig! Die bekanntesten Großgewässer, denen ihr auf jeden Fall einen Besuch abstatten solltet, sind Hollands Diep, das Haringvliet sowie die großen Flüsse Lek, Waal, IJssel und Maas.

Angeln in Holland verspricht nicht nur die Aussicht auf gute Fische, sondern auch tolle Aussichten. Foto: Sander Boer

Angeln in Holland verspricht nicht nur die Aussicht auf gute Fische, sondern auch tolle Aussichten. Foto: Sander Boer

Angeln in Holland: Von der Küste und vom Kutter

Auch für Meeresangler hat Holland einiges zu bieten, sowohl vom Boot, als auch in der Brandung. Das Beste: Die Küste darf man sogar ohne VISpas befischen! Etwa von Ende April bis November ist der Hauptzielfisch vieler Angler hier ganz klar der Wolfsbarsch, und das nicht ohne Grund: Die extrem kampfstarken Räuber beißen knallhart zu und liefern einen spannenden Drill! Ein absoluter Hotspot ist der fast zwei Kilometer lange Pier südlich des Rotterdamer Stadtteils „Hoek van Holland“. Hier ziehen Ende April die Wolfsbarsche in riesigen Schwärmen in den Strom „Nieuwe Waterweg“.

Das man auch in Holland erfolgreich Wolfsbarschangeln kann, wird von vielen unterschätzt. Grundlos, wie dieses kapitale Exemplar zeigt. Foto: Robert de Wilt

Bild: Sander Boer

Das man auch in Holland erfolgreich Wolfsbarschangeln kann, wird von vielen unterschätzt. Grundlos, wie dieses kapitale Exemplar zeigt. Foto: Robert de Wilt

Nicht selten sind dann alle Ruten der Angler auf dem Pier gleichzeitig krumm, das ist ein tolles Spektakel! Als Köder kommen Küstenwobbler und -blinker oder Gummifische zum Einsatz. Das Gerät ist hier dasselbe, wie beim Meerforellenangeln: Eine 2,70 m bis 3 m lange Spinnrute in Kombination mit einer 4000er Stationärrolle und 12er geflochtener Hauptschnur mit 0,35er Mono-Vorfach reichen vollkommen aus. Bei rauem Wetter habt ihr den ganzen Tag gute Chancen auf einen Biss, an Schönwetter-Tagen ist die Morgen- und Abenddämmerung am besten.

Nicht nur Spinnfischer, auch Brandungsangler kommen beim Angeln in Holland voll auf ihre Kosten: Die 500 Kilometer Küste bieten für jeden Angler das passende Revier! In den Sommermonaten gehen beim Brandungsangeln mit Watt- und Seeringelwürmern, Fischfetzen oder Garnelen vor allem Wolfsbarsche und Seezungen an die Haken, im Winter sind Klieschen und Wittlinge die Hauptbeute.

Spezielles Gerät ist nicht unbedingt notwendig: schwere Feederruten sind zum Brandungsangeln in Holland vollkommen ausreichend! Die besten Bedingungen sind auflandiger Wind und eine starke Brandung. Im Sommer sind auch an der holländischen Küste exotische Gäste nicht selten: Mit einem Fischfetzen an der Wasserkugel lassen sich Hornhechte und mit einem Stück Brot an der Pose Meeräschen fangen. Außerdem ist der Grevelingendam in der Nähe von Rotterdam im Frühjahr ein hervorragendes Revier zum Heringsangeln!

Beim Brandungsangeln in Holland erwarten einen von Meerforelle, Plattfisch und Dorsch eine breite Palette an tollen Fischen. Foto: Sander Boer

Beim Brandungsangeln in Holland erwarten einen von Meerforelle, Plattfisch und Dorsch eine breite Palette an tollen Fischen. Foto: Sander Boer

Plattfische und Wittlinge könnt ihr auch wunderbar bei einer Bootstour fangen: Gerade in den Sommermonaten ist eine abendliche Ausfahrt mit dem Kutter oder einem Mietboot in den seichten Küstengewässern ein tolles Erlebnis! Im Sommer sind auch die Makrelen in der holländischen Nordsee zu Gast – bei einer Ausfahrt mit einem Makrelen-Kutter herrscht Fanggarantie! Wenn ihr es beim Angeln in Holland auf größere Fische abgesehen habt, solltet ihr auf jeden Fall eine Kuttertour zu einem Wrack in der Nordsee machen!

Auch in Holland kann man wunderbar vom Kutter aus auf zahlreiche Meeresfische angeln. Foto: Sander Boer

Auch in Holland kann man wunderbar vom Kutter aus auf zahlreiche Meeresfische angeln. Foto: Sander Boer

Der Kapitän lässt das Boot immer wieder über das Wrack treiben, und dabei gehen dicke Dorsche auf die Pilker und Gummifische der Angler. Oder wie wäre es mit etwas ganz Speziellem? Viele Charterboote an der holländischen Küste haben sich auf Angeltouren auf Haie spezialisiert: Hauptbeute sind Glatthaie, aber auch Hundshaie oder Rauhaie sind möglich!  Ihr merkt: Das Angeln in Holland ist unglaublich vielfältig! Das kleine Land ist gespickt mit Gewässern und an jeder Ecke findet ihr tolle Angelstellen. Egal ob Meeres- oder Süßwasserangler, ob Spinnfischer oder Ansitzangler, ob Anfänger oder Profi: Für jeden ist beim Angeln in Holland etwas dabei, und jeder kann hier den Fisch seines Lebens fangen!

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