Bissige Montagen: Einfach mit Einzelhaken, effektiv mit Zusatzdrilling

Um wirklich erfolgreich mit Gummifischen zu angeln, sollte man sehr viel Sorgfalt bei der Montage der Angelhaken an den Tag legen. Und: Ohne zusätzliches ­Gewicht läuft gar nichts!

Die Hakengröße sollte auf den zu fischenden Gummifisch abgestimmt sein. www.der-angler.de

In der Regel werden Shads lose, ohne Haken und Gewicht verkauft. Nur wenige Köder sind bereits fertig montiert und deren Montage lässt oft die nötige Sorgfalt vermissen. Selbst sollte also der Mann sein, um eine starke Verbindung über den Köder zum Fisch herzustellen.  In der Regel ist die Montage eines Gummifisches ganz einfach: Für die Standardmontage wird der Köder gerade auf einen handelsüblichen Bleikopf geschoben. Stechen Sie dazu die Hakenspitze zentral am vordersten Teil des Shads ein und schieben Sie den Köder langsam über den Haken. Die Stelle, an der unser Haken wieder zum Rücken des Köders hervortreten sollte, haben wir uns zuvor durch einfaches Anlegen des Hakens gemerkt. Führen wir den Haken zu früh durch den Rücken, ist der Köder nach unten gekrümmt, sind wir zu weit hinten, krümmt sich der Köder nach oben. Um sein ideales Spiel zu entfalten, muss der Köder schön gerade auf dem Haken sitzen. Diesen Sitz erhalten wir dauerhaft, indem wir den Köder mit einem Tropfen flüssigen Sekundenkleber auf dem Schaft des Bleikopfes fixieren. So rutscht er bei einem Fehlbiss oder Hänger nicht mehr vom Kopf und leiert im vorderen Bereich nicht mehr so schnell aus.  Diese einfachste aller Montageformen ist in den allermeisten Fällen auch die beste. Allerdings sollten Sie immer darauf achten, dass der Haken wenigstens so lang ist wie der halbe Köder; ansonsten könnte es mehr Fehlbisse geben, als es Ihnen lieb ist. Schrecken Sie bei einem 20 Zentimeter langen Gummifisch also nicht vor einem 10/0er Haken zurück, der wird gebraucht! Auch sollte Hakenspitze niemals zu tief im Fisch vergraben sein, sondern deutlich hervorstehen.

Manche mögen's simpel - ihnen genügt ein passender Jighaken zum Gummifisch (unten). Bei größeren Ködern sind oft Zusatzhaken in Form eines Drillings (oben) erforderlich. www.der-angler.de

Manche mögen’s simpel – ihnen genügt ein passender Jighaken zum Gummifisch (unten). Bei größeren Ködern sind oft Zusatzhaken in Form eines Drillings (oben) erforderlich. www.der-angler.de

Kopfwahl mit Köpfchen Ein Wort noch zur Form des Bleikopfes: Verwenden Sie in fließenden Gewässern am bes­ten den Schlitten-Kopf (Erie-Jig). Der sinkt nämlich bei ­gleichem Gewicht wesentlich schneller ab als sein runder Bruder. Runde Bleiköpfe haben ihr Einsatzgebiet eher in weniger tiefen und vor allem ruhigen Gewässern.  Einige Angler schwören auch auf einen Bleikopf mit beweglicher Verbindung zum Haken, ähnlich wie bei dem berühmten Drachkovitch-System für toten Köderfisch. Diese Köpfe sind ebenfalls im gut sortierten Fachhandel erhältlich und werden einfach nur mittels einer eingegossenen Agraffe am Öhr des bereits im Gummiköder fixierten Einzelhakens befestigt. Sie sollen ein lebhafteres Spiel des Köders während seiner Absinkphase zum Gewässergrund bewirken. Besser haken mit mehr Haken Bei noch größeren Gummi­fischen oder wenn die Raubfische sehr vorsichtig beißen, kann sich die Montage eines zusätzlichen Drillings lohnen. In der einfachsten Variante wird dieser zweite Drilling einfach mit dem Öhr über den großen Haupthaken geschoben und mit einer Flunke in den Rücken des Shads gepiekt. So richtig Sicherheit gegen Fehlbisse bringt jedoch erst ein Drilling, den wir zusätzlich an einem Seitenarm direkt an unserem Köder befestigen. Der sitzt viel weiter hinten und kann obendrein in der Flanke des Köders eingehängt werden. Dieses kleine Detail sorgt schon mal für deutlich weniger Fehlbisse!  Viel wurde mit der Ködernadel experimentiert, um die Schnur mit dem Extrahaken (englisch Stinger) im Köder zu verbergen. Doch erstens bringt diese umständliche Variante keinen einzigen Biss mehr, und zweitens reißt uns der Köder viel schneller entzwei, wenn wir einen Hänger erfolgreich gelöst haben oder gar einen Drill glücklich abgeschlossen haben. Die beste Montage des Stingers funktioniert ganz ohne das lästige Ausmessen der Länge und erfordert nur wenig Fingerspitzengefühl: Wir knoten einen Drilling der Größe 2 bis 8 je nach Ködergröße an ein 20 Zentimeter langes Stück Kevlar. Kevlar ist das perfekte Stinger-Vorfach, weil es sich auch mit einfachsten Knoten dauerhaft mit dem Haken verbinden lässt. So nehmen wir den ganz normalen Clinchknoten, allerdings mit zehn Windungen, die wir anschließend ganz fest zuziehen. Dann hängen wir den Drilling mit einer Spitze links oder rechts in die Flanke des Köders und legen die Stinger-Schnur ganz locker mit dem Finger seitlich am Köder an. Nun schlagen wir einfach zehn feste Windungen um den Schaft des Einhängeöhrs vom Bleikopf. Noch schnell mit zwei halben Schlägen und einem Tropfen flüssigem Sekundenkleber fixieren und fertig ist die ganze Geschichte!  Diese Montage ist für alle Raubfische perfekt geeignet außer für Hecht! Wollen wir in einem Gewässer mit vielen Hechten angeln, ersetzen wir unser Kevlar einfach durch ein geschmeidiges, knotbares Stahlvorfach. Oder Sie verwenden den Klassiker Sevenstrand und arbeiten mit Quetschhülsen. Manchmal kann es sinnvoll sein, nur einen Schwanzdrilling im hinteren Köderbereich zu montieren und zwar nicht ganz so steifem Draht! Gleichzeitig wird der Haupthaken mit einem Seitenschneider abgeknipst. Der Grund: Wenn wir im dichten Unterholz oder bei zahllosen Hängern am Grund die Räuber suchen müssen, kann der Angeltag beim Einsatz eines sehr starken Einzelhakens am Bleikopf schnell mal zum Montiertag werden. Unser relativ dünndrahtiger Drilling jedoch biegt sich bei zähen Hängern eher mal auf und gibt den Köder frei (aber nur selten einen Fisch).
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