Karpfenangeln mit Teig und Boilies: Eine fängige Kombination!

Karpfenangeln mit Teig und Boilies ist eine sehr fängige Kombination, wie KARPFEN-Chefredakteur Gregor Bradler weiß. Er vereint gerne Paste und Kugel und schafft so einen Köder mit weicher Schale und hartem Kern, der attraktiv und selektiv zugleich ist.

Als ich meine ersten Versuche auf Karpfen unternahm, gaben mir die alten Hasen im Angelverein folgenden Rat: „Du musst Teig um den Haken kneten, dann bekommst Du die Karpfen ans Band“. Diesen Rat habe ich befolgt und fleißig Paste um den Haken geformt. Mit einer Teigkugel an der Posenmontage fing ich meine ersten Spiegelkarpfen. Ich war überzeugt, dass viele Karpfenangler auf diese Weise ihre Karriere begonnen haben. Mittlerweile habe ich die Vorteile der Boilies zu schätzen gelernt und möchte aber nicht auf den fängigen Teig verzichten. Daher kombiniere ich beim Karpfenangeln Teig und Boilies und mache daraus eine fängige Kombination.

Vorteile von Teig und Boilie im Überblick

Mittlerweile ist viel Zeit vergangen und der Teig hat seinen Ruf als Top-Köder fürs Karpfenangeln eingebüßt. Der Boilie ist mittlerweile der Karpfenköder Nummer eins. Teig wird häufig als altmodischer Köder belächelt, mit dem man nur kleine Fische fängt. Der Boilie genießt seinen Ruf als exzellenter Karpfenköder sicherlich zu Recht. Aber wer diesen Köder einmal genau betrachtet, wird feststellen, dass der Boilie eigentlich nur eine „weiterentwickelte“ Form des Teigs ist: Die mit Eiern angemischte Paste wird in Kugelform gebracht und dann gekocht. Durch das Kochen wird die Kugel hart. Vorteil des relativ hohen Härtegrades: Brassen und Rotaugen bekommen die Kugel nicht geknackt ganz im Gegensatz zum Teig. Wer die Paste anködert, muss sich häufig mit Weißfischbissen herumschlagen. In Kombination mit der Selbsthakmontage ist der Boilie eine echte Wunderwaffe fürs Karpfenangeln.

Karpfenangeln mit Teig und Boilie: Gregor Bradler kombiniert Paste und Kugel zu einem hoch attraktiven Karpfenköder. Foto: Gregor Bradler

Gregor Bradler kombiniert Paste und Kugel zu einem hoch attraktiven Karpfenköder. Foto: Gregor Bradler

Karpfenangeln mit Teig und Boilies

Der selektive Boilie hat im Vergleich zum Teig aber nicht nur Vorteile: Beim Kochen und dem darauf folgenden Trocknungsprozess, der unter Umständen mehrere Tage dauern kann, verliert der Boilie an Attraktivität. Was ich damit meine? Macht bei der Boilieherstellung einen Vergleichstest: Riecht am frisch gerollten Boilieteig und danach am fertig gekochten und getrockneten Boilie. Ihr werdet feststellen, dass die Paste ziemlich stark duftet, wohingegen der Boilie deutlich schwächer riecht. Die Kugel hat also den Großteil ihres Aromas eingebüßt. Um die Attraktivität der Kugel wieder zu erhöhen, greifen einige Angler zu Dips, Gel und Puder. Es geht aber auch einfacher – und genau hier kommt der klassische Teig ins Spiel. Ich setze gerne auf die Vorteile der beiden Welten:

  • Die klassische Welt der aromatischen, weichen Paste und
  • die neue Welt der selektiven, harten Boilies.

Das funktioniert ganz einfach, ich schaffe einen Köder mit hartem Kern und weicher Schale. Den harten Kern bildet der Boilie, die weiche Schale ist der Teig. Durch die Ummantelung mit der Paste verfügt der Köder über eine hohe Lockwirkung. Im Wasser verteilen sich die Aromastoffe sehr gut im Wasser und locken die Fische an.

Und selbst wenn durch den Teig Rotaugen und Brassen angelockt werden – an dem harten Boilie, der unter der Teigschicht verborgen ist, beißen sie sich die nicht vorhandenen Zähne aus. Karpfen hingegen werden durch das Gewusel der Weißfische zusätzlich angelockt, legen vom Futterneid getrieben ihre Scheu ab, saugen den Hakenköder ein – und hängen am Haken.

Warum das Karpfenangeln mit Teig und Boilies in Kombination so erfolgreich ist:

  • hohe Lockwirkung als herkömmliche Boilies
  • selektives Angeln
  • durch großes Aroma auch besonders für Kurzansitze geeignet, da Fische schneller den Spot finden

Präsentation des ummantelten Köders

Angeboten wird der ummantelte Köder an einem Haarvorfach. Damit die Montage funktioniert, muss man darauf achten, dass das Haar deutlich länger ausfällt als beim Angeln mit einem nicht-ummantelten Boilies. Sonst kann es passieren, dass der Haken nach der Ummantelung am Köder klebt. Und das hätte zur Folge, dass sich der Haken nicht korrekt dreht, wenn der Karpfen den Köder einsaugt. Aufgrund seiner hohen Lockwirkung eignet sich der ummantelte Boilie auch besonders gut für kurze Ansitze. Bis ein nicht ummantelter, relativ schwach duftender Köder die Karpfen angelockt hat, vergeht unter Umständen zu viel Zeit. Mit einem ummantelten Köder geht es schneller.

Dieser prächtige Spiegelkarpfen biss auf zwei mit Paste ummantelte Boilies. Foto: Gregor Bradler

Dieser prächtige Spiegelkarpfen biss auf zwei mit Paste ummantelte Boilies. Foto: Gregor Bradler

Der Vergleichstest

Von der hohen Lockwirkung, im Karpfenangler-Jargon auch „Instant-Wirkung“ genannt, durfte ich mich bei einem Ansitz an einem See überzeugen. Ich hatte nur eine Nacht Zeit und setzte deshalb auf einen ummantelten Köder. Die eine Montage bestückte ich sogar mit zwei Boilies und knetete Teig um die beiden Kugeln. Das Ergebnis war eine etwas seltsam anmutende längliche Köderwurst. Die andere Montage wurde mit einem einzelnen, ummantelten Boilie bestückt. Um die Lockwirkung noch zu erhöhen, knetete ich die Paste auch um die Bleie der Selbsthakmontage. Es dauerte nicht lange, da lief die erste Rute ab. Nach einem rasanten Drill konnte ich einen Spiegelkarpfen von 37 Pfund keschern. Kurze Zeit später bekam ich auch auf den ummantelten Einzelboilie einen Biss. Leider verlor ich diesen Fisch, den ich noch größer als seinen Vorgänger tippte, kurz vor dem Kescher. Aber auch der Einzelboilie brachte noch seinen Fisch, auch wenn er deutlich kleiner ausfiel als der Karpfen, den ich zuvor im Drill verloren hatte. Setzt beim nächsten Karpfenansitz doch auch einmal auf Teig und Boilie und kombinieren Klassik und Moderne in einem Köder.

Man kann nicht nur den Köder, sondern auch das Blei ummanteln. Foto: Gregor Bradler

Man kann nicht nur den Köder, sondern auch das Blei ummanteln. Foto: Gregor Bradler


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