Angeln bei Regen: Fangstrategie an nassen Tagen

Lohnt es sich das Angeln bei Regen auf Hecht, Zander und Co? Diese Frage möchte Steve Kaufmann an seinen Erfahrung beim Raubfischangeln schildern.

Angeln bei Regen: Ein Angler steht während eines Regenschauers a Wasser und angelt.

Die Dusche von oben kann ist beim angeln nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Foto: S. Kaufmann

  • Wechselnde Wetterbedingungen wie der Regen beeinflussen das Angeln.
  • Regenschauer gehen mit veränderten Luftdruck und Sauerstoffveränderungen einher.
  • Es gibt feststellbare Unterschiede beim Angeln vor, mitten und nach dem Regen.

Häufig bekomme ich die Frage gestellt, ob sich das Angeln bei Regen auf Hecht, Zander und Co. lohnt. Meiner Erfahrung nach spielen bei solch einem Angelwetter ein paar wichtige Faktoren eine Rolle. Es ist entscheidend ob man während, nach oder vor einer Regendusche Fische fängt. Dies hat meiner Meinung nach auch viel mit dem wechselnden Luftdruck und der Sauerstoffveränderung im Wasser zu tun. Welche Erfahrungen ich bei Regen gemacht habe, möchte ich an den folgenden Punkten kurz erläutern.

Angeln vor dem Regen: Der Luftdruck sinkt

Es ist warm, die Sonne scheint aber die Fische wollen nicht beißen. Doch von weitem ziehen dunkle Wolken auf, die mit großer Wahrscheinlichkeit eine kräftige Dusche mit sich bringen werden. In dieser Situation, wenn plötzlich die Sonne durch die düsteren Wolken verdeckt wird und es sich um ein paar Grad Celsius abkühlt, kommen plötzlich die ersten Bisse des Tages. Zufall? Ich denke eher nicht. Denn mit dieser aufziehenden Wetterlage verändert sich auch der Luftdruck.

Während er bei Sonne und Trockenheit einen hohen Wert hat, sinkt er bei Regen und Wind in kürzestes Zeit um ein Hekto-Pascal (hPa) ab. In diesem rasanten Umschwung habe ich festgestellt, dass es an Tagen mit niedriger Beißfrequenz einen kleinen positiven Unterschied ausmacht, ob man fängt oder nicht. Doch Wunder sollte man dann nicht erwarten.

Die Wolken kündigen an, dass es gleich regnen wird. Diesen Moment sollte man nutzen. Foto: S. Kaufmann

Bild: Blinker/S.Kaufmann

Die Wolken kündigen an, dass es gleich regnen wird. Diesen Moment sollte man nutzen. Foto: S. Kaufmann

Angeln während des Regens: Die Stelle ist entscheidend

Während von oben die Wassermassen nur so auf mich einprasseln und ich immer und immer wieder den Köder auswerfe, passiert einfach nichts. Das konnte ich nicht nur einmal, sondern sehr häufig schon erleben. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel aber die Tendenz ist eher so, dass das Angeln bei Regen in meinen Augen nicht von Erfolg gekrönt ist. Wenn man jedoch das Glück hat und die Regenwolken dicht an einem vorbeiziehen, sich aber nicht über einem entleeren, sieht es schon wieder ganz anders aus.

Dann kann diese Situation für uns Angler von Erfolg gekrönt sein. Erst vor kurzem machte ich diese Erfahrung an der Elbe beim Zanderangeln. Um mich schoben sich die dunklen Wolken am Himmel entlang. Ein paar Kilometer weiter Flussabwärts schüttete es wie aus Eimern. Dieser Moment war das Startzeichen für die Zander. Dann gab es plötzlich die nächsten Würfe Bisse und Fehlattacken, während es vor dem Regenschauer sehr mau aussah.

Ein aufziehendes Gewitter kann die Beißphase nochmal kurzeitig beim Angeln im Regen steigern.

Ein aufziehendes Gewitter kann die Beißphase nochmal kurzeitig steigern. Foto: A. Pawlitzki

Bei drohenden Gewittern sollte man jedoch nicht die Rute schwingen oder mit dem Boot auf dem Wasser unterwegs sein. Denn als Blitzableiter machen wir Menschen uns leider nicht so gut. Wer zudem nicht die richtigen Regenkleidung an hat, ist danach pitschnass wie ein vollgezogener Schwamm. Eine Unterkühlungen, gefolgt von einer Erkältung droht. Der einzige Vorteil den der Regen dann mit sich bringt ist, dass er Sauerstoff in die Gewässer einbringt und in dieser Phase die Fische Kraft schöpfen, um danach ihre Jagd zu eröffnen.

Angeln nach dem Regen: Primetime!

Die besten Erfahrungen habe ich gemacht, als der Regenschauer nachgelassen hat und der Wind eingeschlafen ist. Dann konnte man beobachten, dass sich die Weißfisch zahlreich an der Oberfläche zeigten. Diese Ansammlung von Fischschwärmen lockt dann natürlich auch die Raubfische an und es geht so richtig vorwärts.

Das Einbringen von Sauerstoff durch den Regen und der Wind, der das Wasser ordentlich durchgewühlt und Nahrung aufgeschwämmt hat sind dafür verantwortlich, dass die Fische in solchen Momenten so richtig in Fahrt kommen. Die gute Zeit zieht sich dann circa 2 Stunden hin. Danach geht alles wieder seine „geregelten“ Bahnen. Denn dann haben sich die Fische ersteinmal satt gefressen.

Nach einem kräftigen Regenschauer biss dieser Hecht.

Nach einem kräftigen Regenschauer biss dieser Hecht. Foto: S. Kaufmann

Fazit: Angeln bei Regen

Wir können uns Zeitbedingt nicht immer aussuchen, wann wir ans Wasser kommen. Doch wenn sich ein Niederschlag ankündigt sollte man entweder die Zeit direkt davor nutzen oder besser noch, den Regen abwarten und dann ans Wasser gehen. Am besten ist es, die letzten Tropfen nach einem Regenschauer abzupassen und bereits dann den Köder im Wasser zu haben. Ein kleiner Tipp noch zum Schluss. Ich orientiere mich auf diese Seite nach den veränderten Luftdruck und Regenbedingungen.


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