My way to „Esox“

Am Montag den 23.10.06 war es soweit. Ich machte mich mit zwei Bekannten, Horst und Holger, auf den Weg um dem Wolf der Fische nachzustellen.

Angesagt war das Eldorado der Hechtangelei – Rügen. Vergleichbar mit so klangvollen Karpfenrevieren wie Cassien, Salagou oder bei den Walleranglern der Po in Italien oder der Ebro in Spanien waren wir natürlich voller Hoffnung und Erwartung, was wir denn alles erleben würden. 5 Uhr Abfahrt von Burgheim (Danke noch mal an Conny, die mich in aller Herrgottsfrüh rüberfuhr!!!). Das erste, was mir auffiel, wir waren drei Angler und siehe da – ALLES Tackle und Klamotten gehen in ein normales Auto. Absolut undenkbar bei einem Karpfentrip. Dann die lange Fahrt nach Rügen. Hier gibt’s eigentlich nicht viel zu berichten, außer, dass wir uns einmal um 200 km verfahren haben. Was uns natürlich schon sehr hart traf, wir wollten ja ans Wasser. Nach laaaaaaangen 1060 km kamen wir endlich um 16 Uhr an. Das Wasser roch schon nach Fisch (ich glaub, das ist aber überall so am Meer) und wir konnten es nicht erwarten, unseren Guide zu begrüßen. Dieser war aber noch auf dem Wasser mit einer anderen Gruppe. Wir wussten, dass er der erste auf dem Wasser und der letzte im Hafen in Schaprode ist. Also war warten angesagt. Aber auch im nördlichsten Deutschland kann man brauchbare „Warteverkürzer“ finden. 18.30 Uhr: Unser Guide betritt, bzw. befährt die Bühne. Wir runter zum Anlegeplatz, um zu helfen und da sehen wir IHN. Den Hechtpapst Deutschlands —– ULI BEYER. Wir haben ihn als Guide gewinnen können. Da muss es ja klappen. Der Abend verlief relativ ruhig. Wir gingen früh schlafen unterhielten uns noch über die bevor stehenden 2 Angeltage und den erhofften Meterhecht. Recht müde schliefen wir alle aber sehr schnell ein. 24.10.06, wieder früh morgens. Der Wecker klingelt. Alle sind hellwach. Es geht los. Noch gefrühstückt, die Waffen klargemacht, Floatanzug angezogen und runter an den Hafen. Wow, jetzt erst sehen wir es genau. Das Boot von Uli. Ein 115 PS Sportboot. Wahnsinn, dachte ich nur und freute mich nun nicht nur aufs Fischen. Zuerst tuckerte Uli nur durch den Hafen, raus in die Fahrrinne und dann Vollspeed. Das war der Moment, an dem ich so ein Grinsen ins Gesicht bekam, das erst wieder weg ging, als der Motor gedrosselt wurde und wir an der Angelstelle waren. (Diesen Zustand hatte ich bei jedem Platzwechsel, sowie beim Rein- und Rausfahren) Das Wetter war nicht gerade berauschend an diesem Tag. Dunkle Wolken, Wind und für „bayerische Landratten“ recht hohe Wellen. Uli war das sichtlich egal und fing gleich an zu fischen. Wir natürlich auch. Den ersten Fisch konnte ich nach ca. 15 Minuten überlisten; kein Großer, aber immerhin ca. 70 cm und wunderschön gezeichnet. Wir fischten in der Früh ausschließlich mit grellen Gummis, was sich als sehr fängig herausstellte. Natürlich holten wir immer wieder Tipps von unserem Guide ein, da wir ja vom Hechtangeln auf Rügen so viel Ahnung hatten wie ein Elefant beim Zielpinkeln in ein Bierglas. Erschwerend zum Wind kam noch, dass sehr viel Kraut im Wasser war, so dass nach jedem Wurf dieses vom Gummi entfernt werden musste. Relativ schnell stellte sich auf unserem Boot allerdings die Erkenntnis ein, dass die Fische nicht so toll beißen wollten, wie wir es erhofft hatten. Schuld war das Wetter, der Luftdruck sank und schlug vermutlich den Räubern auf den Magen. Es konnte aber doch immer wieder der ein oder andere Esox überlistet werden. Ruuuuums, das war ein harter Schlag in der Rute. Hab ihn, rief ich und ein paar Minuten später hatten wir den bisher größten Fisch im Boot —- 89 cm. Es folgten noch einige kleiner Exemplare bis 80 cm und 3 Babys waren auch dabei. Gegen 15 Uhr mussten wir sogar das Fischen unterbrechen, als da ein sehr starkes Gewitter aufzog. Zuerst waren wir noch gar nicht so beunruhigt, aber als ich 2 elektrische Schläge durch die statische Aufladung in der Atmosphäre (wie, wenn man an einen elektrischen Weidezaun langt) am Rutenblank abbekam, wurde sogar Uli stutzig und steuerte den sicheren Hafen auf Hiddensee an. (Suuper, da ist ne Toilette und da gibt es lecker Dorschbrötchen!!!) Wir versuchten noch einmal zu angeln, mussten aber nach einigen Würfen doch um 17 Uhr die Segel streichen und steuerten den sicheren Hafen in Schaprode an. Die Ausbeute an diesem Tag 12 Hechte, der Größte hatte 89 cm. Meine Ausbeute: 5 Hechte von ca. 45 bis 89 cm. Nach einem kurzen Abendessen gingen wir total erschlagen um 21 Uhr ins Bett und waren vom bisherigen Verlauf doch ein wenig enttäuscht. Wobei man sagen muss: wo fängt man bei uns an einem Tag 12 Hechte?? Und da war ja noch das Dauergrinsen!!!! Tag the same procedure as yesterday. Frühstücken und ab in Hafen. Heute war er fällig, der Meterhecht. Entscheidend sollte aber das Wetter sein und auch der Angelplatz. Heute sollte es die „V – Rinne“ sein. Was immer auch das bedeutet!? Wetter war toll. Leichte Brise, kein Vergleich zum Vortag. Und los ging’s, 25 Minuten Dauergrinsen bis zum Angelplatz. Vollgas mit 70 Sachen über die Bodden. Wer das erlebt hat, wird fast süchtig danach. Und los ging das Angeln. Die ersten Fische wurden von Uli und Holger gefangen. Horst und ich hatten die erste Stunde kein Petri Heil und ich dachte schon, ich hab’s verlernt. Holger konnte den „Tripsbest“ auf 92 cm hochschrauben. Ich konnte dann doch auch meinen ersten an diesem Tag landen. Er war vergleichsweise klein mit ca. 75 cm. Doch plötzlich wieder dieses unverkennbare rucken an der Rutenspitze—Anhieb und hat ihn. Direkt am Boot hat einer gebissen. Nach kurzem Kampf kam der Fisch an die Oberfläche; ja, dachte ich. der hat den Meter. Handlandung durch Uli und rein ins Boot. Geiler Fisch dachte ich. Das Herz raste. Fisch gemessen und da stand es fest — 99 cm. KEIN METERHECHT. Sch…. dachte ich. Aber trotzdem ein herrlicher Fisch. Und eben der Größte bisher. Also weiterfischen und versuchen, noch einen dieser herrlichen Fische zu fangen. Uli konnte noch einen herrlichen Fisch mit 103 m überlisten, da war er endlich unser erster Meterhecht, zwar gefangen von unserem Guide, aber trotzdem ein herrlicher Fisch. Da das Pinkeln an Board recht schwierig ist, musste ich Gott sei Dank nie gehen. Aber Horst musste!! Ich machte gerade eine kurze Wurfpause und scherzte mit Horst, der über die Reeling ins Wasser machte, dass er nun einen neuen Hechtflavour entdeckt hat und ich jetzt gleich meinen Meterhecht fangen werde. Ich ließ im sitzen meinen Köder an der Bordwand entlang unter das Boot und zupfte 3-mal an. Ich merkte ein leichtes Ziehen am Gummifisch, ließ kurz locker und setzte den Anhieb. Hecht!!! Nach wenigen Sekunden sah ich ihn schon. Suuuupi, wieder ein so Großer. Nach ein paar kleineren Fluchten konnte der Fisch von Uli per Handlandung wieder ins Boot gehievt werden. Beim Lösen des Hakens verletzte er sich noch an den scharfen Hechtzähnen. Was aber ganz normal ist, wie Uli meinte (was ja bei unseren Carps nicht geht). Ja und da war er nun, mein erster Meterhecht JUHU 103 cm wie vorher der von Uli. Wahnsinn. Wir konnten an diesem Tag noch einige schöne Hechte bis 90 cm erwischen, ein weiterer Meterhecht blieb uns allerdings verwehrt. Am Abend standen 16 Fische auf unserer Liste. Der kleinste hatte an diesem Tag ca. 75 cm. 2 Hechte mit 103, einer mit 99 und 2 weitere über 90 cm. Dies war es, warum wir in den Bodden angeln wollten. Am Abend gingen wir mit den anderen Guides noch Essen. Uli musste leider wieder nach Hause. Mein persönliches Fazit: Erster Meterhecht, einer mit 99 cm, einer mit 89 cm (was bis dahin auch mein PB war) und einige bis ca. 85 cm. Insgesamt konnte ich in 2 Tagen 10 Hechte verhaften. Ich lernte in diesen 2 Tagen mehr über das Gummifischangeln als in den letzten 10 Jahren, in denen ich allein loszog. Danke noch mal an Uli, der mir doch einige Tipps geben konnte. Als Empfehlung an alle: Wenn ihr einen Trip dahin plant, nehmt die Dienste eines Guides in Anspruch. Ich konnte einige kennenlernen, unter anderem Guido Jubelt von Daiwa/Cormoran. Die haben es wirklich drauf, kennen sich da oben echt aus und sind super nett, echte Kumpels eben. Es muss nicht immer Uli Bayer sein. (Obwohl??? Das Dauergrinsen gibt es, glaub ich, nur bei ihm) Ach ja, im Februar haben wir schon wieder gebucht. Vom 16.02.07 – 19.02.07 geht’s wieder rauf. Diesmal mit dem TEAM-BODDENANGELN ( www.team-boddenangeln.de) Diesmal auf die „BIG MAMA“, die aus der Ostsee in die Bodden geschwommen ist, um von mir gefangen zu werden. Bericht von Holger/Bernd


12x BLINKER

+ BLACK MAGIC FEEDERSET

Die neue AngelWoche 09/2024 – am Kiosk und online erhältlich!

AngelWoche

AngelWoche ist die aktuellste und meist verkaufte Angelzeitung auf dem deutschen Markt. News aus der Industrie, aktuelles von den Angelgewässern, reich bebilderte, kurz und verständlich gehaltene Artikel, verbunden mit einer großen Themenvielfalt charakterisieren die AngelWoche.

Ihre FliegenFischen Ausgaben

in einem einzigartigen Nachschlagewerk

JETZT SAMMELN!

 

Sammeln Sie Ihre Ausgaben zu einem einzigartigen Nachschlagewerk!

Der neue KARPFEN 02/2024 – am Kiosk und online erhältlich!

Internationales Karpfenmagazin

ANGELSEE aktuell 02/2024 – am Kiosk und online erhältlich!

Das Magazin für Forellenangler

ANGELSEE aktuell ist das einzige Magazin im deutschsprachigen Raum für die stetig wachsende Zahl der Angler, die an Angelseen, auch Forellenteiche genannt, ihre Köder auswerfen.
Next Prev
Blinker
AngelWoche
FliegenFischen
Kutter & Küste
karpfen
ANGELSEE aktuell